teribloG | Blogs & Specials | Websites |
teribloG/5 2013 - 2023
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Autor:
rijo |
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Unsere Verehrung wird ihm ewig hinterherschleichen. Mit unseren bescheidenen Mitteln (s.u. Link zu testimon.de) stehen wir in seiner Nachfolge, versuchen in dieser achtsam vergenderten Ödnis die Fahne des feinen Spotts & blanken Blödsinns hochzuhalten, auch wenn es immer schwerer fällt, über den realen & medialen Krampf auch nur zu schmunzeln. Universalverwutzer
für alle! |
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Rezension von Holger Klitzings interessanter Kissinger-Biografie The Nemesis of Stability | ||
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Autor:
rijo |
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Autor:
rijo |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Amerika Haus Nürnberg - Nordbayerns direkter Draht in die USA |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Wer mehr über ihn - seit 2020 auch Ehrenmitglied der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Franken - und seine Familie erfahren möchte, hat hier die Gelegenheit dazu.
Das sind die besten
Zitate aus den Interviews, denn sie sagen viel über Willies Persönlichkeit,
Einstellung und Humor: |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Als Ersatz gibt es unser Themenheft n-lite #5: 04/1945: DIE AMIS KOMMEN! THEY SHALL NOT BE FORGOTTEN. |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Gefallen
für unsere Freiheit - ein Platz in Nürnberg für Stephen
Mosbacher, Teil 1 |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
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mehr Informationen über Slowenien unter deutscher Besatzung und die ZZO |
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Autor:
Meir Brom und rijo |
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1910 in Palästina Allesbesserwisser
wollen uns dieser Tage wieder einmal belehren: Was will man nur von
den arabischen Messerstechern? Sie sind verzweifelt wegen Israels Besatzungs-
und Siedlungspolitik, sie sehen keine Zukunft für ihr Volk. "Nachrichten
aus Jaffa: Vorgestern ging ein junger Mann namens Schweizer aus Rischon
Lezion nach Jaffa. Unterwegs fielen zwei Araber über ihn her und
verletzten ihn lebensgefährlich mit einem Messer. Zu seinem Glück
kamen da zwei Soldaten (Türken) und verhafteten einen der Täter. Meir Brom (Jerusalem), 4. November 2015
aus
einem SA-Lied:
Messerattacken auf arglose, unbewaffnete Zivilisten mit Toten und Verletzten.
Mord bleibt Mord, aber Faschismus, Rassismus und religiöser Fanatismus sind zum Scheitern verurteilt, weil der Wahnsinn in der Geschichte nie gewinnt. |
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Meir Brom: Mein Israel feiert seinen Sechzigsten (2008) Meir Brom: Gemischte Gefühle (2011) Meir Brom: Dafna Meir s.A.: Gebet beim Verteilen von Medikamenten (2016) rijo: Im Osten nichts Neues - Ephraim Kishon über die Situation in Israel 1967 (2009) |
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Autor:
rijo |
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Der Oberbürgermeister der Stadt des Friedens und der Menschenrechte - so der selbstverliehene Ehrentitel der Kommune - hat es nach über zehn Monaten des Hinhaltens aus eigener Machtvollkommenheit endgültig abgelehnt, unseren Vorschlag dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen. Auf unsere letzte E-Mail und Unterstützerschreiben von Persönlichkeiten aus Deutschland und den USA mit individuellen und differenzierten Argumenten antwortete er mit dem immer gleichen deutschen Standardtext. Dieser kann unter dem Link zu unserer Korrespondenz (s.u.) ebenso nachgelesen werden wie unsere Reaktion darauf: Frustration, Enttäuschung und Scham, v.a. gegenüber den an der Initiative beteiligten Zeitzeugen und US-Veteranen. Aber die Taktik, uns wie Karl Valentins Buchbinder Wanninger bis zur Aufgabe gegen eine Gummiwand aus Verfahrensfragen, Verantwortungswimmelei und allgemein geschichtsphilosophischen Erklärungen, die nichts mit unserem eigentlichen Anliegen zu tun haben, rennen zu lassen, wird nicht aufgehen, denn das sind wir Stephen Mosbacher, unseren Freund(inn)en und den Nürnberger(inne)n schuldig, die sich in Sachen Erinnerungskultur nicht von einer vermeintlichen Obrigkeit bevormunden lassen wollen. Deshalb: TO BE CONTINUED /
FORTSETZUNG FOLGT |
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Unsere Korrespondenz mit der Stadtverwaltung Nürnberg seit Februar 2015 Gefallen für unsere Freiheit - ein Platz in Nürnberg für Stephen Mosbacher, Teil 1 Gefallen für unsere Freiheit - ein Platz in Nürnberg für Stephen Mosbacher, Teil 2 Monodrama Stoßtrupp in die Erinnerung Briefe für Stephen S. Mosbacher Für Freiheit und Ehre (Gedenken an alliierte Soldaten des II. Weltkriegs aus Deutschland) |
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Autor:
rijo |
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Im Jahre 2015 fördert die FZFN auch dieses Schülerprojekt mit 500 EUR in der nach unserem Freund George Beeston (1920 - 2012) benannten Sparte, deren Mittel u.a. der Erforschung des Widerstands gegen das NS-Regime dienen sollen, wobei uns die Arbeit von Jugendlichen mit authentischen lokalen Quellen besonders am Herzen liegt. Entwicklung und Ziele des Seminars beschreibt seine Leiterin, Frau Ursula Kraus: Das P-Seminar wird von 2014 bis 2016 am Johannes-Scharrer-Gymnasium in Nürnberg abgehalten und läuft unter dem Titel: Vergeht Vergangenheit? Jugendliche erforschen die Zeit des Nationalsozialismus anhand von Originalquellen im Staatsarchiv Nürnberg. Der Ausgangspunkt für die Arbeit mit Originalquellen war die politische Diskussion um die Freigabe von Mein Kampf, dessen Urheberrechte am 31.12.2015 erlöschen. Ziel des Seminars ist es, dass die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer intensiven Archivarbeit mit Originalquellen aus der Zeit des Nationalsozialismus arbeiten können und sich gleichzeitig mit der Frage der Freigabe von Mein Kampf, eine der zentralen Quellen des Nationalsozialismus, kritisch auseinandersetzen. Am 10. Oktober 2014 begann für die Seminargruppe die Arbeit im Archiv. Drei Aktengruppen wurden uns zur Erforschung zur Verfügung gestellt. Hierzu gehören die Akten der Gauleitung Franken, Akten der Sondergerichte in Nürnberg sowie eine Aktensammlung des Polizeipräsidiums Nürnberg-Fürth zur nationalsozialistischen Bewegung bis 1933. Zudem entdeckten wir auch einen Jahresbericht unserer Schule aus dem Jahr 1934. So ergab es sich wie von selbst, eine eigene Forschergruppe zum Thema Schule im Nationalsozialismus (Gruppe 1) zu gründen. Eine weitere Gruppe nahm sich die Sondergerichte (Gruppe 2) zur Aufgabe. Die Mappe des Polizeipräsidiums erwies sich nach der Durchsicht auch als Fundgrube für eine weitere Schülergruppe (Gruppe 3). Es fanden sich recht bald sehr kritische Artikel zu Hitlers Mein Kampf. So titelte der Bayerische Kurier nach der Veröffentlichung des zweiten Bandes von Mein Kampf in seiner Ausgabe vom 29.12.1926 Krampf oder Kampf? Auch Karikaturen aus den Akten des Polizeipräsidiums zeigten, dass man sich vor 1933 in der Öffentlichkeit durchaus über Hitler lustig machte und mit Humor seinem Treiben zusah. Hitler und Humor - geht das? Diese Fragestellung vertieften sehr interessierte Schülerinnen des Seminars bei dem Besuch einer Veranstaltung des Insituts für Zeitgeschichte (IfZ) in München am 19.11.2014. Dort wurde von hochrangigen Forschern diskutiert, inwiefern Terror und Gewalt satirefähig sein können. Gibt es Geschmacksgrenzen beim Humor? Inwiefern ist durch die humorvolle Annäherung an Hitler ein ernstzunehmender Erkenntnisgewinn über die NS-Zeit möglich? Diese Fragen wurden ganz konkret im IfZ in einer Podiumsdiskussion mit dem Autor Timur Vermes diskutiert, dessen Bestseller Er ist wieder da durchaus zu kontroversen Meinungen Anlass gibt. So entstand eine weitere Gruppe (Gruppe 4), die sich mit den aktuellen Strömungen im Literaturbetrieb und dem Umgang mit Humor auseinandersetzte. Diese Gruppe wählte zur besseren Einordnung und als Vergleichsmöglichkeit zu Er ist wieder da weitere zeitgenössische Werke der Populärliteratur. Der in Franken bekannte Krimiautor Jan Beinßen wurde am 17.12.2014 zu einer Autorenlesung eingeladen zu seinem Kriminalroman Görings Plan. Als weiteres aktuelles Buch wählten die Schüler den Roman von Ewald Arenz, Ein Lied über der Stadt. Ursula
Kraus, Leiterin des P-Seminars |
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FZFN 2015 Projekt English translation of Bernhard Kolb's memoir "Die Juden in Nürnberg 1839 - 1945" |
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Autor:
rijo |
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Zu
den drei von unserer Förderung zeitgeschichtlicher Forschung
in Nürnberg und der Vermittlung ihrer Ergebnisse (FZFN) im
Jahr 2015 mit jeweils 500 EUR unterstützten Projekten gehört
Frau Dr. Seemanns Vorhaben. Sie erhält die Mittel in der nach Dr.
Leopold Neuburger (1881 - 1928), dem ehemaligen Präsidenten des
1. FCN, benannten Sparte für Projekte zum jüdischen Leben
in Nürnberg und seiner Vernichtung bis 1945. Diese wurde dankenswerterweise
mitfinanziert von Mrs. Judy Vasos und Dr. Ruth White (beide USA).
Dr. Birgit Seemann, Rodgau |
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Die Website des Forschungsprojekts Jüdische Pflegegeschichte FZFN 2015 Projekt English translation of Bernhard Kolb's memoir "Die Juden in Nürnberg 1839 - 1945" |
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Autor:
rijo |
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Die vom Verlag testimon / der FZFN 2014 geförderte virtuelle Multimedia-Ausstellung Dem Widerstand auf der Spur während der NS-Zeit in Nürnberg nimmt Gestalt an - nähere Informationen s. Links. |
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Die Website des Projekts Dem Widerstand auf der Spur Radiointerview anlässlich der Teilnahme an den Stadt(ver)führungen 2015 |
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Autor:
rijo |
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Die SPD hat uns davon informiert, dass sie unsere Initiative zum Anlass genommen hat, um selbst einen Antrag im Nürnberger Stadtrat einzubringen. Damit ist sie die einzige der von uns kontaktierten und im zuständigen Ratsausschuss vertretenen Parteien, die uns eine Rückmeldung gegeben hat. Da ihr an dem Thema offenbar etwas liegt, wünschen wir der SPD viel Erfolg und uns, dass sie in Sachen Stephen Mosbacher für die richtige Entscheidung sorgt. Das deutlichste Zeichen wäre eine Bennennung des Teilstücks der Beuthener Straße vor der Zeppelintribüne.
Betreff:
Ihr Schreiben vom 02.06.2015 (Erinnerungskultur im öffentlichen
Raum) Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank für Ihre positive Reaktion auf meine Initiative zur Benennung einer Straße oder eines Platzes nach dem in Nürnberg geborenen, von hier vertriebenen und am 02.04.1945 gefallenen US-Soldaten Stephen Mosbacher. Sie lässt mich hoffen, dass Ihre Vertreter diesen Vorschlag im Verkehrsausschuss des Stadtrats befürworten werden. Ihren weitergehenden Antrag zur öffentlichen Erinnerungskultur in Nürnberg befürworte ich unbedingt, denn sie weist noch erhebliche Defizite auf. Wie das Beispiel Stephen Mosbacher zeigt, der als Soldat im aktiven Kampf gegen das NS-Regime starb, sollte jedoch der Kreis derer, an die erinnert wird, über die Opfer hinaus erweitert werden. Auch in Deutschland gab es Menschen, die sich durch bewussten Widerstand oder nonkonformes Verhalten gegen den totalitären Staat stemmten. Für Nürnberg steht hier stellvertretend Ernst Rummel, der keiner Organisation angehörte, sondern als Individuum in einer unmenschlichen Zeit menschlich handelte. An ihn erinnerte unser Verlag 2014 durch die Ausschreibung eines zeitgeschichtlichen Stipendiums (Ausschreibungstext und Biografie). Dasselbe gilt auch für die christlichen Männer und Frauen in Mischehen, die durch ihre Loyalität mit dem jüdischen Partner diesen vor der Deportation und Ermordung schützten und sich nicht nach 1933 scheiden ließen. Neben diesen vorbildlichen Menschen wird bisher in Nürnberg u.a. noch nicht denjenigen gedacht, die der Euthanasie zum Opfer fielen, den Zwangssterilisierten, Deserteuren und Kriegsdienstverweigerern der Wehrmacht im II. Weltkrieg, den jüdischen Vertriebenen und ausländischen Zwangsumgesiedelten, z.B. aus Slowenien. Ein summarisches Erinnern an eine so heterogen zusammengesetzte Gruppe ist schwierig. Ein erster Schritt hierzu könnte die Umbenennung des Platzes der Opfer des Faschismus in Platz des Antifaschismus sein, um den aus der Nachkriegszeit stammenden Opfer-Begriff, der, wie die Ehrenhalle im Luitpoldhain zeigt, letztlich die kausalen Zusammenhänge eher verschleiert als verdeutlicht, da sich unter ihm fast alle Deutschen zu Nazi-Opfern erklären konnten, zu beseitigen. Über die Form der Erinnerung sollte insbesondere unter den Aspekten der Flexibilität und der Informationsvermittlung breit diskutiert werden. Mit
freundlichen Grüßen |
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Gefallen für unsere Freiheit - ein Platz in Nürnberg für Stephen Mosbacher, Teil 1 Gefallen für unsere Freiheit - ein Platz in Nürnberg für Stephen Mosbacher, Teil 3 |
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Autor:
rijo |
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Unser Leserbrief an den Münchner Merkur vom 19.05.2015
der im Betreff genannte ganzseitige Artikel ist peinlich bis ärgerlich. Statt wie aus Anlass eines Jubiläums nötig, seinen Gegenstand geschichtlich zu kontextualisieren, bejubelt er ihn völlig unkritisch als Prachtstück, Prachtbau und Weltklasse-Architektur. Abgesehen von ein paar schattige(n) Punkte(n), die nur stichwortartig genannt werden (u.a. Schmiergeldskandal), sei die Allianz Arena ein einzigartiger Erfolg. Kein Wort über die seinerzeitige Pokerpartie des FCB mit der Stadt München, in der der Verein immer neue Forderungen stellte, und kein Beleg für die behauptete Einzigartigkeit, etwa durch harte Wirtschaftszahlen wie Finanzierung, Umsätze oder Schuldentilgung. Zitiert werden nur Angestellte der Stadiongesellschaft, Anekdötchen ersetzen Informationen und als unbezahlte Werbung findet das Leistungsangebot für Firmenkunden eine breite Darstellung, das den normalen Leser herzlich wenig interessiert. Besonders befremdlich bei der sonstigen Geschichtslosigkeit des Textes wirkt die unnötige und ungerechtfertigte Abqualifizierung des Olympiastadions: (Es) war für den großen Fußball nur 33 Jahre gut genug, die letzten von ihnen hatte man schon als quälend empfunden: zu unkomfortabel, zu zugig, zu weit weg. Und zu groß die Gefahr, nass zu werden, wenn's regnet. Das Komfortparadies für die von gefährlichem Zug und Kurzsichtigkeit gequälten Fans einer Freiluftsportart entstand also erst nach läppischen drei Jahrzehnten in Fröttmaning, wo die Verantwortlichen offenbar auch im Umfeld ihrer Arena an 365 Tagen Niederschlagsfreiheit garantieren können. Der Autor verdrängt dabei völlig das Glück des FCB, in seiner nationalen und internationalen Aufstiegsphase das Olympiagelände mit seiner Infrastruktur als Bühne gehabt zu haben, aber heutzutage ist wohl von Journalisten kein historisches Bewusstsein und von Multimillionenunternehmen, die aus gemeinnützigen Vereinen hervorgegangen sind, keine Dankbarkeit mehr zu erwarten. Bleibt nur zu hoffen, dass der MM sich wenigstens ebenso euphorisch über das geplante Olympia-Museum äußern wird wie über die privatwirtschaftliche Erlebniswelt in der Allianz Arena. Fazit: Wo der FCB heute steht und was er vor 13 Jahren in die Fröttmaninger Einöde gestellt hat, verdankt er ursächlich den Steuerzahlern bzw. Olympia 72 und der WM 2006. Guter Journalismus geht jedenfalls anders: sachlich, unabhängig, informativ. Dieser Artikel liest sich aber wie - um zwei Zitate aus ihm zu gebrauchen - die Sendung mit der Maus, beschwingt vom Alkohol. Mit
freundlichen Grüßen
Schlusspointe:
Nach einer vor Arroganz und Unverschämtheiten strotzenden Antwort
des Autors sowie einer ohne Antwort gebliebenen Beschwerde über
ihn bei der Ressortleitung und dem Herausgeber haben wir unser MM-Abo
nach Jahren gekündigt. |
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Zur Online-Fassung des Artikels - in der die Passage über das Olympiastadion fehlt ... |
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Autor:
rijo |
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Unsere E-Mail vom 8. Februar 2015 an den Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg: Adresse: bga[ät]stadt.nuernberg.de Betreff: Straßenbenennung nach Stephen Mosbacher Sehr geehrter Herr Dr. Maly, anlässlich der 70. Jahrestage der Befreiung Nürnbergs und Deutschlands vom Nationalsozialismus schlagen wir vor, in seiner Geburtsstadt eine Straße oder einen Platz nach dem am 2. April 1945 gefallenen US-Soldaten Stephen Mosbacher zu benennen. Die Familie Mosbacher wurde 1938 aus Deutschland vertrieben. Ihr Sohn gehörte zu den 96 derzeit namentlich bekannten gebürtigen jüdischen Nürnbergerinnen und Nürnbergern, die während des II. Weltkriegs als alliierte Soldaten gegen die Nazis und ihre Verbündeten kämpften und so einen aktiven Beitrag zu deren Niederlage und dem Ende des Völkermords leisteten. Mindestens sechs von ihnen sind dabei gefallen. Die dramatischen Umstände von Stephens Tod beim Versuch der Rettung von Kameraden sind gut dokumentiert. Eine Ehrung von Stephen Mosbacher würde somit nicht nur die individuelle Erinnerung an ihn bewahren, sondern auch an seine Schicksalsgenossen, die ihr Leben dafür aufs Spiel setzen mussten, dass wir seit sieben Jahrzehnten Freiheit und Frieden genießen dürfen. Eine Würdigung dieser Menschen, die heute um die neunzig Jahre alt sind, erscheint längst überfällig. Die Symbolwirkung eines solchen Schritts wäre aber auch auf Gegenwart und Zukunft gerichtet: Durch den konkreten Nürnberg-Bezug kann Stephen Mosbacher jeder neuen Generation als lebensnahes Vorbild dienen und sie zur Reflexion über die Geschichte und Werte wie Gerechtigkeit, Selbstlosigkeit oder Mut anregen. Als Quellen und Referenzen
für dieses Anliegen können genannt werden: Als Ort der Namensvergabe schlagen wir ein geeignetes Areal des parkähnlichen Karrees zwischen Will-, Roon- und Reutersbrunnenstraße vor. Neben der Innenstadtnähe sprächen dafür die historischen Bezüge im Westen und Süden zu ehemaligem Militärviertel, Altem jüdischen Friedhof in der Bärenschanzstraße sowie dem Justizpalast als Schauplatz der Nürnberger Prozesse. Östlich der Fläche, zwischen Deutschherrn- und Fürther Straße, befand sich vor 1945 ein jüdischer Siedlungsschwerpunkt. Inhaltlich würde ein Stephen-Mosbacher-Platz an dieser Stelle ein zeitgemäßes Gegengewicht zu den im Viertel verewigten hohen preußischen Offizieren Blumenthal, Moltke und Roon bilden, deren Verdienste aus heutiger Sicht weit schwieriger zu vermitteln sind. Ihrer Antwort sehen wir mit Interesse entgegen und bedanken uns im Voraus für Ihre Bemühungen. Mit
freundlichen Grüßen |
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Gefallen für unsere Freiheit - ein Platz in Nürnberg für Stephen Mosbacher, Teil 2 Gefallen für unsere Freiheit - ein Platz in Nürnberg für Stephen Mosbacher, Teil 3 |
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Wladimir
Putin im Oktober 2014 (Quelle: Time Magazine, 22.12.2014) |
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Autor:
rijo |
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Der Mischling ist eine bedauernswerte Kreatur, haltlos, hin- und hergeworfen von dem Blute zweier Rassen. Wir stellen fest, dass Bastarde ein Volk belasten, seine Kraft schwächen, in ihren Nachkommen den rassischen Zerfall weitertragen. Zitate aus Fritz Fink: Die Judenfrage im Unterricht. Nürnberg 1937, S. 8 ff. & 43. Dieses
Buch erschien vor mehr als einem Dreivierteljahrhundert in Nürnberg
und sollte Lehrern Methoden vermitteln, um bei ihren Schülern die
Verachtung für andere Menschen zu schüren. Zwei Jahre zuvor
waren hier auf einem Naziparteitag die rassistischen Nürnberger
Gesetze verkündet worden. Man könnte sagen, das ist
lange her, aber sind solche kranken Gedanken wirklich verschwunden? |
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Wallt in ihren Adern nicht das Blut der Normannen?! - Ein deutscher Rassist 1938 in Afrika |
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Autor:
rijo |
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Autor:
rijo |
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Autor:
rijo |
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Autor:
rijo |
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Es
schadet nichts, heute an diese Männer zu denken & mehr über
die geschichtlichen Zusammenhänge zu erfahren:
Die Razzia in Rotterdam im November 1944 Rob
Zweerman: Bahnmeisterei I in Nürnberg Rob
Zweermans Erinnerungen an Nürnberg Die
Geschichte des Nürnberger Zwangsarbeitermahnmals Die
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Rob Zweerman (2009) |
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Autor:
rijo |
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Allgemein Ich hatte noch nie von Nürnberg gehört. Weibliche KZ-Häftlinge aus Auschwitz bei Siemens-Schuckert
Ihr Tagebuch Solange ich lebe, hoffe ich Ágnes Rózsa: Eine Spurensuche von Monika Wiedemann Online-Kurzbio:
Phantasie und Kreativität als Waffen gegen die Schrecken des Holocaust Über ihren Besuch und ihre Ausstellung 2001 in Nürnberg (englisch) |
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Autor:
rijo |
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Das ist totaler Schwachsinn und lässt daran zweifeln, ob Herr Dürr jemals Unterricht in deutscher Geschichte genossen hat. Traurig, dass er sich dabei auf ein Gutachten des Stadtarchivs berufen kann, wonach nur zwangsverpflichtete NSDAP-Mitglieder in München Schutt geräumt hätten. Was war es, was die Stadtbewohner, wegen der Abwesenheit der Männer überwiegend Frauen, taten, um wohnen, arbeiten oder in die Kirche gehen zu können? Sie mussten ihre Unterkünfte, Arbeitsplätze oder Gemeinderäume wiederherstellen, was natürlich ohne amtliche Anordnung in Eigeninitiative individuell durch die Familien oder in gegenseitiger Hilfe mit Freunden oder Nachbarn geschah. In keiner der zerstörten deutschen Städte konnte die Hauptlast der Enttrümmerung, z.B. der Verkehrswege, von der Einwohnerschaft getragen werden, die mit ihren Alltagsproblemen ausreichend beschäftigt war. Dürrs geistiger Dünnpfiff diffamiert unterschiedslos eine ganze Generation und verbiegt Geschichte. Jede Frau, die damals den Mörtel von Ziegeln abklopfte, um sie wieder verwenden zu können, ist nach unserer Definition und den historischen Fakten eine Trümmerfrau. Herr Dürr ist übrigens ein Nachkriegsbauernbua aus Germering. Glück gehabt, denn so musste 1945 seine Mutter wohl keine Spitzhacke in die Hand nehmen, was sie heute aus der Sicht ihres Sohnes zum Naziluder machen würde. Sie wäre nur entschuldigt, wenn sie damals die Hände in den Schoß gelegt hätte, bis das offizielle Räumkommando kam, um ihre Behausung herzurichten. Oder haben wir da etwas falsch verstanden? Jedenfalls wird einem schwindlig, wenn man versucht die Argumentation der Gedenkgegner nachzuvollziehen.
Indem man wahllos und wahrheitswidrig die gesamte Bevölkerung einer
Stadt mit Dreck bewirft, ehrt man nicht die NS-Opfer, sondern begeht
genau die Geschichtsklitterung, die man der Gegenseite vorwirft. |
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Susanne Rieger: Brennende Erinnerung. Münchner Zeitzeugen berichten über den Luftkrieg |
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Kurz zuvor hatte Bayern gerade noch die Kurve gekriegt und im Vertrag von Ried (08.10.) die Seiten gewechselt, nachdem im Winterfeldzug des französischen Kaisers 1812/13 mehr als 30.000 bayerische Landeskinder in Russland verrecken durften. Die Begeisterung über die einwöchige Einquartierung der neuen Waffenbrüder in der Stadt (damals 27.000 Einwohner) war sicher riesig. Der Lohn für die Toten und den Heuschreckeneinfall war nach der endgültigen Niederlage Napoleons bei Waterloo und dem Wiener Kongress 1814/15, dass Bayern den Großteil der seit 1803 hinzugewonnenen Gebiete behalten und Königreich bleiben durfte: Hurra! Und
den hier können wir uns natürlich nicht verkneifen: Offiziell
leben heute etwas 40.000 Migrant(inn)en aus dem Gebiet der ehemaligen
Sowjetunion in Nürnberg. Zumindest auf Menschen aus dieser Gegend
scheint die Stadt traditionell eine magische Anziehungskraft auszuüben.
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Von Boryslav und Kurgan nach Nürnberg - und nicht zurück! (von Dr. Ulrike Goeken-Haidl, Nürnberg) |
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Autor:
rijo |
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So stellt das offiziöse Historische Lexikon Bayerns das am 8. November durch die Proklamation des Freistaats besiegelte Ende von 700 Jahren Wittelsbacherherrschaft und den Sieg der Demokratie - z.B. nur gut 140 Jahre nach den Kulturbanausen in den USA - noch heute im Internet dar: der Putsch einer radikalen Minderheit gegen die legitime Staatsführung. Fehlt nur noch der Hinweis, das einige von ihnen nicht nur keine Einheimischen, sondern zu allem Überfluss auch noch Juden waren. Bei dieser Geringschätzung selbst nach 95 Jahren kein Wunder, dass bereits 5 Jahre später die von den Bayern ungeliebte Freiheit wieder wackelte, als sich Hitler und seine Anhänger am 8. November 1923 im Münchner Bürgerbräukeller zusammenrotteten, um die Macht zuerst in Bayern und dann im ganzen Reich zu übernehmen. Das politische und militärische Establishment - alles Personal aus der Königszeit und deshalb zutiefst antidemokratisch eingestellt - wackelte bedenklich lange, bis es am folgenden Tag den Marsch auf Berlin am Odeonsplatz von der Landespolizei stoppen ließ, wobei vier Beamte von den Nazis erschossen wurden, an die vor Ort zwar eine Gedenktafel erinnert, über die aber im Gegensatz zu den Putschisten kaum etwas zu erfahren ist. Wer kennt schon Friedrich Fink, Nikolaus Hollweg, Max Schoberth oder Rudolf Schraut? In Bayern haben an diesen Tagen die Kirchenglocken nicht wegen der Schaffung und Verteidigung der Freiheit geläutet. Öffentliches Erinnern ist selektiv und eben nicht irrelevant, sonst würde es nicht so gezielt manipuliert werden. Das
Agieren von Seehofer wie ein Duodezfürst mit ergebenem Hofstaat
oder die Blindheit der bayerischen Polizei auf dem rechten Auge bei
den NSU-Ermittlungen steht nicht außerhalb der Geschichte, sondern
ist in ihrem Kontext zu sehen. Eliten und Vertreter der Staatsmacht
sind nie wirklich demokratisch, denn in einer Demokratie drohen Prestige-,
Rang- und Geldverlust. Deshalb sind in der geltenden Verfassung als
Lehre aus dem Naziregime, das ebenfalls mit tatkräftiger Unterstützung
derer, die immer oben schwimmen, zustande kam, Kontrollgremien wie der
Landtag vorgesehen. Nach dem ketzten Wahlergebnis und der anschließenden
Postenschacherei und -schieberei ein guter Witz. |
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Kurt Eisner: Damnatio memoriae - aber auf zünftig bairisch! |
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In
den Links finden Sie eine Pressenachlese zur Anwesenheit dieser besonderen
Männer. |
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Nürnberger
Nachrichten 12.07.2013 |
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Autor:
rijo |
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Sie war stolz auf ihre Herkunft aus der Industriellendynastie Bing und ihren Vater Siegmund, der als Kritiker und Lektor im Literaturbetrieb der Weimarer Republik einigen Einfluss besaß. Selbstbewusst ging sie ihren eigenen Weg, wurde Zionistin und emigrierte folgerichtig nach Palästina, wo sie am Aufbau des Staates Israel mitwirkte. Dabei behielt sie ihre Liebe für die deutsche Kultur und Sprache und pflegte Kontakte zu anderen ehemaligen Nürnbergerinnen und Nürnbergern. Die Anrufe der temperamentvollen Frau mit der rauchigen Stimme waren immer wie Zeitreisen und zeugten von ihrer umfassenden Bildung, ihren vielfältigen Interessen und ihrem trockenen Humor. Nach
Jahren schlechter Gesundheit kam der Tod nach Aussage der Angehörigen
jetzt als Erlösung zu ihr. Uns hat Marianne die Biografie ihres
Vaters Dr. Siegmund Bing hinterlassen (s. Link). |
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Biografie Dr. Siegmund Bing (17.8.1878 in Nürnberg - 1961 in London) |
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Autor:
rijo |
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Gérard Langlois: Krieg und Widerstand in Frankreich 1939 - 1945 |
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Autor:
rijo |
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Eine hanebüchene
Geschichte! |
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Pinakothek der Moderne und City Point: Zweierlei Kuppelei in München und Nürnberg |
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Autor:
rijo |
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Aus
Waldemar Ritter: Später Sieg der Diktaturen? In:
Freiheit und Recht. Halbjahresschrift für streitbare Demokratie
und Widerstand gegen Diktatur. Hg. Bund Widerstand und Verfolgung (BWV-Bayern)
e.V., Dezember 2012/1+2, S. 13. f.
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Anregungen für Lehrkräfte zur zeitgeschichtlichen Schülerarbeit in Archiven Themen & Materialsammlungen für W-Seminararbeiten in Geschichte |
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Autor:
rijo |
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Luise David: Wie wir überlebten. Die Chronik unserer Familie |
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Autor:
rijo |
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Ein beeindruckendes Kunstwerk werden die Brüder Heisenberg neben dem NS-Dokuzentrum [an der Brienner Straße] installieren: Zehn Texte flimmern über 15 Monitore - von Tätern und Opfern der NS-Diktatur. Jedes Wort ist mit einem Bild unterlegt. [...] In der schnellen Sequenz - etwa eine Sekunde pro Bild - entstand so ein beunruhigendes, doch faszinierendes Ganzes. Wem nicht schon von dieser Beschreibung schwindlig wird, dem drehen sich spätestens beim Inhalt der Rocky Horror Picture Show Gehirn und Magen um: Da werden, wie obiger Ausriss zeigt, flockig Aussagen aus Schlüsseldokumenten der NS-Zeit (wer hat die ausgesucht?) wie ERKUNDUNG mit einer Drohne, DER mit dem Männlich-Symbol, HERRSCHENDEN mit Hitler und VERHÄLTNISSE mit dem Bild einer Luxusvilla illustriert, getreu dem unbeschwerten Motto der Macher, [die Bilder] müssen nicht offensichtlich etwas mit dem Sinn des gezeigten Textes zu tun haben. Als Beispiel nennt der Autor das Wort ZIEL im Bericht über eine Massenvernichtungsaktion, das geschmackvollst mit dem Einlauf eines Fahrradrennens visualisiert wird. Der Endsieg der Vermatschung von Geschichte und wohlfeil beliebiger Pseudo-Gesellschaftskritik für ohnehin permanent reizüberflutete Ravesüchtige ist das Statement des zur Vorstellung ihres visuellen Overkills vor dem Stadtrat eingeflogenen Düsentrieb-Kunstbruders: Uns war bewusst, dass es an ganz unterschiedlichen Stellen Irritationen geben kann. [...] Wie zum Beispiel bebildert man das Wort Jude? Zeige ich einen KZ-Insassen? Woody Allen? Einen orthodoxen Rabbi? Yeah, das ist Aufklärung im 21. Jahrhundert - Tradierung von Stereotypen! Dann aber bitte konsequent gleich einen Stürmer-Juden im Sekundentakt über die Monitore rappen lassen! Das wäre endgeil irritierend-faszinierend, vor allem für vorbeikommende Neonazis, die sich aber auch so sicher darüber freuen werden, wenn der Führer bald wieder regelmäßig in der Nähe des Königsplatzes optisch präsent sein wird. Ebenso bezeichnend für die extraterrestrische Abgehobenheit des Diskurses waren die Reaktionen der versammelten Volksvertreter(innen) auf den bescheidenen Einwand ihres Kollegen Marian Offman, das zynisch erkenntnisferne Potpourri könne auf Leute, für die Verfolgung und Holocaust mehr bedeuten als Reminiszenzen an Fernsehabende mit ZDF History verletzend wirken. Als dieser letzte Mohikaner des gesunden Menschenverstands vorschlug, den Wort-Bild-Schwurbel vom Stadtarchiv inhaltlich prüfen zu lassen, bevor er auf die Menschheit losgelassen wird, wäre er fast von der anwesenden geballten Kompetenz in Sachen Kunst, Geschichte, Psychologie und Medienwissenschaft gesteinigt worden, die ihn zum Banausen erklärte und Einmischung in die künstlerische Freiheit vorwarf. Trotzig wie eine Kindergartengruppe jubelte man den modischen Quark zum Meisterwerk hoch (kreative Verstörung - hervorragend) und bewilligte für seine Realisierung - bitte anschnallen und das Rauchen einstellen - ZWEIHUNDERTZWEIUNDNEUNZIGTAUSEND EURO. Wenn man so großzügig vom Polit-Establishment, das sich sein Kunstverständnis aus dem SZ-Feuilleton angelesen hat, mit Steuergeld versorgt wird, ist es billig, die HERRSCHENDEN VERHÄLTNISSE mit Versatzbildchen aus dem Internet zu ironisieren. Der Kreis schließt sich: Offenbar hatte die Vorführung dieselbe Wirkung auf den Münchner Stadtrat wie die Gehirnwäscheszene aus Clockwork Orange auf den Protagonisten des Films, die wiederum die Vorlage für das großflächige Deprogrammierungsprojekt der Gebrüder Heisenberg sein könnte, wenn das smarte Gespann über solch gegoogletes Wissen aus der cineastischen Steinzeit verfügt (oder zumindest aus Kindertagen das Zitat in den Simpsons kennt). Der Kontext des Dokuzentrums, das doch wohl den Münchner(inne)n und ihren Besucher(inne)n den Nationalsozialismus in seiner besonderen lokalen Ausprägung erklären soll, wurde bei der Entscheidungsfindung erfolgreich gelöscht und durch eine ebenso arrogante wie gefährliche Manipulation der Emotionen des Betrachters ohne didaktischen (pfui!) Wert ersetzt. Solche ... - Kunst unterscheidet sich nur insoweit von einem TV-Werbespot, dass die Macher der letzteren ihren Psycho-Job gelernt und eine Message haben, die über Verstörung hinausgeht. Fehlt zur allgemeinen Verwirrung eigentlich nur noch die Beschallung des Umfelds mit dem BPM-Gewitter von Scooter - und die kostenlose Verteilung von Speed. Das Experimentieren mit Ikonografie und Diktion des Nationalsozialismus hat seinen ästhetischen wie inhaltlichen Reiz, gehört aber nicht zu den Aufgaben einer Einrichtung, die schon genug damit zu tun haben wird, Wissen und Verständnis zu vermitteln. Wir haben uns übrigens auf diesem Gebiet auch schon versucht (s. Links). - Äh, Münchner Stadtrat: Kaufst Du uns die Dateien auch für knapp dreihundert große Lappen ab? Die stilsicheren kommunalen Aushilfskritiker(innen) werden spätestens nach der für Herbst 2014 geplanten Eröffnung des Dokuzentrums nicht mehr so selbstgefällig daherreden und kreativ verstört sein, wenn die ersten Beschwerden von ausländischen Besucher(inne)n einlaufen, die den ganzen Kokolores nicht verstehen und nur einen fröhlichen Bilderreigen von Adolf über Formel 1 zu Leichenbergen sehen, und Mr. Allen hoffentlich die Stadt auf Missbrauch seines Gesichts verklagt. Bis dahin muss die Frage erlaubt sein, was man Sinnvolles mit dem Haufen Knete hätte finanzieren können, z.B. Interviews mit den letzten Zeitzeugen, Freiexemplare von Kogons SS-Staat oder S-Bahn-Fahrscheine nach Dachau zur KZ-Gedenkstätte. Letztlich
ist die visuelle Zirkusnummer der Heisenbergs nur Ausdruck der wachsenden
künstlerischen Unfähigkeit mit dem Nationalsozialismus umzugehen,
weil seine Brutalität und seine Opfer bereits der Lebenswirklichkeit
entrückt sind. Hoffentlich ist das kein böses Omen für
die künftigen Inhalte des Dokuzentrums.
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Auch der Führer kann fröhlich sein. Ein visuell-historisches Experiment Manny®'s Grandpa: The Story of Nazi Bear (rijo-comics) |
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Autor:
rijo |
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Jerrys
Startposition ins Leben als durch Verfolgung und Massenmord der Nazis
mittel- und heimatlose Halbwaise war denkbar ungünstig. Seine Erfahrungen
und die harte Schule des Existenzkampfes ließen ihn aber nicht
verbittern, sondern seine Talente und positiven Charaktereigenschaften
so entwickeln, wie wir es kaum bei einem anderen Menschen erlebt haben:
Intelligenz, Klugheit, Charme, Selbstironie, Realitätsinn gepaart
mit Begeisterungsfähigkeit und Mitgefühl sowie unbedingte
Loyalität machten aus ihm einen erfolgreichen Unternehmer, verdienstvollen
Philanthropen und Mann, mit dem es einfach ein Vergnügen war sich
stundenlang zu unterhalten, zu lachen, ihm zuzuhören oder in Korrespondenz
zu stehen. Trotz seiner unumstößlichen Werte - Ehre, Integrität, Toleranz, Fairness und eines liberalen Patriotismus - war Jerry nie verbissen. Enthusiastisch folgte er dem internationalen Fußballgeschehen, was ihn regelmäßig aus dem amerikanischen Westen zu den großen Turnieren in Europa führte, und war bis zuletzt aktiver Kicker. Wunderbar ließ sich mit ihm über das klassische US-Kino fachsimpeln, vor allem die Western. Er liebte die Musik der 40er und 50er Jahre, als er selbst als Lounge Singer in Schweden auftrat. Bei seinem vorletzten Besuch im Oktober 2011 kam uns die Idee einer I did it my way Show im Stile von Frank Sinatra in Nürnberg. Der Künstler war durchaus nicht abgeneigt; wenn diese Stadt jemals etwas hervorgebracht hat, was an den Wiener Schmäh heranreicht, dann war Jerry seine Personifikation - einschließlich der Wirkung auf Frauen (= Tanten). Für
2013 plante er konkret die Arbeit an der deutschen Übersetzung
seiner Autobiografie Lucky Me, eine Atlantiküberquerung
mit Corie auf der Queen Mary und ausgiebig Zeit mit seiner
erst kürzlich um einen weiteren Enkel vergrößerten Familie,
die ihm alles bedeutete. In seiner letzten E-Mail vom 9. November schrieb
er angesichts des kommenden Thanksgiving-Festes: We truly
have much to be thankful for. |
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Jerrys Lesung in Nürnberg am 20.03.2008 |
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Autor:
Gerhard Jochem |
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Ludwig
C. Berlin, Senta Josephthal & Gerhard Jochem: Berlin,
Metzger, Josephthal: Sechs exemplarische Biographien von Mitgliedern
bedeutender jüdischer Familien aus Nürnberg. Aus: MVGN
89, Nürnberg 2002, S. 181 - 199. Rob
Zweerman: Erinnerungen
eines Zwangsarbeiters in Nürnberg-Zollhaus (November 1944 - April
1945). Aus dem Niederländischen übersetzt von Gerhard
Jochem. Aus: MVGN 90, Nürnberg 2003, S. 107 - 165. Gerhard
Jochem: Ruhmreiche
Zeiten? Die Rolle jüdischer Bürger bei Aufbau und Blüte
des Sports in Nürnberg vor 1945. Aus: MVGN 91, Nürnberg
2004, S. 273 - 293. Gerhard
Jochem: Feind
bleibt Feind! Kriegsgefangene in Nürnberg 1939 - 1945.
Aus: MVGN 93, Nürnberg 2006, S. 227 - 298. |
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http://www.teriblog.de | © Susanne Rieger, Gerhard Jochem; |