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teribloG/musiq #1

Autor: rijo
Datum: 12.12.2024
Titel: Gianna Nannini, 09.12.2024, Nürnberg, Kia Metropol Arena




(Foto: Susanne Rieger)


Perfetto: Dieser Abend brachte wärmende Gefühle in die winterlich trübfeuchte Stadt.

Da war zunächst die propere Location, die sich mit Übersichtlichkeit, guter Akustik, Sauberkeit (gerade auf den Toiletten) und angenehmer Air Condition neben Sport- auch für weitere Musik-Events empfahl. Wenn Verbesserungsbedarf besteht, dann im Umfeld der Halle, das die Besucher zwingt, ohne Überweg die Straße zu queren; mehr Parkplätze könnten auch nicht schaden.

Zur Laune des Publikums trugen die zivilen Getränkepreise (z.B. 4,50 EUR für 0,5 l einer trinkbaren Biermarke) bei, durchaus keine Selbstverständlichkeit. Die versammelte Mannschaft zwischen Twens und 70+ mit Schwerpunkt in den besten Jahren um die Verrentung ohne Dress Code hätte auch auf eine Bürgerversammlung gepasst. Merke: Den Gianna-Nannini-Fan erkennt man nicht an Äußerlichkeiten, abgesehen von vereinzelten Vertreterinnen der Szene.

Zunächst saßen alle brav auf ihren Stühlen, von denen wie bei den meisten anderen Dates der Sei nell'anima Tour mit angemessenen durchschnittlichen Ticketpreisen von 80 EUR offiziell keiner leer blieb.

Licht aus, Intro-Video an, die Primadonna stürmt auf die Bühne und ruft Norimberga! Das muss man sich mal vorstellen: Über 41 Jahre nach ihrem Debüt in Nordbayern als Support für Udo Lindenberg (s. unser Themenheft n-lite #17) ist sie wieder hier, quicklebendige Rockgeschichte live!

Dem Anlass angemessen eröffnete sie das Programm mit dem fetzigen Song 1983 über diesen Wendepunkt in ihrem Leben. Zu ihrer Unterstützung hat sie sich fünf hervorragende Instrumentalisten an Lead- und Rhythmusgitarre, Keyboards, Bass und Schlagzeug herausgesucht, unter denen der englische Drummer Simon Phillips ein echter Star ist, der schon bei The Who trommelte. Dementsprechend durfte er als einziger Musiker sein Können in einem Solo vorführen. Hinzukamen zwei Backgroundsängerinnen, die neben ihrer Hauptaufgabe auch als Anheizerinnen fungierten, u.a. mit einer Rap-Einlage, was für fremde Ohren auf Italienisch ziemlich lustig klang.

Die beeindruckende Lightshow und Bildregie harmonierten mit den schnörkellosen Arrangements, die sauber abgemischt einen satten klaren Sound ergaben. Alles zusammen vermittelte rundum die Stimmung der Lieder. Ein Manko der schlank gehaltenen Bühnendeko war, dass die sie dominierenden, von der Decke herunterhängenden Ketten stellenweise die Sicht beeinträchtigten. Einen optischen Eindruck vom Ablauf kann man sich in unserer Fotostrecke bei YouTube verschaffen.

Klare Chefin im Ring war Gianna Nannini als gereifte Interpretin ihrer Kompositionen. Sie wirkte meist ernst und konzentriert, hielt oft beim Singen die Augen geschlossen. Leidet sie tatsächlich noch unter dem quälenden Lampenfieber, über das sie zu Anfang ihrer Karriere klagte, und blendet so die Masse der Zuhörer aus?

Phänomenal an Gianna 24 ist ihre Stimme, die tatsächlich klarer und kräftiger denn je klingt. Besonders deutlich wurde dies in ihrer Version von Me And Bobby McGee, bei der sie sich nur von Schlagzeug und Bassgitarre begleiten ließ: Wer sich als Sängerin das Duell mit diesen wummernden Klang-Schwergewichten zutraut, kann Blues und Soul. Dementsprechend hatte sie an keiner Stelle des dramaturgisch geschickt aus älteren und neueren bzw. lauteren und leiseren Stücken gestrickten Sets Probleme, den richtigen Ton zu treffen. Mit ihrem Organ, vom Feuilleton gerne platt als Röhre bezeichnet, kann Nannini nach wie vor Gefühle wie Sentimentalität, Trauer, dosierte Härte, Melancholie, Leidenschaft oder Wut ausdrücken. Dabei gönnte sie sich außer zwei Wechseln ihres Leisure Leather Outfits nur wenige Verschnaufpausen.

Überraschenderweise knackte sie die bekannt schüchternen Fränkinnen und Franken - ihre hier ansässigen Landsleute waren nur schwach vertreten - nicht mit den klassischen Krachern, sondern den ruhigeren Nummern von ihrem jüngsten Album wie Filo spinato und Lento lontano. Offensichtlich waren die Menschen nicht nur gekommen, um in Erinnerungen an die 80er Jahre zu schwelgen. Auf italienische und damit für die Mehrheit der Anwesenden unverständliche Zwischenansagen verzichtete die Künstlerin und bestritt die Kommunikation mit kleinen und großen Gesten, deren Bedeutung man auch ohne Wörterbuch begriff.

Am Ende haute sie geballt die Canzoni raus, die alle hören wollten: Bello e impossibile, Latin Lover und America. Nach knapp zwei Stunden war unter tosendem Applaus ohne Zugabe Schluss - vielleicht weil es dann zum letzten von neun Gigs der Deutschlandreise innerhalb von nur 13 Tagen (28.11. - 10.12.) in Kassel ging.

Wer in Nürnberg dabei war, hat eine starke authentische Frau erlebt, die über den heutigen Business Barbie Klischees steht und mit ihrer Präsenz und kreativen Energie die jüngeren Konkurrentinnen locker aus dem Feld schlägt. Ihr Auftritt bewies, dass die Qualität von Musik nichts mit Alter oder Geschlecht zu tun hat, sondern mit Seele.

2025 kommt die Nannini zu Open-Air-Terminen zurück nach Deutschland und Bayern. Wer sie noch nicht gesehen hat, sollte sich das geben.


Tag: #041

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Autor: rijo
Datum: 21.11.2024
Titel: Themenheft n-lite #12 LET THERE BE ROCK! Die legendären Open-Airs 1977-79 auf dem Zeppelinfeld





Wie n-lite #10 wurde die #12 (s. Flyer) in ihrer bereits 5. Auflage einer Frischzellenkur unterzogen, sodass sich der Umfang verdoppelte. Möglich wurde dies, indem Zeitzeugen 32 einmalige Fotos der drei Open-Airs zur Verfügung stellten, die im Heft ganzseitig wiedergegeben sind. Sie illustrieren nun das im Text über Top Acts wie Santana, Thin Lizzy, Bob Dylan, Eric Clapton, The Who und AC/DC Gesagte, die in dieser Goldenen Ära auf dem Zeppelinfeld auftraten. Ebenfalls thematisiert werden technische und organisatorische Aspekte der Veranstaltungen mit bis zu 75.000 Besuchern, die die Verantwortlichen in den Anfangsjahren der großen Freiluft-Festivals vor neue Herausforderungen stellten.

Das Themenheft bildet mit n-lite #20, der Darstellung der Folgezeit bis 1982, eine Einheit. Was zeitgleich rockmusikalisch in fränkischen Hallen geschah, ist in n-lite #15 und #22 bebildert nachzulesen.



Links:

Von Ambros bis ZZ Top: Die 27 eintägigen Mega-Open-Airs 1977 - 2000 rund ums Nürnberger Zeppelinfeld (Termine & Line-Ups als Tabelle)

Von Ambros bis ZZ Top: Die 27 eintägigen Mega-Open-Airs 1977 - 2000 rund ums Nürnberger Zeppelinfeld bei YouTube

Bootlegs & Clips von den Nürnberger Open Airs 1977 - 2000

Twenty Years After: drei Konzerte im Sommer 1988

Tag: #040

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Autor: rijo
Datum: 21.11.2024
Titel: Themenheft n-lite #10 HENDRIX 69 MEISTERSINGERHALLE & CO. Internationale Rockmusik & Jugendkultur in Nürnberg





In der vierten Auflage hat der Verlag testimon seinen Rock-Erstling nach drei Jahren grundlegend überarbeitet und im Umfang verdoppelt. Das Themenheft berichtet jetzt nicht nur detailliert über die beiden Konzerte, die der beste E-Gitarrist aller Zeiten an einem Abend in Nürnberg gab, sondern beschreibt auch ausführlich das musik- und sozialgeschichtliche Umfeld dieser Events in den späten 60er Jahren: Vor und nach Hendrix brachten The Kinks, The Who, Procol Harum und Ten Years After den Rock in eine Stadt, deren Jugend versuchte, sich mit neuen Ansätzen von der konservativen Nachkriegskultur der Eltern abzugrenzen. Somit vervollständigt n-lite #10 (s. Flyer) nun für diese Epoche die Reihe der Hefte, in denen auf gleiche Weise die 70er (n-lite #15) und 80er Jahre (n-lite #17) dargestellt werden. Fotos von internationalen Blues- und Rock-Events in den 60ern findet man in n-lite #22.

Weiterhin nicht zu kurz kommen Jimis Fans, denn das Heft bietet eine durchgehende Bio, in die die Shows am 16.01.1969 eingebettet sind.



Links:

Audio Bootleg First Show 16.01.1969

Audio Bootleg Second Show 16.01.1969

Tag: #039

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Autor: rijo
Datum: 21.11.2024
Titel: Themenheft GET YER PURPLE BANANA! Prince in Frankfurt 1986-88





Ein Jahr nach Beginn der Recherchen (s.u.) kann der Verlag testimon als erstes Ergebnis seines Projekts zu den Deutschland-Tourneen von Prince in den 80er Jahren den Band über die fünf Frankfurter Shows vorlegen. Von allen Auftrittsorten fiel die Wahl auf die Mainmetropole, weil sie Schauplatz der Premiere am 26.08.1986 (Eissporthalle) war und dort dank eines Aufrufs in der Frankfurter Rundschau zusätzlich zu anderen Quellen interessante Aussagen von Zeitzeugen gesammelt werden konnten. Somit enthält das Themenheft erstmals eine faktenreiche und unterhaltsame Darstellung der Events im Kontext der künstlerischen Entwicklung des Prinzen vom Paisley Park. Mehr Infos zu Inhalt und Bestellung stehen im Flyer.

Die Spurensuche geht natürlich weiter, auch in den anderen Gastspielstädten Berlin, Dortmund, Essen, Hamburg, München und Stuttgart. Über eine Kontaktaufnahme durch Fans und Beteiligte an den Ereignissen unter info[ät]testimon.de oder ein Mitwirken in der Facebook-Gruppe würden sich die Macher freuen.

Tag: #038

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Autor: rijo
Datum: 28.09.2024
Titel: testimon Rock Cards





Pah, wer verschickt heute noch Postkarten? - Wir! Weil es ein Statement gegen den galoppierenden iPhone-Wahn ist, der aus zwischenmenschlicher Kommunikation ein Dauerfeuer von WhatsApp-Informationsmüll & infantilen Emojis gemacht hat. Außerdem fühlt es sich ein wenig wie Weihnachten an, wenn im Briefkasten neben Rechnungen so ein bunter Karton mit handgekrakelten lieben Grüßen liegt.

Also haben wir einige originelle Motive (s. Flyer) mit einer weiteren klaren Aussage entworfen: Rock'n'Roll is here to stay - join the postal resistance & rock on!

Tag: #037

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Autor: rijo
Datum: 28.09.2024
Titel: n-lite #23 WHOLE LOTTA ROCK! Das AC/DC-Open-Air am 27.7.2024 in Nürnberg





Der Show von AC/DC auf dem Zeppelinfeld (s. Präsentation bei YouTube) haben wir ein eigenes Themenheft (s. Flyer mit Leseprobe) gewidmet, in dem nicht nur der Event dargestellt wird, sondern zusätzlich die globalen Zusammenhänge ausgeleuchtet werden, die die Klassiker hierher brachten: Wer entwarf die Bühne? Wer baute sie? Wer organisierte die Maschinerie vom Ticketverkauf bis zur Security? Und nicht zuletzt: Wer verdiente wieviel an dem Konzert? Illustriert mit zahlreichen Fotos schließt n-lite #23 nahtlos an die #14 DREIZEHNMAL UNTER STROM. AC/DC in Nürnberg & Umgebung 1976 - 2015 an.

Tag: #036

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Autor: rijo
Datum: 28.09.2024
Titel: n-lite #22 ROCK SHOTS! Fotos von Hallenkonzerten der 60er & 70er Jahre in Nürnberg & Umgebung





Echte Perlen: Das Heft (s. Flyer mit Leseprobe & Fotobeispielen) enthält hier erstmals veröffentlichte, einmalige Schnappschüsse von 15 Events zwischen 1969 & 1979 in Nürnberg, Fürth, Erlangen & Neunkirchen am Brand, die außerdem meist die Premieren der internationalen Acts im Großraum waren. Außer bietet es Informationen zu den Auftritten und die Auswertung einer Umfrage unter Fans zu ihren Erfahrungen in 60 Jahren regionaler Rock- & Popgeschichte.

Somit gehört n-lite #22 untrennbar mit der #15 über die wichtigsten Hallenkonzerte der 70er zusammen. Die drei Open-Airs 1977-79 auf dem Zeppelinfeld sind, ebenfalls reichlich bebildert, in #12 dokumentiert.

Tag: #035

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Autor: rijo
Datum: 30.09.2024
Titel: AC/DC Aftermath bei YouTube


Hier nun also die komplette Foto-Dokumentation der Vorbereitungen für den Event am 27.07.2024 auf dem Nürnberger Zeppelinfeld als Ergänzung & krönender Abschluss des vorherigen Posts: Es war einfach spannend dabei zuzuschauen, wie auf dem Gelände für einen Tag von Riggern und Autokränen ein High Tech Hard Rock Zirkus zusammengebastelt wurde. Für die Vorgeschichte gibt es unser Themenheft n-lite #14 über die regionalen Auftritte von AC/DC seit 1976, n-lite #23
dokumentiert das Ereignis 2024 von der ersten Schraube bis zum letzten Kanonenschuss.



Tag: #034

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Autor: rijo
Datum: 20.07.2024
Titel: AC/DC are comming to town!




Nürnberg, Zeppelinfeld, 19.07.2024: Schuss von der Tribüne nach Südosten
(Foto: Susanne Rieger)





Die Bühnenelemente warten auf den Aufbau

(Foto: Susanne Rieger)





Temporäre Fluchttreppe auf der Westseite

(Foto: Susanne Rieger)



2024 wird für Nürnberg & die Region zu einem Rockjahr wie schon lange nicht mehr: Neben der Routine-Beschallung bei Rock im Park waren Doro, Rod Stewart, Alice Cooper, Judas Priest & Status Quo schon da, die Scorpions, Bob Dylan & Gianna Nannini kommen noch. Der fetteste Klops sind freilich AC/DC am 27.07. mit erwarteten 75.000 Besuchern. Es ist wie eine Wiederauferstehung der 70er & 80er; wenn man sich so in der Gegenwart umschaut, kein Wunder, dass sich die Leute der Vergangenheit zuwenden, als noch nicht alles light, vegan, woke oder divers sein musste & jeder einfach sein Ding machte.

Schon eine Woche vor dem größten Einzelkonzert auf dem Zeppelinfeld seit neun Jahren - bezeichnenderweise von derselben Band - laufen die Vorbereitungen für die Mega Show von Angus & Co. Die Logistik des Sattelschlepper-Balletts ist dabei ebenso beeindruckend wie die Leidensfähigkeit des Veranstalters bei der Aufgabe, das marode & von weitestgehend sinnfreien Zäunen, Leitplanken & Betonwänden durchzogene Gelände zu erschließen: Damit auch nächstes Jahr dort drei Tage lang Abgas-Junkies beim anachronistischen Norisring-Rennen ihren stinkenden & lärmenden 'Motorsport' genießen können (der die Anwohner regelmäßig in den Wahnsinn oder zur Flucht treibt), müssen die eigentlich verfahrbaren Betonelemente aufwendig & teuer überbrückt werden (s. Treppengerüst im ersten Bild). Ansonsten lässt die Stadt das Areal vergammeln & betreibt auf den ehemaligen Zuschauerrängen mannshohe Unkrautplantagen (s. drittes Bild), durch die für Fluchtwege Schneisen geschlagen werden müssen. Wie das auf Auswärtige wirkt, ist den Nembercher Entscheidern woschd, solange man die Ruinen noch für viel Geld vermieten kann. Derweil wird nebenan am Dutzendteich eine sündteure & völlig überflüssige Oper gebaut.

Die Rangfolge Autonarren, Hochkultur auf Tieffliegerniveau, lange nix, dann Rock & Pop hat hier seit fünf Jahrzehnten Tradition (s. unsere Themenhefte der Reihe n-lite). Aber diese Musik hat ohne Förderung oder offizielle Anerkennung trotzdem überlebt & mehr Anhänger als BMW & Richard Wagner zusammen. Wir hoffen auf eine Riesensause: Rock'n'Roll Ain't Noise Pollution!


Tag: #033

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Autor: rijo
Datum: 03.07.2024
Titel: SIGN O' THE TIMES





Traurig, aber wahr: PRINCE ist mausetot, zumindest in Deutschland, ebenso wie die musikalische (& sonstige) Strahlkraft der USA. Deshalb haken wir ihn & die Vergangenheit jetzt endgültig ab & wenden uns der leuchtenden Zukunft zu, also dem großartigen, siegreichen Russland & seiner hervorragenden Funksky Musyk in Person von Igor Nikolajewitsch Schmalztruk, Künstlername Seksualnaja Ljubow (Lovesexy), einem Homie aus Tschrintschintschinzk, der in Duisburg-Meiderich offiziell als Türstopper & Schwitzfleck lebt, nebenbei aber interessante & fast legale Import-Export-Geschäfte betreibt.

Seksualnaja Ljubow hat soeben eine russische Version von Purple Rain (Fioletowy doschd) aufgenommen, aus der wir hier zitieren möchten, um uns bei seinen zahlreichen Landsleute anzubiedern & dadurch endlich mal auf der Gewinnerseite zu stehen:

Dorogaja, ja snaju, ja snaju, ja snaju, tschto wremena menjajutsja
HONEY I KNOW, I KNOW, I KNOW TIMES ARE CHANGING

Pora nam wsem iskat tschto-to nowoje
It's time we all reach out for something new

Eto snatschit, tschto i ty tosche
That means you too

Ty goworisch, tschto tebe nuschen lider
YOU SAY YOU WANT A LEADER

No nikak ne moschesch opredelitsja
But you can't seem to make up your mind

Ja dumaju, wam lutschsche sakryt jewo
I THINK YOU BETTER CLOSE IT

I poswolte mne naprawit was k fioletowomu doschdju
And let me guide you to the purple rain

Klingt das nicht erotisch wie von einem stirnhöhlenvereiterten Nasenaffen mit vollem Mund genuschelt? Jedenfalls scheint PRINCE was von Putin geahnt zu haben, wegen Leader und so.

Bis zu seiner Ankunft können wir den Laden wirklich dichtmachen, lutschen bzw. closen & sollten uns schon mal merken, dass Baby Detka heißt. Podnimi ruku! (C'mon, raise your hand)
- Ja snaju, ja snaju, ja snaju ...

Tag: #032

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Autor: rijo
Datum: 02.07.2024
Titel: Thumbs up for Rainer!





Heuer wäre ein Großer 70 geworden: Seit 1976 bestimmte Rainer Hänsel als Veranstalter mit seinem Concertbüro über zehn Jahre hindurch das internationale Rockgeschehen in Nordbayern. Er organisierte die ersten Open-Airs auf dem Zeppelinfeld & entdeckte die Hemmerleinhalle in Neunkirchen am Brand, als es im Großraum kein anderes Venue in dieser Größenordnung gab. Damit machte Hänsel die Gegend zum Fixpunkt auf den Touren der Top Acts.

In Nürnberg brauchte er dafür eiserne Nerven & Sturheit, denn die Verwaltung warf ihm ständig Knüppel zwischen die Beine & die Provinzpresse quengelte regelmäßig über die Shows.

Hänsel war Rocker aus Überzeugung & prägte mit seinen Events die Jugend unzähliger Menschen. Von seiner Vaterstadt hat er keine Anerkennung für seine Verdienste erfahren - typisch für die Wertschätzung der Pop-Kultur an einem Ort, wo man ein Zigmillionen teures Opernhaus zur Bespaßung von Zahnarztwitwen plant, statt eine große moderne Halle für Rockkonzerte zu bauen oder das Zeppelinfeld veranstaltungsgerecht zu sanieren.

Wahrscheinlich sitzt Rainer oben neben Lemmy auf seiner Wolke & lacht sich schlapp.
Mit den Rockheften in unserer Reihe n-lite setzen wir ihm ein Denkmal.

Tag: #031

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Autor: rijo
Datum: 18.01.2024
Titel: Slim Gaillard - großartig!





Mr. Gaillard (1911 - 1991) war zu seiner Zeit (ab den späten 30er Jahren) so etwas wie der geniale Blödelbarde des Jazz, wobei er (fast, s.u.) sinnfreie Texte in einer selbsterfundenen Sprache und einen lässigen Mitschnipp-Groove verband. Das klang zugleich cool, subversiv & amüsant. Außerdem wussten die farbigen Musiker (Slim war von der Abstammung her jüdischer Afrokubaner) aus Erfahrung, dass für das weiße Mehrheitspublikum nicht nur Talent & Qualität zählten, sondern es von ihnen den Hauch des leicht Verrückten & Animalischen wollte. Jedenfalls nahm sich der Meister selbst nicht ganz ernst & drückte seinen Zuhörern keinerlei Message aufs Ohr, nicht mal die ewige Liebe.

Der Schreiber dieser Zeilen lernte Gaillards Songs in den 70ern in der ARD-Kinderstunde (!!!) kennen, wo sie regelmäßig zur Untermalung der Auftritte des Prager Marionettentheaters verwendet wurden. Offensichtlich verwirrten sie ihn im Zusammenwirken mit den vor pechschwarzem Hintergrund seltsam schwerelos agierenden Holzpuppen so sehr, dass sich die Melodien unauslöschlich in seine Festplatte einbrannten und dort zu dauerhaften Hardwareschäden führten. Deshalb zwang ... - inspirierte er später als Verleger Rainer Suwall, den Autor des Romans Hitlers Himmelfahrt, dazu, die Musik Slim Gaillards nachhaltig ins Manuskript einzubauen.

In diesem Zusammenhang witzig ist noch, dass es im Text von Flat Foot Floogie um Straßenprostitution und Geschlechtskrankheiten geht. Jaha, in den wilden Siebzigern wurde kindgerecht halt noch etwas anders definiert!


Links:

Titel von & mit Slim Gaillard

Cement Mixer


Dunkin' Bagel

Flat Foot Floogie

Spanish Melody

Slim Gaillard, Slam Stewart & The Harlem Congeroos im Kinoklassiker Hellzapoppin' (1941)

Tag: #030

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Autor: rijo
Datum: 15.01.2024
Titel: Songs, in denen's nur ums eine geht





Die folgende Playlist wurde schon vor über zehn Jahren auf Facebook gesperrt - also muss sie gut sein. Auch heute stellen wir sie trotz Umständlichkeit lieber auf unserer Website als direkt bei YouTube ein, denn scheinbar unterliegt die große Mehrheit der aufgeführten Titel dort besonderer Aufmerksamkeit (Einbetten nicht möglich).

Deshalb also an dieser Stelle eine mit Liebe & unter Einsatz unserer vollen Kompetenz zusammengestellte Anhäufung singender & klingender Ferkeleien. Damit sich ja keine Dreijährigen über Google hierher verlaufen, haben wir das böse S-Wort entsprechend verfremdet. So sparen sie Zeit, um sich direkt andernorts im Internet Perversionen anzuschauen zu können, bei denen man nur noch kalt kotzen möchte, Bubi & Mädi aber nicht durch den Blick in ihre Unterhose auf komische Gedanken kommen.

Schon seit den alten Römern gehören Populärmusik & das Thema #1 untrennbar zusammen: Worüber macht es mehr Spaß zu musizieren? Dem Texter bereitet es zusätzliches Vergnügen, seine Botschaft zu chiffrieren, denn die platte Beschreibung hervorstechender körperlicher Eigenschaften oder des Geschlechtsakts sind nicht besonders prickelnd & immer von der jeweiligen Zensur bedroht. Vielmehr sorgt die (von allen verstandene) Umschreibung, möglichst mit etwas Humor, für einen zusätzlichen Kick im Kopfkino. Dass die musikalische Qualität in dieser Bandbreite stark schwankt, liegt auf der Hand.

Ein neues Phänomen ist, dass heutzutage zu den traditionell ausgebeepten immer mehr schlimme Bäbäh-Wörter hinzukommen, die nicht mehr zu hören sein dürfen, z.B. - schluck! - eben Panties (s.o.): ein sicheres Zeiten für den soziokulturellen Rückfall, den wir täglich erleben.

Enjoy!


Irving Aaronson: Let's Misbehave


AC/DC: Whole Lotta Rosie


Ärzte: Geschwisterliebe


Jane Birkin & Serge Gainsbourg: Je t'aime


James Brown: S!x Machine


DAF: Der Räuber & der Prinz


Lisa Dalbello: Black On Black


Depeche Mode: I Feel You


Falco: Jeanny


Marvin Gaye: S!xual Healing


Nina Hagen: Auf'm Bahnhof Zoo


Ludwig Hirsch: Spuck den Schnuller aus


Hot Chocolate: You S!xy Thing


Ideal: S!x in der Wüste


Kid Rock: So Hott


Kinks: Lola


Jerry Lee Lewis: Great Balls Of Fire


Limp Bizkit: Eat You Alive


Madonna: Erotica


George Michael: I Want Your S!x


Motörhead: The Chase Is Better Than The Catch


Marius Müller-Westernhagen: S!xy


Nirvana: Rape Me


Prince: Head


Queen: Fat Bottomed Girls


Red Hot Chili Peppers: Suck My Kiss


Right Said Fred: I'm Too S!xy


Marika Rökk: In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine


Salt-n-Pepa: Let's Talk About S!x


Barry White: Practice What You Preach


Za Za: Zauberstab


Frank Zander: Oh, Susi


Frank Zappa: I Have Been In You

Tag: #029

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Autor: rijo
Datum: 05.01.2024
Titel: Tom Spahr: Veteran, Autor, Drummer



Screenshot aus teribloG


Echte Amis müssen rocken (oder grooven, je nachdem). Ein Paradebeispiel dafür ist unser Freund Tom Spahr aus dem wunderschönen Bundesstaat Washington, den wir bei der Arbeit an unserem Buch transit nürnberg #4: USA! kennenlernten. Darin schrieb er ein Kapitel über seine Zeit als G.I. 1971/72 mit dem bezeichnenden Titel Ich höre dieses Lied und all die Erinnerungen sind wieder da.

Zurück aus Franken an der US-Westküste bedient er in der BackfireBand kraftvoll das Schlagwerk. Die Jungs sind mit ihrer Mischung aus bodenständigem Rock und Country local heroes in Tanzschuppen und Casinos oder spielen auf Partys und Open-Airs.

Klar, auch in Schland gibt es solche Combos, doch in den Staaten gehört diese Musik zu Alltagskultur und Lebensgefühl nicht nur von eingefleischten Fans, zumindest für die Generationen, die noch ohne dauernden Handy-Terror aufgewachsen sind.


Links:

Tom auf Englisch in unserem teribloG

Das Buch transit nürnberg #4: USA!

Tag: #028

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Autor: rijo
Datum: 01.01.2024
Titel: Facebook-Gruppe "Rockgeschichte international in Nordbayern"





Zur Erörterung solch lebenswichtiger Fragen - kommen AC/DC 2024 vielleicht sogar nach Nürnberg?! - unter besonderer Berücksichtigung der Glanzzeiten bis 1990, als hier & in Fürth, Erlangen, Neunkirchen, Weißenohe & Neumarkt noch regelmäßig die Topstars aus Rock & Pop gastierten, haben wir eine offene Gruppe gegründet, bei der alle Fans reinschauen oder mitmachen können. Natürlich gibt es da neben Infos auch jede Menge guten Musik - ein Besuch lohnt sich!

Tag: #027

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Autor: rijo
Datum: 01.01.2024
Titel: Ralf Jörg Raber: "Beliebt bei älteren Damen und jüngeren Herrn." Paul O’Montis - Biografie eines Vortragskünstlers.





Zur Rezension in teribloG
: noch ein gutes Buch über einen vergessenen Chansonnier der Weimarer Republik.

Tag: #026

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Autor: rijo
Datum: 01.01.2024
Titel: Wolfgang & Kevin Thomas: Jethro Tull Over Germany. Fotos und Geschichten aus über 4 Jahrzehnten.





Zur Rezension in teribloG
: echt gutes Buch!

Tag: #025

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Autor: rijo
Datum: 01.01.2024
Titel: Ultimative Acts - selber schon gesehen & empfehlenswert




JJ Grey & Mofro




Nathan Williams & The Zydeco Cha-Chas




BackfireBand




Hans Söllner

Tag: #024

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Autor: rijo
Datum: 04.11.2023
Titel: Prince in Deutschland 1986-88 - Zeitzeug(inn)en gesucht!





Shaka Laka Boom! Nach bald 1200 verkauften Exemplaren unserer Themenhefte zur regionalen Rockgeschichte (s. Übersicht) geht der Verlag testimon einen Riesenschritt weiter und dokumentiert erstmals die 19 Shows, die Prince, zweifellos einer der genialsten Musiker der letzten 100 Jahre (der auch noch ganz gut tanzen konnte), in seiner Glanzzeit zwischen 1986 und 1988 in der BRD gnadenlos funkte, groovte und schmalzte, bis die Anwesenden ausgepowert um Gnade flehten.

Wie immer hängen wir dabei die Latte hoch und wollen alle Aspekte der Konzerte behandeln: Waren bei der Premiere 1986 in der Frankfurter Eissporthalle Schlittschuhe nötig? Wie setzte man / frau in Stuttgart 1987 die aufs Ticket gedruckte Aufforderung wear something beach [!] or black um? Schwappte 1988 in Hamburg wegen der Lautstärke seines Open-Airs wirklich das Hafenbecken über?

Das Publikum in diesen Städten sowie in Berlin, Dortmund, Essen und München bitten wir um Mithilfe bei unserem Tribute (Titel: Get Yer Purple Banana!) an den großartigen Zwerg, der uns mit seiner unsterblichen Musik unsere Jugend überleben ließ: Life can be so nice … - sachdienliche Hinweise jederzeit willkommen unter: info[ät]testimon.de



Links:

Themenheft GET YER PURPLE BANANA! Prince in Frankfurt 1986-88

Die Shows in Deutschland 1986-88 (Itinerary)

Unsere Prince-Playlist bei YouTube

Prince Rogers Nelson (Obit 2016)

Unsere Facebook-Gruppe Prince in Deutschland 1986-88 (Join & Enjoy!)

Tag: #023

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Autor: rijo
Datum: 14.09.2023
Titel: Die Premieren der 80er bei YouTube





In dieser kurz & knackigen Slideshow präsentieren wir eine Auswahl der Debüts internationaler Acts in Nürnberg & Umgebung aus unserem Themenheft n-lite #17, die so bunt ist, wie die 80er Jahre waren: Johnny Cash meets Run DMC!


Tag: #022

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Autor: rijo
Datum: 02.09.2023
Titel: n-lite #20 GOLDEN SUMMER NIGHTS. Die Open-Airs 1980-82





The saga continues: Anfang der 80er Jahre wollte der örtliche Promoter Rainer Hänsel die großartige Tradition der ersten drei Open-Airs 1977-79 (s. n-lite #12) auf dem Zeppelinfeld fortsetzen, doch die von Rock-Hassern aufgescheuchte Stadtverwaltung machte ihm durch weltfremde Auflagen das Leben schwer. Trotzdem holte er Top Acts wie Jethro Tull, Foreigner, Kansas oder Neil Young an den Dutzendteich, bis das endgültige Aus für internationale Freiluft-Festivals in Nürnberg drohte.

Die spannende Story steht in unserem neuesten Themenheft n-lite #20, natürlich mit jeder Menge Fakten über Bands und Konzerte: Kaufen, lesen, weiterrocken!

Tag: #021

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Autor: rijo
Datum: 28.05.2023
Titel: n-lite #19 98 STONES ZEPPELINFELD





Die Show der Stones vor 25 Jahren mit über 90.000 Fans ist in die Nürnberger Rockgeschichte als der größte Event aller Zeiten eingegangen. In n-lite #19 beschreiben wir das historische Ereignis und seinen drei Jahrzehnte dauernden Vorlauf (mehr Infos hier).


Tag: #019

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Autor: rijo
Datum: 28.05.2023
Titel: n-lite #18 MOTÖRHEAD - LIGHTS OUT OVER NUREMBERG





22mal ließen es Lemmy & Co. zwischen 1979 - 2015 in Nürnberg, Fürth, Neumarkt, Neunkirchen am Brand und Weißenohe krachen. Jetzt gibt es unser Heft, das alle Shows im Kontext der Bandgeschichte beschreibt (mehr Infos hier) - We charge all batteries, we save your soul!


Tag: #018

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Autor: rijo
Datum: 28.05.2023
Titel: testimon rocks!





Unser Langzeit-Projekt der erstmaligen vollständigen Dokumentation der internationalen Rockgeschichte in der Region geht gnadenlos voran. Hier finden Frau & Mann eine stets aktuelle Übersicht der bisher erschienenen Publikationen.

Geboten werden die Stories von Weltklasse-Acts und ihren unvergesslichen Konzerten, Hintergründe und Anekdoten in bewährter testimon-Qualität - ein Muss für jeden Fan der Felsmusik
!


Links:

Wie alles begann: Rockkonzerte der 60er & 70er Jahre in Nürnberg & Umgebung (Chronologie)

When Rock Came To Town: Die wichtigsten Hallenkonzerte der 70er in Nürnberg & Umgebung bei YouTube

TURN IT UP! Die Hallenkonzerte der 80er in Nürnberg & Umgebung (Chronologie)

Tag: #017

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Autor: rijo
Datum: 26.11.2022
Titel: n-lite #15: WHEN ROCK CAME TO TOWN. Die wichtigsten Hallenkonzerte der 70er in der Region





Das nächste Ziel auf dem langen Weg zur vollständigen Dokumentation der internationalen Rockkonzerte seit den 60er Jahren in Nemberch & Umgebung ist erreicht: In n-lite #15 beschreiben wir ausführlich 19 Acts und ihre Shows aus den goldigen 70ern, zahlreiche andere behandeln wir in ihrem Kontext wenigstens mit der Nennung von Namen, Daten und Locations. Außerdem werden die Rahmenbedingungen des damaligen Live-Booms vor Ort dargestellt: Wer waren die Macher, wieviel Geld hatte ein Teenager in der Tasche, was kostete ein Ticket? Und wer hätte gedacht, dass Pink Floyd (nicht Deep Purple) für einige Zeit die potenteste PA der Welt besaßen?!

Das alles und viel mehr steht kompakt im Heft - eine Pflichtlektüre für alle Rockfans in Nordbayern, die bei der Nennung von Neunkirchen am Brand noch feuchte leuchtende Augen bekommen, oder die wissen wollen, warum ihr (Groß-)Vater vor 50 Jahren abends mit dem Moped zu Orten kachelte, in denen es heftig krachte.


Links:

Zum selben Thema auf unserem YouTube-Kanal

Das damalige Geschehen unter freiem Himmel in n-lite #12 LET THERE BE ROCK! Die legendären Open-Airs 1977-79 auf dem Zeppelinfeld

testimon rocks! (die Rock-Ausgaben von n-lite)

Tag: #016

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Autor: rijo
Datum: 23.10.2022
Titel: Audio Bootlegs historischer Hallenkonzerte in Nürnberg


Für Dabeigewesene und Zuspätgeborene bietet YouTube die Gelegenheit, vier Gigs phantastischer Bands der 70er in N-Mountain zumindest mit den Ohren nachzuerleben: Led Zeppelin (Mittwoch, 14.03.1973, Messehalle A) lassen sich hier nicht einbetten, der Rest läuft auf Knopfdruck.

Wenn man die Augen schließt, sieht man lange Matten, Schlaghosen, Maxiröcke und Plateaustiefel. Außerdem liegt ein seltsam süßlicher Geruch in der Luft ...



Emerson, Lake & Palmer, Dienstag, 08.06.1971, Meistersingerhalle



Deep Purple, Freitag, 19.01.1973, Messehalle A



Links:

When Rock Came To Town: Die wichtigsten Hallenkonzerte der 70er in Nürnberg & Umgebung bei YouTube

Bootlegs & Clips von den Nürnberger Open Airs 1977 - 2000

Tag: #015

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Autor: rijo
Datum: 23.10.2022
Titel: When Rock Came To Town: Die wichtigsten Hallenkonzerte der 70er in Nürnberg & Umgebung bei YouTube


Der Neuzugang auf unserem YouTube-Kanal zeigt in Bild & Text die Termine denkwürdiger Rock Shows in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Weißenohe und natürlich der sagenumwobenen Hemmerleinhalle. Zusammengefasst stehen sie in unserer Chronologie, ausführlich im Themenheft n-lite #15.





Link:

Von Ambros bis ZZ Top: Die 27 eintägigen Mega-Open-Airs 1977 - 2000 rund ums Nürnberger Zeppelinfeld bei YouTube

Tag: #14

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Autor: rijo
Datum: 06.10.2022
Titel: Zu Besuch bei Rosie & Co. - AC/DC & Nürnberg





Schee war's: Am 3. Oktober führte Frau Rieger von transiturs Stadttouren zweimal eine etwas andere Montags-Demo durch N-Mountain. Auf der Tour Welcome to Sin City: AC/DC & Nürnberg bekannten sich zahlreiche Teilnehmer(innen) durch das Tragen eines AC/DC T-Shirts zur einzig wahren Laut & Heftig Combo ('türlich auch, weil sie damit 3 EUR vom UKB sparten) - Friede, Freude, Hard Rock!

Den Mitgehenden (Dschändä!) gefiel das vom transiturs Think Tank neu ausgetüftelte Konzept, Motive in der Altstadt mit den 13 Shows der Band in unserer Gegend in Verbindung zu bringen und deren detailliert recherchierten Geschichte(n) mit Anschauungsmaterial (aber dank Gema leider ohne O-Ton) zu erzählen. Durch die AC/DC-Brille betrachtet saß plötzlich eine ganze Menge Rosie auf dem Ehekarussell-Brunnen (s.o.) und Angus in Schuluniform kämpfte an der Lorenzkirche mit dem Leibhaftigen.

Tag: #013

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Autor: rijo
Datum: 01.01.2024 (Update)
Titel: Reprint Rockin' Radio News #1





In unserer Dokumentation der Nürnberger Rockgeschichte nicht fehlen darf natürlich die epochale erste Ausgabe der Rockin' Radio News von 1991, aus denen .rcn, das regionale Fachblatt für lautere Töne hervorging.

Nur beim Verlag testimon gab es das autorisierte Reprint, angereichert mit Rückblicken auf die Szene und das Zeitgeschehen vor dreißig Jahren.
Jetzt ist es vergriffen - das nennen wir ein erfolgreiches Projekt.


Link:

.rcn Magazin

Tag: #012

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 31.03.2022
Titel: Als der Rock nach Nürnberg kam





Vor 55 Jahren, am 08.04.1967, trat die britische Gruppe The Who beim Auftakttermin einer viertägigen Blitz-Tournee durch Deutschland in der Nürnberger Messehalle auf. Es war das erste Konzert einer international bekannten Rockband in dieser Stadt, wobei der Stil damals noch als Beat bezeichnet wurde.

Den ungewöhnlichen Rahmen bildete eine Mischung aus mehreren Music Acts - u.a. die kurzlebigen John's Children mit ihrem Gitarristen Marc Bolan, der später bei T. Rex den Glam Rock erfand - und einer getanzten Modenschau, gesponsert von den Carnaby Shops, einer lokalen Boutique für hippe Jugendbekleidung.

Zum Abschluss des Abends spielten ab 23 Uhr Pete Townshend (Gitarre), Roger Daltrey (Gesang), John Entwistle (Bass) und Keith Moon (Schlagzeug), gewandet in weiße Satinanzüge. Nach sechs Liedern begannen Townshend und Moon - wie üblich (s. Video) - ihre Instrumente zu demolieren. Einige Fans stürmten die Bühne, wurden aber von den Künstlern eigenhändig zurück ins Parkett befördert, da es die livrierten Ordner im Rentenalter nicht wagten einzugreifen.

Das mit der neuen Musikrichtung völlig überforderte Nürnberger Feuilleton beschrieb den Auftritt als infernalisches Lärmchaos, z.B. die NN vom 10.04.1967: Die Verfolgung und Ermordung des Beat durch „The Who“ lässt die Frage offen, was jetzt noch kommen kann.

Zwölf Jahre danach, am 01.09.1979, kamen The Who, inzwischen Superstars, zurück und füllten das Zeppelinfeld mit 70.000 begeisterten Besuchern.



Link:

Von Ambros bis ZZ Top: Die 27 eintägigen Mega-Open-Airs 1977 - 2000 rund ums Nürnberger Zeppelinfeld bei YouTube

Tag: #010

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 31.12.2021
Titel: Von Ambros bis ZZ Top: Die 27 eintägigen Mega-Open-Airs 1977 - 2000 rund ums Nürnberger Zeppelinfeld bei YouTube


Hier bieten wir alle Daten & Line-ups mit dazu passenden Grafiken (Dauer 10:49 min). Das Ganze gibt es auch kurzgefasst in Tabellenform auf der Website des Verlags testimon
.




Links:

Bootlegs & Clips von den Nürnberger Open Airs 1977 - 2000

Themenheft n-lite #10 HENDRIX 69 MEISTERSINGERHALLE

Als der Rock nach Nürnberg kam (The Who 1967)

When Rock Came To Town: Die wichtigsten Hallenkonzerte der 70er in Nürnberg & Umgebung bei YouTube

Tag: #009

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 25.12.2021
Titel: Bootlegs & Clips von den Nürnberger Open Airs 1977 - 2000


Neues Jahr, neue Ziele: Nach den erfolgreichen Touren von transiturs zu den ersten drei Open Airs auf dem Zeppelinfeld 1977 - 1979 im Sommer haben wir (= Suzie Q Rieger & der Verf.) uns vorgenommen, das Thema der eintägigen Nürnberger Freiluft-Festivals bis 2000 (den Gemischtwarenladen von RiP überlassen wir den Nachgeborenen) weiter & tiefer zu beackern. Dazu konnten wir bisher rund 1000 Quellen, v.a. Zeitungs- und Zeitschriftenartikel sowie Berichte von Zeitzeug(inn)en (Thanks a bunch, folks!), sammeln & sind für jeden Schnipsel einschließlich Schnappschüssen vom Gelände grateful dead (not yet). Unser Ziel ist, überraschenderweise erstmals die Rock- & Popgeschichte von Bratwurst City in ihrer Glanzzeit so vollständig wie möglich zu dokumentieren und in geeigneter Form zu vermitteln.

Ein unterhaltsamer Fundus sind die verstreuten Audio- und Videorelikte, die man nach einigem Suchen bei YouTube findet. Manche konnten wir hier einbetten, andere muss man sich aus geheimnisvollen Gründen vor Ort anschauen, weshalb die chronologische Übersicht in zwei Kategorien geteilt ist.

Als Nebenprodukt unserer Recherchen folgt also ein buntes Potpourri aus legendären Shows in einer Gegend des Stadtgebiets, für die die Nazis eine spaßfreie Verwendung geplant hatten. Wer dabei war, zerdrückt vielleicht im Augenwinkel eine Träne. Der Rest kann lernen, was gute Musi war: Die wunderschönen Singstimmen von Dylan & Lemmy, das subtile Gitarrenspiel von Ritchie & Angus, die introvertierten Darbietungen von Ozzy & The Who, alle auf der Höhe ihres Schaffens.

Auch empfehlenswert: Audio Bootlegs historischer Hallenkonzerte in Nürnberg


Open Air 1977 Santana 3sat-Doku über ihren Auftritt in Nürnberg (8:17 min)



Open Air 1978 BR-Clip von der Ankunft Bob Dylans in Nürnberg (1:20 min)


Open Air 1979 Super-8-Film mit Kommentar (9:27 min)


Open Air 1979 AC/DC Audio Bootleg Full Show (1:01:45 h)



4th Golden Summernight Concert 1981 Motörhead Audio Bootleg We Are The Road Crew (4:42 min)



Monsters of Rock 1986 Ozzy Osbourne Video & Audio Bootleg (26:10 min)




Links zu YouTube:

Open Air 1977 Chicago Ausschnitt aus 3sat-Doku über ihren Auftritt in Nürnberg (4:08 min)

Open Air 1979 The Who Audio Bootleg Full Concert (1:56:51 h)

Open Air 1979 Slideshow with background song My Generation (2:14 min)

Monsters of Rock 1983 Thin Lizzy Audio Bootleg Full Concert (1:04:43 h)

Open Air 1985 Deep Purple Video & Audio Bootleg Full Concert (1:44:07 h)

Monsters of Rock 1986 Def Leppard Video & Audio Bootleg (9:25 min)

Open Air 2000 Bon Jovi Video & Audio Bootleg (2:26:25 h)



Tag: #008

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 04.01.2021
Titel: Besuchen Sie den YouTube-Kanal von testimon & Co.




... denn da gibt's was für Augen, Hirn & Ohren!



Link:

testimon & Co. bei YouTube

Tag: #006

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 02.02.2018
Titel: Obacht: Humor, Musik & Allgemeinbildung!





Seit unfürdenklichen Zeiten - also vorgestern - kreißt in Kreisen der Nikolaus-Kraußer-Forschung das krause Gerücht einer experimentellen Geräuschaufzeichnung des mit allen Flaschenbieren Gesalbten. Gestützt wird dieser Schwachfug durch einen kryptischen Tagebucheintrag vom 2. Januar 1919 (s. Kraußers Gestammelte Werke, Deutscher Brauverlag Bad Oldesloe 1953, Band XXLI, S. 5039), wonach er im Gefolge des Genusses eines Kastens Vollbier, dessen Haltbarkeitsdatum bereits vor Ausbruch des I. Weltkriegs abgelaufen war, eine Vision gehabt habe, woraufhin er zusammen mit seinem buckligen Gehilfen Igor (s. Bild oben) einen Apparat baute, mittels dem wir die Töne einer wildgewordenen Bande trommelnder Affen unter meiner Leitung auf einen stanniolbeschichteten Lebkuchen brannten. Nebenbei führte die Lebensmittelvergiftung bei ihm auch zu der Wahnvorstellung, er sei die Präinkarnation von Jimi Hendrix (s. - was wohl? - Bild oben).

Wie die jetzt im Archiv einer Nürnberger Süßwarenfabrik entdeckte und vom Nikolaus-Kraußer-Forum (NKF) kurzerhand gemopste Kraußer-Kompakt-Disk (KKD) beweist, war der Vorstoß des verhohlenen Komikers in die Welt der psychoaktiven Musik nicht nur das übliche Gedöns eines notorischen Aufschneiders, sondern halbnackte Realität - und seiner Zeit technisch wie musikalisch um mehr als 40 Jahre voraus, weshalb er auch völlig wirkungslos verpuffte, zumal der alte Trottel vergaß, auf das Verfahren ein Reichspatent anzumelden.

Der essbare Datenträger wird nun vom NKF angemessen in einer güldenen Monstranz aufbewahrt und nur zu den höchsten Feiertagen - dem Weltbiertag und Kraußers Geburtstag - seinen Anhängern gezeigt. Er trägt die liebevoll mit Mandeln verzierte Zuckergussbeschriftung Die Niki Kraussix Erfahrung - Elektrisches Frauenland. Dass darauf von den in den Credits genannten schwedischen Background-Sängerinnen Britta und Ulla (s. - schon wieder - Foto oben) kein Mucks zu hören ist, bestätigt zudem das kaum leserliche Gekrakel im Diarium des dunnemals vor Manneskraft und wallenden Locken Strotzenden über die wahren Gründe ihrer Anwesenheit.

Für die Gemeinde folgt hier die frohe musikalische Botschaft des mit allen Frikadellen, Gewürzgurken und Soleiern Gewaschenen: Beuget die Knie und wackelt mit Euren Bäuchen!


Links:

Niki Kraussix & seine Affenbande: Seid Ihr erfahren?

Zum besseren Verständnis: Mehr von und über Nikolaus Kraußer, den erfolglosesten Komiker aller Zeiten

Tag: #005

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 09.07.2016
Titel: Prince Rogers Nelson (1958 - 2016)




(Collage: Gerhard Jochem)


Let's go crazy

Dearly beloved
We are gathered here today
To get through this thing called life

Electric word life
It means forever and that's a mighty long time
But I'm here to tell you
There's something else
The afterworld

A world of never ending happiness
You can always see the sun, day or night

So when you call up that shrink in Beverly Hills
You know the one, Doctor Everything'll Be Alright
Instead of asking him how much of your time is left
Ask him how much of your mind, baby

'Cause in this life
Things are much harder than in the afterworld
In this life
You're on your own

And if the elevator tries to bring you down
Go crazy, punch a higher floor

If you don't like the world you're living in
Take a look around you
At least you got friends

You see I called my old lady
For a friendly word
She picked up the phone
Dropped it on the floor
(Ah, ah) is all I heard

Are we gonna let the elevator
Bring us down
Oh, no let's go!

Let's go crazy
Let's get nuts
Let's look for the purple banana
'Til they put us in the truck, let's go!

We're all excited
But we don't know why
Maybe it's 'cause
We're all gonna die

And when we do (when we do)
What's it all for (what's it all for)
You better live now
Before the grim reaper come knocking on your door

Tell me, are we gonna let the elevator bring us down
Oh, no let's go!

Let's go crazy
Let's get nuts
Look for the purple banana
'Til they put us in the truck, let's go!

C'mon baby
Let's get nuts
Yeah
Crazy

Let's go crazy
Are we gonna let the elevator bring us down
Oh, no let's go!
Go crazy

I said let's go crazy (go crazy)
Let's go, let's go
Go
Let's go

Doctor Everything'll be alright
Will make everything go wrong
Pills and thrills and daffodils will kill
Hang tough children

He's coming
He's coming
Coming

Take me away!

Mehr als einer der besten Popsongs aller Zeiten: Eine Vorahnung, ein Plan - seine Botschaft.

He took him away but the elevator will never bring us down.


Links:

Twenty Years After: drei Konzerte im Sommer 1988

Prince in Deutschland 1986-88 - Zeitzeug(inn)en gesucht!

Tag: #004

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 06.01.2016
Titel:
In Memörian Lemmy Kilmister (1945 - 2015)






Links:

Ace of Spades

n-lite #18 MOTÖRHEAD - LIGHTS OUT OVER NUREMBERG

Tag: #003a

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 27.11.2012
Titel:
Zum 70. Geburtstag von Jimi Hendrix (27.11.1942 - 18.09.1970)






Links:

Voodoo Child (Slight Return)

n-lite #10 HENDRIX 69 MEISTERSINGERHALLE

Tag: #003

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 17.03.2012
Titel:
JJ Grey & Mofro in Nürnberg: Great!



Am 12. März 2012 trat JJ Grey aus Jacksonville mit seiner Band Mofro (Anthony Cole - Schlagzeug, Art Edmaiston - Saxophon, Anthony Farrell - Keyboard, Dennis Marion - Trompete, Todd Smallie - Bass, Andrew Trube - Gitarre) im Künstlerhaus auf und machte für zwei Stunden aus dem biederen Festsaal eine dampfende Südstaaten-Scheune.

Der Mann ist eine authentische US-Rampensau mit einer schwarzen Stimme und spielt im Zweifelsfall die wichtigsten Instrumente - Leadgitarre, Orgel und Mundharmonika - selber. Seine Songs, die seine Erfahrungen als Mensch und Vollblutmusiker reflektieren, verbinden Rock, Soul und Blues zu einem unverwechselbaren Groove. Und er skypet während seinen Tourneen regelmäßig mit seiner 94-jährigen Großmutter daheim in Florida - herzig und echt!

Wer nicht glaubt, dass JJ Grey & Mofro die richtige Musik ist, wenn einen mal wieder alles annervt, kann sich unter den Links & bei YouTube selbst davon überzeugen.


Links:

JJ Greys Website

JJ Grey bei Facebook

Tag: #002a

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Autor: rijo
Datum: 25.02.2011
Titel:
Vielen Dank, Mr. Williams!


(Grafik: rijo)


Am Abend des 11. November 2010, einem der viel zu häufigen, deprimierend zugigen und klapperkalten Tage dieses Winters, ging im Nürnberger Künstlerhaus der flirrende Hitze dampfende Louisiana-Mond über den imaginären Sümpfen auf: Nathan & the Zydeco Cha Chas brachten den überwiegend mit älteren Semestern wie uns gefüllten Saal zum Kochen bzw. Tanzen. Trotzdem kam es zu keinen Unfällen durch ineinander verkeilte Gehhilfen, sondern nur einem kollektiven Anfall hemmungslos guter Laune.

Was die Jugend verpasste war authentische US-Musik, virtuos gespielt auf echten Instrumenten, deren Mix aus französischen Elementen und Blues direkt auf die Körperregion knapp ober- und unterhalb der Gürtellinie abzielt. Dabei Hände und Füße ruhighalten zu müssen, würde an Folter grenzen.

Chef im Ring war Mr. Nathan Williams sr., der sich wegen seiner imposanten Figur mühelos ein Akkordeon von den Ausmaßen eines Pianoforte umschnallen, seine Finger rasant über Tasten und Knöpfe flitzen lassen, singen und dabei noch den Two-Step tanzen kann. Aber auch die anderen Positionen sind hochkarätig besetzt bis hin zum unermüdlichen Waschbrett-Schrubber (in der Profi-Version ein Umhängeteil, das aussieht wie der Brustschutz eines Baseball-Catchers, genannt Rubboard). Zusätzlichen Charme gewann der Auftritt dadurch, dass Mr. Williams und seine Band fast ein reines Familienunternehmen sind, in dem auch Nathan jr. als Keyboarder mitwirkt.

Das Verdienst, Nathan & the Zydeco Cha Chas nach Europa gebracht zu haben, kann sich das auf Blues und Jazz spezialisierte Kölner Concertbüro Rolf Schubert an den Notenständer klemmen. Unter seiner Ägide spielten die Männer aus dem amerikanischen Süden im November an 14 Orten in Polen, Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien. Herrn Schuberts missionarischen Eifer, seit gut 35 Jahren solche Entdeckungen über den Großen Teich zu locken, um dem hiesigen Publikum vorzuführen, wie diese Musik da klingt, wo sie herkommt, können wir nur durch den Aufruf zu gewaltlosen Massendemonstrationen auf dem Hauptmarkt unterstützen, mit der Losung: Nathan & die Cha Chas aufs Bardentreffen! Nicht auszudenken, was passiert, wenn ihre ohrwurmige Zydeco-Bombe auf einer Open-Air-Bühne mitten in der sommerlich warmen Stadt explodiert. Mr. Williams meint dazu: Let the rest of the festivals know we would love to perform for them. See U soon!



Links:

Website von Nathan & the Zydeco Cha Chas

Website des Concertbüros Rolf Schubert, Köln

Tag: #002

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Autor: Gerhard Jochem
Datum: 16.08.2009
Titel: Oliver Ziegler - räumt die Seele auf





Gäbe es die beiden CDs des Münchner Liedermachers / Singer-Songwriters Oliver Ziegler Kieselzeit und Neue Sterne auf Rezept, so wären die Verschreibungsgründe die im Leben immer wiederkehrenden Momente, in denen man vor lauter Gewurstel den Überblick und die Distanz zu sich selbst und zur Umwelt zu verlieren droht, ein Zustand, der im Alltag ebenso häufig auftritt wie Kopfschmerzen oder Sodbrennen. Dagegen helfen diese Lieder, die textlich und musikalisch konsequent ihre eigene poetische Sprache sprechen und eine Bilderwelt entwerfen, die man zwar erst entschlüsseln muss, von der man dann aber feststellt, dass sie in sich verblüffend schlüssig ist.

Das klingt jetzt sehr verkopft nach gesungener Hermeneutik wie Heidegger meets Neil Young, ist es aber nicht dank Oliver Zieglers souveräner Beherrschung seiner Mittel als Komponist, Textdichter, Sänger und Instrumentalist. Er beweist, dass man große Worte wie Freiheit und Liebe trotz millionenfachen Missbrauchs noch in den Mund nehmen und sogar singen kann ohne peinlich zu werden oder die Beschreibung eines ganz persönlichen Sommergefühls nicht in einer heillos spätromantischen Gartenlaube enden muss.

Als Anspieltipp zum Kennenlernen seines melancholischem Optimismus sind empfehlenswert auf Kieselzeit die Lieder Schwalbengleich, Wiederkehr und Fernweh sowie auf der zweiten Scheibe Neue Sterne Meine Stadt, Ein paar Schritte und In meinen Liedern. Dabei zeigen die letztgenannten beiden Nummern besonders markant eine künstlerische Entwicklung hin zu einer Konzentration und Präzisierung im Einsatz von Text und Musik. Langer Rede kurzer Sinn: selber anhören!

Diskographie

Kieselzeit
ISBN: 934044-64-6
LC: 07975

Neue Sterne
LC: 12411


Links:

Oliver Zieglers Website

Oliver Zieglers Auftritt bei der Vorstellung unseres Buchs transit nürnberg #3 (2009)

Oliver Zieglers Auftritt bei der Vorstellung des Oly 72 Lesebuchs (2012)

Tag: #001

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http://www.teriblog.de | © Susanne Rieger, Gerhard Jochem;