Titel: Wladyslaw Kostrzenski: Meine Flucht
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teribloG/2 2009
Datum: 04.04.2010 |
Titel: Berichterstattung in Rubezh über deutsch-russische Stadtführung von transiturs und Meridian Reisen |
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Das
geschah in Nürnberg |
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Links: Fotogalerie der Führung bei transiturs Deutsch-russische Stadtführung „Zwangsarbeit in Nürnberg 1939 - 1945“ am 22. August 2010 |
Datum: 06.11.2009 |
Titel: Zweitausendeins Merkheft September / Oktober 2009 |
Der
Zweitausendeins Versand ist ein sympathisches Unternehmen: In den siebziger
und achtziger Jahren brachte er via Mail Order revolutionären Geist,
wilde Musik und Freakbrothers Comics für wenig Geld selbst in die
tiefste mittelfränkische Provinz und wurde so zu einer linken -
hach! - Quelle. Da ihm unfähige und größenwahnsinnige
Manager erspart blieben, gibt es ihn im Gegensatz zur - trauer! - Quelle
immer noch, wenn er auch, ebenso wie seine Stammkund(inn)en, etwas an
jugendlich-dynamischem Avantgardismus verloren hat. Entsprechend atmet
das traditionsreiche Merkheft heute eher den Geist eines Vademekums
für Oberstudienräte auf dem Weg in den burn-out-bedingten
Vorruhestand. Dennoch lohnt sich auch für den unwesentlich jüngeren
Kritikaster ohne solch verlockende Aussichten immer wieder das Durchblättern
auf der Suche nach zeitgeistig verschwurbelten Angeboten, die etwas
über den Zustand dieser Republik (?) und ihres in Ehren ergrauten
rotgrünen Bildungsbürgertums nach Kapitulation und Rückzug
ins Privatleben, sprich ZDF, aussagen. |
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Link: |
Datum: 06.11.2009 |
Titel: Hähä! |
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Er ist sprichwörtlich, er ist legendär und die Eingeborenen bilden sich etwas auf ihn ein. Zur Zeit ist ihm ganz allein eine Ausstellung des Stadtmuseums gewidmet: „Der Nürnberger Witz“. Nur hat ihn bis heute niemand erzählt. teribloG lüftet hiermit im Rahmen der Aktion „Lachen trotz 'Quelle'“ das bestgehütete Geheimnis Nürnbergs: Zwei
Zahnstocher gehen (burg-)bergauf. Da überholt sie ein Igel. Sagt
der eine Zahnstocher zum anderen: "Das hätte uns aber auch
jemand sagen können, dass hier ein Bus fährt!" |
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Link: |
Datum: 01.11.2009 |
Titel: Enthüllung des Mahnmals für das „Arbeitserziehungslager“ in Langenzenn |
Berichterstattung der "Fürther Nachrichten" in der Ausgabe vom 19.10.2009 über die Einweihung des Mahnmals in Langenzenn
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Am
18. Oktober 2009, fast 65 Jahre nach Kriegsende, wurde in der Nähe
seines früheren Standorts an der Veit-Stoß-Straße in
Anwesenheit von Langenzenner Bürgerinnen und Bürgern und Vertretern
der Politik und Kirchen ein Gedenkstein für die Opfer des „Arbeitserziehungslagers“
(AEL) Langenzenn eingeweiht. |
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Links: Begleitband zur Ausstellung "Zwangsarbeit im ländlichen Franken 1939 - 1945" |
Datum: 05.10.2009 |
Titel: Freunde! Römer! Mitbürger! |
Offenbar
stammt dieses Schild im Nürnberger Stadtteil Gostenhof - der genaue
Standort wird wegen Klaugefahr nicht verraten - noch aus Zeiten, als
die Fortbewegung auf zwei Rädern nur etwas für Abenteurer
war, die dem Tod kalt ins Gesicht lächelten und sich einen Dreck
um den Zustand ihrer "Signalvorrichtung" scherten. |
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Link: |
Datum: 27.09.2009 |
Titel: Südstadt-Safari |
(Fotos:
Gerhard Jochem) |
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Die
Nürnberger Südstadt? Kneipen, Schmuddel, Ausländer! Hartnäckige
Vorurteile nördlich der Gleise, die durch den Hauptbahnhof führen.
Dabei kennt die Mehrheit der Aus- und Einheimischen das fragliche Quartier
nur vom Transit durch die lauten und breiten Hauptverkehrsstraßen
wie der Pillenreuther, Allersberger oder Regensburger Straße auf
dem Weg von und zur Autobahn. Wer sich aber auf die Socken macht, um
die Gegend genauer zu erkunden - Tropenhelm, Machete und Russischwörterbuch
sind überflüssig, ein aktueller Stadtplan und bequemes Schuhwerk
reichen völlig aus -, kann feststellen, dass sich jahrzehntelange
Städtebauförderung manchmal wirklich lohnt: propere Wohnstraßen
im nicht ganz freiwilligen Vor- / Nachkriegs-Bebauungsmix, (noch) vorhandene
Infrastruktur aus Läden und Dienstleistern um die Ecke, zu der
nicht zuletzt die zahlreichen Geschäfte der Nürnberger(innen)
mit Migrationshintergrund beitragen, und eine Ruhe, auf die Bewohner(innen)
angeblich privilegierterer Viertel nur neidisch sein können (die
Bebauung ist glücklicherweise eher eventfeindlich). |
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Links: Traditionsbewußtes Nürnberg: Die Spaeth-Villa am Dutzendteich Da lacht der Spekulant (das Zucker-Bär-Gelände in Sündersbühl) |
Datum: 21.09.2009 |
Titel: Variationen eines Themas |
Ort
der Aufnahmen: Nürnberg, Frauentorgraben |
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Links: |
Datum: 03.06.2012 |
Titel: Die Wöhrder Wiese: Nürnbergs Central Park |
Kehrausstimmung
auf Nürnbergs der Altstadt am nächsten gelegenem Grüngürtel:
Wie alljährlich mit dem Ende der Sommerferien schließt das
„Erfahrungsfeld der Sinne“ unterhalb des Prinzregentenufers
und mit ihm der temporäre „Wies’n“-Biergarten,
für den Insider (synonym mit dem ganzen Gelände) das Kürzel
„WöWi“ verwenden. Die am Abend mit Sonnenuntergang
von der Pegnitz aufziehende feuchte Luft zupfte schon in den ersten
Septembertagen mit klammen Fingern an leichten Kleidern und kurzen Hosen:
Es ist Zeit Bilanz der Saison 2009 zu ziehen. |
Datum: 05.09.2009 |
Titel: Arachnophilia |
Spinnen:
Man muss sie nicht lieben, aber doof sind sie nicht, wissen sie doch,
wo es sich lohnt Netze zu bauen, so wie hier an den Laternen entlang
des spätsommerlichen Nürnberger Pegnitzufers. Wenn die abends
eingeschaltet werden, ist selbst für die jahreszeitlich bedingte
Achtbeiner-Invasion der Tisch reichlich gedeckt und aus der Metapher
„wie Motten das Licht“ wird wieder nahrhafte Realität
(wem’s schmeckt). Der von Stechmücken geplagte Mensch blickt
mit einer gewissen Genugtuung hinauf zu den erleuchteten Gespinsten.
Jedenfalls ein sicheres Zeichen, dass es nauswärts geht und der
Fummel der Saison (sehr beliebt, aber optisch allermeist voll daneben:
die weißen Ultraminiröcke der Damen und altrosa Poloshirts
der Herren von 8 bis 80) bald mit Mottenstreifen (s.o.) versehen im
Kleiderschrank landen. Da kommt Melancholie auf. |
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Link: |
Datum: 05.09.2009 |
Titel: München Update (August 2009) |
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Links: |
Datum: 22.08.2009 |
Titel: Gestrandet |
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Vergnügungssüchtig,
wie man nun einmal ist, hüpft und schleicht man eines freien Nachmittags
zwischen den Gräbern des Nürnberger Rochusfriedhofs herum,
etwas Ruhe und Ablenkung suchend, - und was findet man? Einen „ostfriesischen
Heimatdichter“ mit dem imposanten Namen Enno Hektor
(geb. 21. November 1820 in Dornum, gest. 31. Januar 1874 allhier). |
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Links: Enno Hektor in „Die plattdeutschen Autoren und ihre Werke“ von Peter Hansen |
Datum: 16.08.2009 |
Titel: Sommer 2009 |
Sommer im Anflug (unter dem rechten Fenster) (Foto: Susanne Rieger) |
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Mit
einer von der NASA geliehenen Ultrahochgeschwindigkeitskamera ist es
Susanne Rieger gelungen den diesjährigen
Sommer in Nürnberg fotografisch zu dokumentieren. Er fand einmalig
am 21. Juli 2009 um 14.23 Uhr in der Bärenschanzstraße statt. |
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Link: |
Datum: 16.08.2009 |
Titel: Bear-napping |
Unten links der illegale Fetenbär mit chicas locas, oben rechts unser Manny, wie immer im Einsatz für einen guten Zweck (Grafik: rijo) |
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Verrat!
Polizei! Tierschutzbund! - Rein zufällig wurden wir bei einer
Routineinspektion der örtlichen Werbeflächen darauf aufmerksam,
dass sich eine Kosmetikfirma eines lächerlichen wasserköpfigen
Doubles unseres Manny, des einzig wahren Nürnberger
Eisbärenjungen (yeah!), bedient, um eine Substanz an den Mann zu
bringen, die diesen nach Gebrauch besser riechen lässt. Das ist
bei sommerlichen Temperaturen und entsprechender Transpiration der Mitmenschen
an sich zwar ein löbliches Unterfangen - aber nicht unter chinesenmäßig
frecher Missachtung sämtlicher Urheber-, Vermarktungs- und Aufführungsrechte
einschließlich Merchandising! In einem Interview mit einem führenden
Nachrichtenmagazin gab unser Medienstar außerdem zu Protokoll,
dass er sich durch diese Axt-im-Walde-Kampagne auch in seinen Persönlichkeitsrechten
verletzt fühlt, da sie ihn in ein diffuses Texmex-Licht rückt
und offenkundig eine Verbindung zwischen ihm und billigen Party-Schnallen
herstellt: Prinzipiell habe er nichts gegen die Gesellschaft von hysterisch
kreischenden Mädels, die ihm willenlos verfallen sind, aber um
das zu erreichen habe er es nicht nötig so einen albernen Hut aufzusetzen. |
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Link: |
Datum: 12.08.2009 |
Titel: Mr. Willie Glasers Auftritt bei der Gedenkveranstaltung zur Landung in der Normandie im Canadian War Museum in Ottawa am 06.06.2009 |
Mr. Glaser bei seiner Rede am 06.06.2009. Sein Kommentar dazu, dass er sie im Sitzen halten musste, da die Veranstalter ihm das Stehen ersparen wollten: „Ha, ha.“ (Foto: privat) |
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Mr.
Willie Glaser, in Fürth geborener Veteran
des II. Weltkriegs, häufiger Gastautor bei rijo
und unser Freund, hatte die Ehre vor etwa 600 Zuhörer(inne)n im
Canadian War Museum der Hauptstadt Ottawa anlässlich der alliierten
Landung in der Normandie am „D-Day“ vor genau 65 Jahren
eine Ansprache halten zu dürfen. Ausgehend von seiner Biografie
gelang es ihm dabei, zwischen der militärischen Aktion, an der
er teilnahm, und dem Holocaust, in dem seine Eltern und drei seiner
Geschwister ermordet wurden, eine kausale Verbindung herzustellen. Die
anschließende Fragerunde musste verlängert werden, da zahlreiche
Menschen zusätzliche Informationen von ihm wünschten. Für
uns ist dies ein Zeichen der Wichtigkeit von Zeitzeugen bei der Vermittlung
geschichtlicher Tatsachen und Mr. Glasers
besonderer Befähigung für diese anspruchsvolle Aufgabe sowohl
als jung gebliebene Persönlichkeit wie autodidaktischer Kenner
dieser Epoche. |
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Links: |
Datum: 02.08.2009 |
Titel: You read it first in transit nürnberg: Gustav Schickedanz und der Nationalsozialismus |
Die
massive wirtschaftliche Schieflage des Einzelhandelskonzerns Arcandor
führte im August zu einer verstärkten Beschäftigung der
Medien mit der Verstrickung des darin aufgegangenen Versandhauses Quelle
in Fürth und seines Gründers Gustav Schickedanz in den Nationalsozialismus,
dessen Profite durch die „Arisierung“ jüdischer Firmen
und die „Entnazifizierung“ des Unternehmers als Grundlage
seines kometenhaften Aufstiegs während des „Wirtschaftswunders“.
Eine Story im Nachrichtenmagazin Cicero und eine dpa-Meldung
lösten eine regelrechte Welle der Berichterstattung aus, die von
der Regionalpresse über Handelsblatt und Spiegel
bis zum Wiener Standard reichte. |
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Links: |
Datum: 23.07.2009 |
Titel: Mou des sei? |
Am
rechten Ufer des Einflusses der Pegnitz in die Altstadt wird das bislang
architektonisch völlig unbefriedigende Ensemble der Stadtmauer
durch ein Beton- und (absehbar) Glaskleinod ergänzt. Harmonisch
füllen armierte Gussplatten und Gasbeton das von vielen Einheimischen
und Touristen auf dem Weg zur Wöhrder Wiese schmerzlich empfundene
Vakuum in der Schrottarchitektur zwischen Hauptschule Insel Schütt
und Norishalle, letztere denkmalgeschütztes Zeugnis eines Stils,
der so aussieht, wie er heißt: „Brutalismus“ (echt!). |
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Links: „Ihr
habt ... das Wasser in den Köpfen“ oder warum der Neptunbrunnen
auf den Jakobsplatz gehört |
Datum: 23.07.2009 |
Titel: Wissenswertes über Erlangen |
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Die
Erlanger Samenbank (Bankgebäude s.o.) bietet neben „Gefrierkonservierung“
105 EUR "Aufwandsentschädigung" pro ..., je ... - oje! |
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Datum: 12.07.2009 |
Titel: Eröffnung der Ausstellung „Approbationsentzug 1938“ in Klinikum Nürnberg Nord am 17.06.2009 |
Am
17. Juni 2009 wurde die aus München kommende Ausstellung „Approbationsentzug
1938“ im Nürnberger Klinikum Nord eröffnet. Hierfür
haben die Veranstalter, die "Ärzte für Frieden und soziale
Verantwortung e.V. Regionalgruppe Nürnberg - Fürth - Erlangen
der IPPNW", die Präsentation um sechs Beispielbiographien
erweitert: Die Schicksale von Prof. Dr. Ernst Nathan, Dr. Alexander
Frankenburger, Dr. Theodor Delwin Katz, Dr. Ernst Seckendorf (Nürnberg),
Dr. Jakob Frank und Dr. Irma Kraus (Fürth) zeigen die konkreten
Auswirkungen der Verfolgung jüdischer Mediziner(innen) durch die
Nazis. |
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Link: Stadtführung „Jüdische Ärzte in Nürnberg und ihre Verfolgung ab 1933“ |
Datum: 30.06.2009 |
Titel: Verleihung der Bernhard-Weiß-Medaille 2009 |
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Am
6. Juli verleiht der Bund jüdischer Soldaten (RjF) die Bernhard-Weiß-Medaille
für Verständigung und Toleranz an Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter
des Deutschen Bundestages. |
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Link: |
Datum: 17.06.2009 |
Titel: Stadtführung „Jüdische Ärzte in Nürnberg und ihre Verfolgung ab 1933“ |
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Bei
der Machtergreifung der Nazis waren fast ein Drittel der niedergelassenen
Nürnberger Ärzte Juden. Deshalb galt dieser Berufsstand als
besonders „verjudet“: Jüdische Ärztinnen und Ärzte
wurden zum Ziel einer infamen Hetze, um zunächst ihre wirtschaftliche
Existenz zu vernichten, bevor auch sie der „Endlösung der
Judenfrage“ zum Opfer fielen, wenn sie nicht vorher ins Ausland
fliehen konnten. Am Beispiel einzelner Lebensläufe beschreibt die
Führung an Orten der Innenstadt lokale jüdische Geschichte,
erfolgreiche Integration und den Antisemitismus, der ab 1933 zur Staatsdoktrin
wurde, seit 1935 festgeschrieben in den „Nürnberger Gesetzen“. |
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Link: Biografie Prof. Dr. Ernst Wilhelm Nathan (23.5.1889 in Darmstadt - 1981 in New York) |
Datum: 08.06.2009 |
Titel: rijo - die ersten zehn Jahre |
Was gab’s neulich nicht schon alles an mehr oder weniger erfreulichen Jahrestagen zu feiern, u.a. die Gründung der NATO am 4. April 1949, die Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 und zuletzt die alliierte Landung in der Normandie am 6. Juni 1944. Heute vor genau zehn Jahren begann ein Unternehmen, dessen historische Dimensionen im Gegensatz zu obigen Ereignissen zwar noch nicht genau abzusehen sind, das sich aber durch die Hartnäckigkeit des Betreiberduos und die Mithilfe vieler Freundinnen und Freunde als Quelle für solide Informationen, neue Ideen, fundierte Meinungen und angewandte Satire etabliert hat (Trommelwirbel - Tusch): unsere Website rijo research! (Applaus, Hurra-Rufe und fliegende Hüte, mehrfache tiefe Verbeugungen). Vorsichtig geschätzt haben wir in dieser Zeit mit rijo und den nach und nach hinzugekommenen Ablegern teribloG, Verlag testimon und transiturs Städtetouren Nürnberg - München mehr als einhunderttausend Menschen rund um den Globus erreicht. Wir finden das „net gschlampert“ angesichts unserer Ausgangssituation in der Welt- und Medienmetropole Nürnberg und chronischer Ressourcenknappheit als halbwegs professionelle, aber ehrenamtliche Feierabendforscher / -schreiber / -webdesigner (etwas Weihrauch und Selbstmitleid müssen sein). Deshalb fordern wir von den Leser(inne)n dieser Zeilen ultimativ:
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Links: |
Datum: 07.06.2009 |
Titel: "Wildes Gehügel", bevölkert von boshaften Kretins - Ausflugstipp Holledau! |
Früher hatte
die Holledau den Beinamen "Schelmenland". Also denken seine
Bewohner nach dem Motto des Hosenbandordens (s.o., ebenfalls in der
Residenz) auch noch Schlechtes
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Vor 200 Jahren war ein königlich bayerischer Beamter echt mies drauf (soll auch in der „guten alten Zeit“ vorgekommen sein) und würgte es seinen Landsleuten (er war selbst gebürtiger Abensberger) in der Holledau alias Hallertau sogar schriftlich so brutal rein, dass sie sich bis heute imagetechnisch nicht ganz davon erholt haben. In seinem vierbändigen Opus mit dem sagenhaft gelahrten Titel „Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern. Aus ächten Quellen geschöpft. Ein allgemeiner Beitrag zur Länder- und Menschenkunde“ watschte Joseph von Hazzi Land und Leute kurz und bündig ab (Bd. 4, S. 88 f.): „Einzelne
Bäche wie die Wollnzach biethen engere Thäler dar - das Uibrige
ist wildes Gehügel mit Waldungen durchschnitten und man kann kaum
von einem Ort zum andern kommen. Nur das Amperthal sieht fröhlich
aus - alles übrige ist gräuslich, voll Wald, Moos und Weide.
Die Häuser gleichen den elendsten hölzernen Hütten der
ersten Zeit oder wie sie noch im äußersten Norden seyn mögen;
von innen und von außen ist alles schmutzig und arm. Nur im Amperthal
giebt es Häuser von Stein und etwas Wohlstand. Die Menschenrace
ist äußerst verkrüppelt und verkümmert - klein,
dumm und wild, meist mit körperlichen Schäden behaftet. Die
Leute sind übler daran wie das Vieh.“ Auch wenn der Erscheinungsort (Nürnberg 1803 - 1808) des Buches eine Auftragsarbeit der rachsüchtigen, eben erst besetzten Franken nahelegt, dürfte hinter so einer wüsten Tirade eher persönlicher Prass gesteckt haben, z.B. enttäuschte Liebe oder dass Jung-Hazzi auf der heimischen Zwergschule (!) wegen seines komischen Familiennamens regelmäßig von seinen kleinwilddummen Mitschülern vermöbelt wurde. Trotzdem
sollten sich die Tourismusmanager der durchaus vorzeigbaren Hopfenregion
und ihre heute nicht mehr oder weniger als die deutsche Restbevölkerung
„verkümmerten“ Einwohner überlegen, dieses fulminante
Zitat offensiv in ihre Öffentlichkeitsarbeit einzubauen. In Zeiten,
in denen die Konsumenten wegen „Harry Potter“ oder dem „Herrn
der Ringe“ Buchhandlungen und Kinos stürmen, macht es „Nordlichter“
sicher neugierig auf eine verwunschen-düstere Gegend, in der seltsam
geformte Kobolde (Pumuckl?) ihr Unwesen treiben. Diese Art der Werbung
würde sich jedenfalls wohltuend von der üblichen Selbstbeweihräucherung
abheben, etwa den wie Pilze aus dem Boden schießenden, überaus
„gräuslichen“, dünnpfiffbraunen Hinweisschildern
entlang der Autobahn, die einen ungefragt darüber aufklären,
dass die eben passierte Zusammenrottung von Fertighäusern mit kunststoffverputzter
Zwiebelturmkirche schon im Römischen Reich völlig unbedeutend
war und heute ein Fußlappenmuseum beherbergt. |
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Links: Nürnberg im Fokus einer globalen Krise: Die Hopfenernte 1909 |
Datum: 04.06.2009 |
Titel: Inside Brandhorst |
„The
early bird catches the fly“: Wer den Nerv hat, am Sonntagmorgen
bereits um 10 Uhr in der Münchner Maxvorstadt vor dem neuen Museum
Brandhorst anzutreten, spart sich beim ermäßigten Eintritt
von 1 EUR (gilt auch für die drei Pinakotheken) nicht nur Geld,
sondern derzeit auch das Gewühle, das spätestens eine Stunde
nach der Öffnung in der neuesten Attraktion des Galerienviertels
einsetzt. Bis dahin kann man in Ruhe die ausgestellten Kunstwerke und
die für das handtuchgroße Grundstück überraschend
großzügige Architektur auf drei Etagen auf sich wirken lassen. |
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Link: |
Datum: 04.06.2009 |
Titel: Plakat-Blues |
Wer
gerade zu Wahlkampfzeiten ohne den optisch-ästhetischen Schutz
einer Sonnenbrille mit dem Verdunkelungsfaktor von mindestens 10 Ray
Charles den öffentlichen Raum betritt, ist eigentlich selber schuld,
wenn er mit einer fetten Depression wieder heimkommt. Wenn er ein eigenes
Blog schreibt, kann er dann zumindest die Mitmenschen an den Gründen
für plötzlich auftretende Auswanderungs- oder Suizidabsichten
teilhaben lassen. |
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Datum: 23.05.2009 |
Titel: Highway to Hell - aber ökumenisch |
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Nun folgten Blitze, Donnerrollen und Donnerschläge, und ein starkes Erdbeben entstand, so furchtbar wie nie seit Menschengedenken. Die große Stadt fiel in drei Teile auseinander, und die Städte der Heiden sanken in Trümmer. So wurde des großen Babel vor Gott gedacht und ihm der Becher des Glutweins seines Zornes gereicht. Alle Inseln verschwanden, und Berge waren nicht mehr zu sehen. Große, zentnerschwere Hagelstücke prasselten vom Himmel auf die Menschen nieder. Aber die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagelschlags; denn diese Plage war ganz entsetzlich. Obiges
ist nicht etwa ein Zitat aus Offenbarung 16,18-21, sondern die ziemlich
exakte Beschreibung des Infernos, das sich am Samstag, dem 9. Mai 2009,
als „2. Ökumenischer Jugendkirchentag“ getarnt über
zwölf Stunden (offiziell von 11 bis 23 Uhr mit Abbau-Zugabe bis
in die Puppen) auf dem Nürnberger Jakobsplatz zur Freude der Anwohner(innen)
abspielte, inklusive des abschließenden Gewitters, das jedoch
den Krawall selbst mit einem starken Regenguss um keinen Dezibel verringern
konnte. Damit verdiente sich die wahrlich konfessionsübergreifende
Veranstaltung unter dem neckischen Motto „@home - wo bist du zuhause?“
- allen Menschen in der Nachbarschaft, ob Katholiken, Protestanten,
Muslims oder Hindus bluteten danach die Ohren, ihre Antwort lautet „leider
im Jakobsviertel und nicht in einem idyllischen Pfarrhaus mit Garten“
- den unangefochtenen Titel der lautesten Veranstaltung an diesem Ort
seit Jahren. |
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Datum: 22.05.2009 |
Titel: Fingerzeig Gottes |
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Datum: 22.05.2009 |
Titel: Die Saat des Grauens |
Entwarnung! Was auf den ersten Blick - Schneedecke im Mai - aussieht wie ein weiterer Fotobeweis für die Klimakatastrophe, ist in Wirklichkeit 'nur' der flaumige Horror aller vom Heuschnupfen Geplagten, nämlich ein ungewöhnlich dichter und großer Samenteppich am südlichen Hang des Nürnberger Pegnitztals auf der Höhe der Wöhrder Wiese, den dort der Wind zusammengeblasen hat. Trotzdem wirkt’s irgendwie unheimlich-genmanipuliert, wenn das Zeug in solchen Mengen auftritt. Wer weiß, vielleicht rottet sich der weiße Blob eines Tages zu einer komplexeren Lebensform zusammen und greift gassigehende Chihuahuas an? Eigentlich eine lustige Vorstellung - außer für die Halter von Mini-Hunden.
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Datum: 22.05.2009 |
Titel: enfants flambés |
Die
Welt wird immer verwirrender. Oder verwirrter. Zunächst lag bei
der Vielzahl der auf einem ordinären Einwegfeuerzeug angebrachten
Warnhinweise der Verdacht nahe, dass hier ein Scherzkeks mit ebenso
sinnlosen wie ungelenken (Strumpfkopf mit hängenden Mundwinkeln
= enttäuschter Bankräuber?) Piktogrammen zugeschlagen hat.
Eine eingehendere Analyse des internationalen Zeichen-Kauderwelschs
ergibt aber die irritierende Mitteilung, dass sich der eigentlich harmlose
Gegenstand bei fehlerhafter Handhabung bzw. Weitergabe in den Patschehändchen
unserer Kleinen in eine Massenvernichtungswaffe verwandeln kann. Bevor
der Benutzer angesichts dieser Hiobsbotschaft in Panik verfällt,
erfährt er beruhigenderweise von der fünfundachtzigprozentigen
Kindersicherheit (rechts oben „85% child resistant“) des
Teils - wenn der gemeingefährliche Balg hinter Schloss und Riegel
sitzt.
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Datum: 18.04.2009 |
Titel: Ágnes Rózsa in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg |
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Als Häftling der Außenkommandos bei den Siemens-Schuckert-Werken in Nürnberg und im böhmischen Holleischen hat Ágnes Rózsa und mit ihr ihr vom Verlag testimon in deutscher Sprache herausgebrachtes Tagebuch „Solange ich lebe, hoffe ich“ Eingang in die neue Dauerausstellung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg in der Oberpfalz und den dazugehörigen Katalog gefunden. Rózsas beispielhafte Kurzbiografie steht stellvertretend für ihre ungarisch-jüdischen Leidensgenossinnen in der musealen Umsetzung und dem umfangreichen Begleitband (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg (Hg.): Konzentrationslager Flossenbürg 1938 - 1945. Katalog zur ständigen Ausstellung. Flossenbürg 2008. ISBN 978-3-8353-0435-2, S. 278).
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Link: |
Datum: 10.04.2009 |
Titel: Katholischer Kalauer |
Frühlingsbilder von der Nürnberger Frauenkirche bzw. dem Heilig-Geist-Spital. Ist doch gut, wenn man noch schmunzeln kann.
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Links: |
Datum: 02.04.2009 |
Titel: Wo bin ich? In Regensburg? Ach so. |
Wer
in Regensburg am Bahnhof ankommt, kann ihn in zwei Richtungen verlassen,
entweder, wie schon immer, durch die Halle oder einen Neubau, das Einkaufszentrum
„Regensburg Arcaden“ (das „C“ reißt’s
typografisch raus - oder bedeutet es phonetisch echt „Arzaden“?).
Da der Weg Richtung Schloss Thurn & Taxis und Domplatz bekannt ist,
wird heute das andere Entre zur Stadt genommen. |
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Links: Die Münchner Maximilianhöfe: Eine Chronik von Abriss, Bau und Nutzung 2001 - 2007 Tabula rasa in Nürnberg: Milchhof und Augustinerhof Die
Abräumer: 20 Jahre nach Abschluß der Flächensanierung
des Gänsbergviertels in Fürth |
Datum: 31.03.2009 |
Titel: Meritokratie in Deutschland 2009 |
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Datum: 26.03.2009 |
Titel: Ausgetrixt |
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Wenn
man mit der Vernichtung von Traditionen eine Tradition begründen
kann, dann steht die Nürnberger Industrie seit mindestens 30 Jahren
auf festem geschichtlichen Boden. Das letzte Opfer ist - passend zum
175. Bahnjubiläum 2010 - die Modelleisenbahnbranche, die mit den
zur Konkursmasse der Firma Märklin gehörenden Marken Trix
und Lehmann ihre letzten Standorte in der Stadt verliert. |
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Link: Gar
nicht komisch - Nürnbergs Arbeitslosenzahlen im November 2012 |
Datum: 26.03.2009 |
Titel: RuHäÄÄäÄ! |
(Quelle: http://www.hoerstadt.at/)
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Das
tut gut: Endlich erkennt jemand die chronisch unterbewertete Bedeutung
unserer akustischen Umgebung für Gesundheit und Lebensqualität
und formuliert schlaue Leitsätze, wie diese auf der Ebene der Kommunen
gestaltet werden soll. Da man die Botschaft aber nicht herausbrüllt,
sondern österreichisch dezent und sachlich zu vermitteln sucht,
ist die Resonanz bei Politik, Wirt- und Bürgerschaft außerhalb
der Hörstadt Linz bescheiden. Der
Text der Linzer Charta lautet: Alle Städte und Kommunen, die sich mit den in der Linzer Charta formulierten Werten und Zielen identifizieren können, sind herzlich eingeladen, der Charta beizutreten und diese für sich zu ratifizieren.
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Link: |
Datum: 21.03.2009 |
Titel: Konfusius in Min-Chen |
Vordergründig
fernöstliche Heiterkeit, im Hintergrund |
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Nicht
ganz neu (schon 2007 dem Freistaat von der chinesischen Region Shandong
verehrt), aber immer wieder witzig: Die Statue des „heiligsten
Lehrmeisters“ (so die Widmungsplakette) Konfuzius im Münchner
Finanzgarten. Nach seinem fetten Grinsen zu urteilen empfindet er das
auch so. Oder ist es angesichts der hier gehäuft auftretenden Ministerialbeamten
die selige Erinnerung an das auf ihn zurückgehende Mandarin-System,
die ihn lächeln und sich die Hände reiben lässt? |
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Links: München - Asien - Niederbayern: Globalisierung total (teriblog 08/2007) Shenzhen, das goldene Kuckucksei (Regionalpartnerschaft mit Mittelfranken) |
Datum: 21.03.2009 |
Titel: Wikipedia-Artikel zum Holocaust in Fürth |
Gedenktafeln für
die Fürther Opfer der Schoa in der Halle des Neuen Jüdischen
Friedhofs
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Der
Fürther Stadtheimatpfleger Dr. Alexander Mayer
hat bei Wikipedia einen Text zur Verfolgung und Vernichtung
der Juden im „fränkischen Jerusalem“ verfasst, in dem
er als Beispiel dem Schicksal der Familie unseres langjährigen
Gastautors Willie Glaser breiten Raum gibt. Wir finden:
Der gut illustrierte Artikel ist rundum empfehlenswert. |
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Links: Wikipedia:
Deportation und Flucht von Juden aus Fürth |
Datum: 07.02.2009 |
Titel: Schi und Rodel gut - auf dem Trafalgar Square |
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Dieses
Bild entstand nicht in Finnland oder Kanada, sondern am 2. Februar 2009
in der englischen Hauptstadt London. Unser Fotoreporter Mr. Peter Sinclair
hielt mit der Kamera die frostigen Wetterkapriolen fest, die das öffentliche
Leben in Großbritannien die ganze Woche über beeinträchtigten.
Eine Laune der Natur oder wird die Metropole dank des Klimawandels demnächst
auch Austragungsort der Olympischen Winterspiele während München
unter neuen Alpengletschern verschwindet? |
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Links: Von Siegel zu Sinclair: Eine jüdische Familiengeschichte unserer Zeit |
Datum: 25.01.2009 |
Titel: Nächtlicher Mannemer Streifzug |
Wenn
rijo reist, ist die Kamera immer dabei, um
für unsere Besucher(innen) Fotomotive festzuhalten und Vergleiche
mit Nürnberg und München zu ziehen. |
Datum: 18.01.2009 |
Titel: Vamos muchachos! |
Im Januar 1959 begann der Siegeszug Fidel Castros und seiner Mitkämpfer durch Kuba in die Hauptstadt Havanna. Dort sind sie längst angekommen. Was noch fehlt ist die Einlösung des Versprechens von Freiheit und Demokratie. Ihre Abschiedsvorstellung auf der politischen Bühne könnte würdiger sein als das jämmerliche Bild machtbesessener Greise, die ihre Ideale vergessen haben und glauben, sich mit letzter Kraft gegen den unweigerlichen Lauf der Dinge stemmen zu müssen. |
Datum: 18.01.2009 |
Titel: Im Osten nichts Neues |
Links anti-israelische Karikatur aus einer ägyptischen Zeitung, 1967. Der Israeli sagt dazu: „Jetzt weiß ich endlich, wie ich aussehe.“ (Zeichnung: Dosh, aus u.a. Buch)
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„Die
Grenzen unseres Staates sind ein Meisterwerk strategischer Planung.
Sie laden zu immer neuen Sabotageakten und kriegerischen Handlungen
ein, die immer neue Vergeltungsaktionen notwendig machen, die immer
neue kriegerische Handlungen hervorrufen, die immer neue ... und so
weiter, bis es eines Tages vielleicht doch zur Festsetzung vernünftiger
Grenzen kommen wird. Ephraim Kishon, 1967, zitiert nach: Pardon, wir haben gewonnen. München, Wien 1978.
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Links: |
Datum: 17.01.2009 |
Titel: Weihnachten 2008 |
Jede(r),
wie sie oder er es mag: Ob frau sich (links) konventionell die Nase
beim Einkaufen rund um den Nürnberger Weißen (sic) Turm blau
gefroren oder man (rechts) beim Verwandtenbesuch Santa Claus im mexikanischen
Acapulco aufgelauert hat, stimmungsvoll war’s so oder so. Jetzt
hat uns der weder stille noch heilige Alltag wieder, in dem wir nichts
geschenkt bekommen. Für Fans bleibt da nur die Hoffnung auf die
nächsten Weihnachten: Ungefähr 330 Mal werden wir noch wach,
hach, dann ist schon erster Feiertach! |
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Link: |
Datum: 12.01.2009 |
Titel: Empirie |
(Grafik: rijo)
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Wir würden es niemals wagen, so etwas zu schreiben. Aber ein grundsolider Schweizer darf das, zumal wenn’s im Selbstversuch jederzeit bestätigt werden kann: In
jeder Gruppe von Menschen liegt der Anteil der Arschlöcher immer
über fünfzig Prozent.
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Link: |
Datum: 10.01.2009 |
Titel: Ein paar einfache Wahrheiten über Israel |
1)
Jeder Staat hat die Pflicht, seine Bürger(innen) vor Angriffen
zu schützen. |
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Links: |
http://www.teriblog.de | © Susanne Rieger, Gerhard Jochem; |