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teribloG/4 09/2011-2012

Autor: rijo

Datum: 02.12.2016 (Update)

Titel: Der Stand der Dinge - alle unsere Web-Präsenzen im Überblick


Unsere mehrsprachige Online-Familie wächst und gedeiht und mit ihr unsere Inhalte. Um da nicht die Übersicht zu verlieren, ist folgende Link-Liste ganz praktisch:

http://www.testimon.de (Verlag & Veranstaltungen)

http://rijo-research.de (Zeit & Geschichte)

http://www.transit-nuernberg.de (unsere Publikationsreihe)

http://www.teriblog.de (unser Blog)

http://www.transiturs.de (Städtetouren)

http://www.oly72.de (Die Website zu den Spielen 1972 in München)

http://www.rijo.homepage.t-online.de/griddisch_01.html (Nürnberg-Blog)

http://www.rijo.homepage.t-online.de/mi_1.html (Graphic Design Blog)

http://www.rijo.homepage.t-online.de/sbp_1.html (Photo Blog)

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Autor: rijo

Datum: 29.11.2012

Titel: TV-Dokumentation über Robert Schopflocher auf YouTube

 



Robert Schopflocher
(Screenshot aus der TV-Dokumentation)

 


Unter dem Titel Ein Leben zwischen drei Welten - Robert Schopflocher hat Evi Kurz einen sehenswerten Film über die unfreiwillig wechselvollen Wege des in Fürth geborenen deutsch-argentinischen Schriftstellers gemacht, der jetzt in drei Teilen bei YouTube verfügbar ist. Die Dokumentation ist sozusagen das Gegenstück in bewegten Bildern zu Schopflochers Autobiografie Weit von wo.

Links:

Teil 1 des Films

Teil 2 des Films

Teil 3 des Films

Rezension Weit von wo bei teribloG

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Autor: rijo

Datum: 26.11.2012

Titel: Das neue Aquarium in der Münchner Augustenstraße

 

Der Lack ist ab bzw. die Patina ist weg: der vormalige Moser-Flachbau 2009

 

Hier wohnt jetzt garantiert kein Anarchistic Neurotic Alien mehr: Hoftor der Augustenstraße 29 in 2009

 

Seit Februar 2011 wurde die freigeräumte Baulücke ...

 

... durch eine architektonische Geschmackslücke ersetzt

 

Und im Innenhof stehen heute mediterrane Eigentumsbunker mit Dolce-Vita-Fiesta-Dachterrassen. Die benachbarte Vergolderei hat wegen des erhöhten Bedarfs für Nasen, Wasserhähne usw. noch eine Gnadenfrist
(alle Fotos: Susanne Rieger)



Schwupp - und wieder ist ein Nachkriegsbehelfsbau mit angeschlossener Freifläche - pardon, unerträglicher Hinterhofbrache perdu. In der Augustenstraße 29, wo einst das Häusel der Moser Raumausstattung stand und ein Hofflohmarkt stattfand, füllen jetzt straßenseitig ein sechsgeschossiges Human-Aquarium und dahinter Atelierhäuser (dächte man nicht, dass es in München so viele millionenschwere Künstler gibt, die derlei immer wieder brauchen) die jahrzehntelange Lücke.

Der Flachbau wurde zuletzt genutzt von Patina - der ganz andere Laden, in dem gepflegte Kunst, Mode, Design und schöne Dinge in Kommission genommen wurden, war aber für das quadratmeterpreismäßig durch die Decke schießende Quartier nicht mehr gepflegt und schön genug. Also weg damit und Eigentumswohnungen für 1,1 bis 1,4 Millionen Euro aufs Grundstück gebaut, die sich nach Aussage der Immobilienfirma prächtig verkaufen lassen.

Die Luxusgeschöpfe direkt an der Augustenstraße haben allerdings das Problem, dass sie jeder Passant beobachten kann, wenn sie noch etwas zerzaust im Seidennegligé ihren Morgen-Latte (!) schlürfen wollen. Deshalb sind dort auch meistens die Fensterlamellen dicht. Vielleicht sollten sie lieber Eintritt von den (noch) auf der künftigen Nobelmeile Champs de l'Auguste herumlungernden Lohnsteuerzahlern verlangen für ihren Anschauungsunterricht, wie man echt voll mit Stil glööckleresk lebt.

Verfolgt man seit mehr als zehn Jahren die Entwicklung der Maxvorstadt, dann wird einem schwindlig: Wo kommt nur all das Geld her, das in Objekte wie die Lenbach Gärten, das Karolinen Karree, die Augustenhöfe und jetzt das Augustenkarree (meiomei, diese Namen!) geflossen ist? Da läuft ein gigantisches Pilotenspiel zwischen Banken, Bauträgern, Maklern und Käufern, bis die Blase endlich platzt, denn faktisch ist die Presspappewand in der Nachbarschaft der Münchner Pinakotheken nicht mehr wert oder eine sicherere Geldanlage als in Sulzbach-Rosenberg. Muss von Normalos selbst genutztes Immobilieneigentum wirklich einmal verflüssigt werden, guckt der Verkäufer meist in die Röhre und stellt fest, dass er mit einer zünftigen Bierdeckelsammlung einen höheren Wertzuwachs erzielt hätte.

Und welche Konsequenzen hat die galoppierende Gentrification für die Strukturen? Eine heillos verloftete Innenstadt, aus der die Sterblichen und mit ihnen alles, was einem Viertel ein eigenes Gepräge verleiht, bis hinter Fröttmaning hinausgekärchert wurden? Basst scho: Bereits im Alten Athen (!) hieß die praktisch rechtlose Mehrheit der minderbemittelten Bevölkerung Heloten, also Umwohner. Die Ähnlichkeit des Begriffs mit Idioten ist übrigens kein Zufall, sondern etymologisch gewollt.

Links:

Der Norkauer in der Maxvorstadt 2008 - 2012

Kein Karl kann Karolines Karree konsequent kontern 2007

Nur vom Feinsten, alles in Beige und Braun: Ein Presserückspiegel auf die Entstehung der Lenbach Gärten 2003 - 2007

Zeugen der Vergangenheit müssen weichen 2007

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Autor: rijo

Datum: 25.11.2012

Titel: Schneemann-Ballett auf dem Münchner Königsplatz

 



(Fotos: Susanne Rieger)

 


Tanz den Rudolph!

Link:

München-Indexseite

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Autor: rijo

Datum: 23.11.2012

Titel: So schaut's aus - Neubauten rund um den Münchner Königsplatz im November 2012

 

Der Betonwürfel für das NS-Dokumentationszentrum an der Brienner Straße, links im Hintergrund der Führerbau

 

Hhm ... - Was will uns der Architekt damit sagen? Schlitze sind antifaschistisch?

 

Auf der anderen Seite der Propyläen: Der Erweiterungsbau für das Lenbachhaus

 

Hauptsache, er sieht auch in zwanzig Jahren noch so goldig aus; Lamellen sind jedenfalls in, s.a. Museum Brandhorst
(alle Fotos: Susanne Rieger)


Links:

Der (weiße) Würfel ist gefallen: Der Architekturwettbewerb für das Münchner NS-Dokumentationszentrum an der Brienner Straße (2009)

München Update August 2009 (teribloG)

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 17.11.2012

Titel: Teach In - zum selber Weiterdenken

 

 

* Was verhindert Aufklärung & Fortschritt? - Das Establishment.

* Was sind die Interessen des Establishments? - Die Erhaltung des Status Quo mit seinen Privilegien & die Ausschaltung von Leistung als Kriterium für Funktion und Position.

* Wie umgeht man das Establishment und verändert so den Status Quo? - Durch die Schaffung alternativer Strukturen.

* Was gefährdet diesen Prozess? - Der Mangel an Ressourcen für Alternativen, die Vereinnahmung durch das Establishment, die antiaufklärerische, von Kausalitäten ablenkende Wirkung der kommerziellen Massenmedien & Angst vor Veränderung.

* Was hilft gegen Ressourcenmangel? - Kompensation durch verstärkten Einsatz des Produktionsfaktors Arbeit.

* Was hilft gegen Vereinnahmung & das Entstehen eines neuen Establishments? - Prinzipien.

* Gibt es eine Alternative zur Ablösung des Establishments? - Ja, die Rückkehr zu Feudalismus oder Kastensystem.

Links:

Die Verblödungsmaschine

Phrasenschatz & Handlungsanleitung für das Krisenmanagement

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Autor: rijo

Datum: 15.11.2012

Titel: Stimmen unserer Freunde in den USA zum Präsidentschaftswahlkampf und zu seinem Ergebnis - ohne Filter

 

 

H.L., 27.10.2012
Die Folgen, wenn Romney gewinnt: Dann wird so ziemlich alles an Sozialleistungen demontiert und die Mittelklasse (der Teil davon, der nicht mehr als eine halbe Million Dollar im Jahr verdient) gleich mit. Den Umweltschutz können wir dann auch vergessen, was zu noch größeren Pickup-Trucks und sonstigen überdimensionierten Autos führen wird, worüber sich die deutschen Luxuswagenhersteller wahrscheinlich sehr freuen werden. Motto: Was gut für die Wirtschaft ist, ist gut für die USA. Ironie: Die Schulden werden noch größer werden, denn die Republikaner haben ja eindrucksvoll bewiesen, dass sie keinerlei Steuern zahlen wollen, aber eine große Armee und Flotte für ihre Interventionen haben und natürlich auch ihre Wahlversprechungen bei der Rüstungslobby einlösen müssen. Frauen dürfen dann nicht mehr abtreiben, selbst bei Inzucht oder Vergewaltigungen, denn bei "wirklichen" Vergewaltigungen hat der weibliche Körper ja seine eigenen Abwehrmechanismen, die eine Schwangerschaft verhindern (...). Aber was soll's, das können sich dann ja sowieso nur reiche Leute leisten, denn das Gesundheitssystem ist ausschließlich für sie reserviert. Wir können dann die wundervolle medizinische Versorgung in den USA nur noch in den abendlichen Fernsehdramen betrachten, wo Rechnungen nie zur Sprache kommen und jeder von Superärzten geheilt wird.

H.L., 07.11.2012 (morgens)
Es sieht so aus, als ob Obama gewonnen hat. Wenigstens etwas. Wenn nun der Senat noch bei den Demokraten bleibt, dann werden wir wenigstens vom Schlimmsten verschont bleiben. Das Repräsentantenhaus bleibt republikanisch. Damit kann ich besser schlafen ...

F.H., 07.11.2012
We are happy with the election results. Mitt Romney is a phoney and Obama is very honest trying his best.

J.N., 09.11.2012
To say that I'm happy that the election is finally over and done with would be the understatement of the year. Having been bombarded with countless phone calls, radio and TV political commercials for several months it is truly a blessing now that this garbage is finally over and done with. Heaven knows it was bad before but ever since our Supreme Court decreed that Money = Free Speech, meaning there can be no restrictions on corporate, union or any other entities with deep pockets spending money on political ads, we've been inundated with a never ending stream of political ads, mostly negative and all being extremely careless with the truth in what they are saying.
I must admit that I did vote for Obama (...), although reluctantly so. Romney probably would have advocated and pushed through a better, more responsible fiscal policy in the end. The problem was he had to change his posture so often in order to satisfy the extreme political right that in the end, one was never quite sure which Romney one would be voting for.
Now, if the idiots in Washington can't produce some compromise solution we will indeed become just another financial disaster like Greece or Spain.

S.F., 12.11.2012
We are very, very happy with results. Never anticipated that Republicans would lose so badly. White males are the minority now.

H.K., 13.11.2012
Als die Wahl am 6. November war, hatten wir bereits wieder Strom und sind aufgeblieben, bis wir von California gehört haben, dass Obama gewonnen hat. Ja, wir sind zufrieden, denn Mitt Romney haben wir nicht getraut. Jedenfalls haben wir nun für vier Jahre Ruhe.

Link:

Deutsch-amerikanische Geschichte & US-Länderkunde auf rijo-research.de

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Autor: rijo

Datum: 13.11.2012

Titel: Telekoms Humor-Un-Freiwilligkeit und epidemische Verblödung

 

teribloG dankt der Telekom für die einzigartigen Screenshots als Grundlage dieser Grafik

 

Es ist schon fast peinlich, aber was soll man bei so einer Steilvorlage anderes tun als sich genüsslich wegzuschmeißen, wenn die Homepage der Telekom mütterlich nachdenklich die Frage stellt Wird der Mensch immer dümmer?, der Mehr-Pfeil des Teasers nach rechts auf ein Top-Angebot desselben Konzerns verweist und als Tag unter dem Volltext das Schlagwort Paläonlogie erscheint? Entweder man dokumentiert auch diese Schwurbelattacke als Teil eines Fortsetzungsromans (s. Link) oder winselt um Gnade, bevor es einem das Zwerchfell vor Lachen zerreißt. Aber die Truppe kennt kein Erbarmen - in Bonn ist seit zwei Tagen Karneval! - illustriert det Jantze mit ulkigen Steinzeitschädeln (aus der Ahnengalerie ehemaliger Vorstandsvorsitzender?) und setzt mit der ersten Antwort auf die Umfrage Was tun Sie, um Ihre Intelligenz zu erhalten? noch eins drauf: Gar nichts, wieso?

Bruahaha, meine Oberschenkel sind schon ganz rot vom Draufklatschen! Eine redaktionelle Knalltüte (Telekomiker) hält es mit Hape Kerkelings Witzischkeit kennt keine Grenzen und draußen im Lande gibt es sicher ein paar unheimlich originelle Spaßvögel, die da draufklicken - irgendwer muss ja auch dieser Regierung zu ihrer Mehrheit verholfen haben.

Aufhören, aufhören, ich kann nicht mehr, alaaf, hellau - gebt mir eine rostige Kettensäge, eine Goaliemaske und ein Ticket an den Mittelrhein!

Link:

Werben Sie einen Telekom-Kunden - Wenn Sie sich Feinde schaffen wollen

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Autor: rijo

Datum: 06.11.2012

Titel: Der Führer bekommt eine Fernsehserie

 

Layout-Vorschlag für eine künftige zielgruppenorientierte Programmzeitschrift
(Grafik: rijo)


Endlich ist es soweit: Laut DIE ZEIT Nr. 42 (11.10.2012) haben die deutschen Filmproduzenten Nico Hofmann und Jan Mojto auf einer Medienmesse in Cannes (Frankreich, deutsch besetzt 1940 - 1944, damals getötete Zivilisten ca. 350.000, davon 83.000 Holocaustopfer) bekanntgegeben, eine achtteilige TV-Serie über das Leben Adolf Hitlers für den internationalen Markt drehen zu wollen. Die Motive für dieses Vorhaben formulierte Mojto so: Die junge Generation in Deutschland geht mit der Vergangenheit souveräner um, dadurch werden authentische und differenzierte Darstellungen aus Deutschland über die deutsche Vergangenheit möglich, die auch im Ausland akzeptiert werden.

Der ZEIT-Berichterstatter Jens Jessen arbeitet sich mit einem intelligenten Kommentar an dieser Hiobsbotschaft ab, wir stellen einfach fest: Wegen der Souveränität der jungen deutschen Medienschaffenden (welch maßlose Arroganz!), denen im Gegensatz zu den Amis auch noch Authentizität in die Wiege gelegt wurde (Opa war in der SA, Oma bekam das Mutterkreuz, rolllendes R, flüssiges Schweinehund-Brüllen) bzw. ihrer Geldgeilheit fällt jetzt die letzte Hemmschwelle. Einem der üblichen deutschen Grimassenkünstler wird achtmal das lustige Bärtchen unter die Nase geklebt und die größte Drecksau aller Zeiten bekommt ihr differenziertes TV-Special.

Sine ira et studio: Jede erzählerische Darstellung einer Biografie weckt durch die Reduktion ihres Gegenstands auf seine vermeintlichen menschlichen Eigenschaften gewollt oder nicht Empathie mit der Hauptperson, meistens schon beim (Drehbuch-)Autor, spätestens beim Leser / Zuschauer. Bleibt sie dieser subjektivierten Betrachtungsweise verhaftet, wird die geschichtliche Wahrheit bis zur Unkenntlichkeit entstellt, denn jede Handlung ist aus dem Werdegang des Protagonisten irgendwie folgerichtig, nach dem Schema Klein-Dolferl (später: Wolf!) wurde durch den Anblick seiner pimpernden Eltern frühkindlich traumatisiert und musste deshalb die Juden umbringen. Um einen solch verheerenden Eindruck zu verhindern, muss auch in angemessenem Umfang die andere Seite zu Wort kommen; bei Millionen von Opfern würden das in diesem Fall verdammt viele Serienfolgen.

Bekanntlich litt Hitler unter chronischen Blähungen, hat mäßig gemalt und hielt sich für einen genialen Architekten. Vielleicht hatte er auch gelegentlich Selbstzweifel oder schrieb Gedichte oder half einmal einer Oma über die Straße. Was wäre der Erkenntniswert einer szenischen Umsetzung solcher Versatzstücke und Spekulationen?!

Diese einfachen Wahrheiten und Fragen werden die qua Nachgeburt abgebrühten Checkerbunnys von nichts abhalten und uns die dräuende Homestory über den Führer, Eva und Blondie ebensowenig ersparen wie das von Regisseur Niki Stein nach seinem Rommel angedrohte Epos über Leni Riefenstahl, auf deren Hauptdarstellerin wir seeehr gespannt sind (unsere Idee: irgendeine von den blonden Knallchargen, deren Omama schon für die Ufa vor der Kamera stand, das ergibt wieder eine herzerwärmende Spin-Off-Geschichte über die Seelenqualen von Mitläufern und ihren Familien).

Es herrscht Goldgräberstimmung in der deutschen Medienlandschaft, die Claims werden abgesteckt: Wer sichert sich Goebbels, der auch seine positiven Charakterzüge hatte (steile Karriere trotz Behinderung, begabter Redner, liebevoller Familienvater - wenigstens bis 1945) und Göring (kunstsinniger, gemütlicher Fettsack, der Drogen- und Fresssucht überwandt und in Nürnberg einen letzten großen Auftritt hatte)? Für den, der zu lange zögert, bleibt nur noch die Bückware im Selbstbedienungsregal der Nazis: Himmler (als studierter Agronom sehr naturverbunden), Bormann (hatte eine schöne Handschrift) oder Streicher (äh ... - hatte eine konsequente Frisur und war vielleicht doch kein Kinderschänder?). Früher sprach man boshaft vom (natürlich jüdischen, das sagte man aber nicht laut) Holocaust Business. Heute exportiert Deutschland 3.0 Protzkarren, Windenergieanlagen und Nazi-Storys.

Wenn dann doch mangels Wissen und Verständnis absehbar erzähltechnisch etwas in die schneidige Uniformhose geht, ziehen sich die Machwerker regelmäßig auf den Standpunkt zurück, es sei ja gar nicht ihre Absicht gewesen, die Wirklichkeit abzubilden, denn ihr Filmchen sei hehre dramatische Kunst, und wer es für bare Münze nehme selber schuld. Bullshit, gerade in Bezug auf die NS-Geschichte, und das wissen Drehbuchschreiber, Regisseure sowie Schausteller: Der Marktwert ihrer Figuren besteht nicht in der historischen Persönlichkeit, sondern in Nimbus und Legenden, an denen eben die Medien - in einer hirnverdrehenden Kontinuität vor und nach 1945 - herumdrechseln. Wer ein Buch oder einem Film mit diesem Ansatz über dieses Thema macht, will das Geschichtsbild des Konsumenten prägen.

Und während hier Kommerz-Kindsköpfe ungestört mit Streichhölzern spielen, wird andernorts eine wissenschaftliche Edition von Mein Kampf als Teufelszeug dämonisiert. Irgendwas läuft falsch in diesem Land.

Fazit: Kann man über Hitler lachen? Ja, je nach Humorverständnis, siehe die zeitgenössischen Anti-Nazi-Cartoons, Chaplins The Great Dictator oder Lubitschs unübertroffenen Streifen To Be Or Not To Be, übrigens schon von 1942. Das Auslachen der Täter war die letzte Waffe der Opfer zur Verteidigung ihrer Menschenwürde. Kann man mit Hitler weinen? Niemals, auch in 1000 Jahren nicht!

Links:

Auch der Führer kann fröhlich sein. Ein visuell-historisches Experiment

Anmerkungen zu Rommel

Deutsches Multimedia - 1937

Anti-Nazi Cartoons aus den 1930ern und 1940ern

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Autor: rijo

Datum: 05.11.2012

Titel: Nürnberg 2012

 

Was befindet sich in der Plastiktüte rechts? Auflösung s. Link
(Grafik: Gerhard Jochem)


Die erste, gnallhadd griddische Jahresbilanz - wenn hier nicht noch was passiert, was eher unwahrscheinlich ist.

Link:

Zum Text bei Nürnberg griddisch

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Autor: rijo

Datum: 03.11.2012

Titel: Bayern & Griechenland vor 150 Jahren & heute

 

(Foto: Gerhard Jochem)


Das Verhältnis zwischen beiden Ländern war schon lange vor der Eurokrise kompliziert. Heuer beschert es uns ein Doppeljubiläum: 1862 wurden in München auf dem Königsplatz die Propyläen (s. Foto) der Öffentlichkeit übergeben, ein wunderschöner Bau im Geiste der griechischen Klassik. Im selben Jahr jagten allerdings die Nachkommen der Ideengeber Otto, den Sohn des Bauherrn Ludwig I., als ihren König zum Deifi, u.a. weil die von ihm aus Bayern mitgebrachte Beamtenschaft keine Gelegenheit ausgelassen hatte, sich durch ihre arrogante Art bei den Hellenen unbeliebt zu machen.

Zwei Dinge sind also seit damals über eineinhalb Jahrhunderte erhalten geblieben: der Münchner Torbau und die deutsche Besserwisserei.

Link:

Der Königsplatz, Münchens schönster Stadtraum

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Autor: rijo

Datum: 31.10.2012

Titel: Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945 online

 

Namen der Münchner Schoa-Opfer im Gang der Erinnerung unter dem jüdischen Gemeindezentrum am St.-Jakobs-Platz
(Foto: Susanne Rieger)


Seit Herbst 2012 sind die Inhalte der 2003 und 2007 erschienenen beiden Bände des Biographischen Gedenkbuchs der Münchner Juden 1933-1945 als Datenbank im Internet zugänglich, wobei auf die Informationen durch eine differenzierte Suchmaske zugegriffen werden kann. Somit ist nun auch das Memorbuch der größten jüdischen Gemeinde Bayerns online - ein enormer Zuwachs an Wissen im WWW auf einer verlässlichen Quellengrundlage.

Aus unserer Sicht besteht neben der Vervollständigung des Pools für andere Kommunen das weitergehende Desiderat einer landesweiten redaktionierten Verknüpfung der einschlägigen Angebote, v.a. um Überschneidungen zu vermeiden und Einzelfälle abzuklären.

Links:

Datenbank auf der Website der Stadt München

Rezension der Druckfassung des Biographisches Gedenkbuchs bei teribloG

Liste der Münchner Opfer der Schoa bei rijo-research.de

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Autor: rijo

Datum: 25.10.2012

Titel: Slowenien wird deutsch auf ZEIT Online

 

(Screenshot: ZEIT Online)


Ein Beitrag von Gerhard Jochem zur NS-Geschichte in Südosteuropa und ihren bis heute nicht aufgearbeiteten Konsequenzen.

Links:

Artikel bei ZEIT Online

Das Langzeitthema Slowenien bei rijo-research.de

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Autor: rijo

Datum: 23.10.2012

Titel: Werben Sie einen Telekom-Kunden - Wenn Sie sich Feinde schaffen wollen

 

Software-Entwickler bei der Arbeit - und taubstumm sind sie auch noch
(Grafik: rijo)


Natürlich haben wir auch auf folgende E-Mail keine Antwort bekommen. Jetzt fragen Sie sich vielleicht: Warum wechselt der Idiot nicht einfach den Provider, sondern quengelt dauernd rum und reibt denen ihre Unfähigkeit rein? - Weil er dann ein paar tausend Dateien einschließlich Struktur seiner Webseiten migrieren müsste. Ein guter Grund, um sich schwarz zu ärgern oder nicht?


Betreff: Neuerungen in Ihrer E-Mail-Software
Datum: Thu, 18 Oct 2012
Von: Verlag testimon
An: businesscenter-technik@t-online-business.de
Cc: kundenservice@t-online.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

obwohl Sie mich als Ihren zahlenden Kunde noch nie einer sinnvollen Antwort für würdig befunden haben, versuche ich es mal wieder von Ihnen eine Erklärung zu bekommen.

Seit einiger Zeit führt die Verwendung des Weiterleiten- oder Antworten-Modus dazu, dass der vorhandene Text ohne Punkt und Komma bzw. Zeilenenden und Absätze beim Empfänger ankommt. Alle unsere Korrespondenten sind davon begeistert und wissen diesen zusätzlichen Service der Deutschen Telekom wirklich zu schätzen.

Darf ich fragen, welcher Teufel Sie diesmal geritten hat, Ihre ohnehin überaus umständliche und benutzerunfreundliche Software um ein weiteres spannendes Feature zu ergänzen, das ebenso daneben ist wie:

1) Das automatische Öffnen / Checken der ersten E-Mail in der jeweiligen Liste war schon immer ein schlechter Witz.

2) Graue Mini-Büroklammern auf dunkelblauem Grund machen wirklich den Begriffsstutzigsten auf das Vorhandensein eines Anhangs aufmerksam.

3) Warum muss jedes Mal beim Programmstart lauter Schnickschnack wie Kalender und Aufgaben geladen werden, den vielleicht 1 % Ihrer Kunden benützt?

4) Schon aufgefallen? Da Ihre Software auf dem Flashplayer basiert, kann man aus ihr nicht einmal gezielt Textteile herauskopieren, sondern muss immer ein paar Buchstaben dazugeben, um die gewünschten Wörter zu erwischen.

5) Wir haben noch nie so viel Spam bekommen wie nach Einführung Ihres neuen Filters. Die Meldung von Spam ist offensichtlich völlig nutzlos. Wie schafft es dann GMX, seine kostenlosen E-Mail-Accounts praktisch spamfrei zu halten?

6) Mit welcher Syntax kann ich eine Mail an mehr als einen Empfänger schicken?

Aber die ständig auf dem Bildschirm herumeiernde Uhr haben Sie fein hingekriegt.

Über Ihre Truppe und die jahrelangen Erfahrungen mit Ihnen sollte man einmal ein Buch schreiben; vielleicht tue ich das auch noch.

Gerhard Jochem

P.S.: Sagen Sie mir bitte rechtzeitig zuvor Bescheid, wann Sie die Darstellung auf weiße Buchstaben auf weißem Hintergrund umstellen.

Link:

Ein bisschen Spaß muss sein - dank Telekom! (2010)

Telekoms Humor-Un-Freiwilligkeit und epidemische Verblödung (2012)

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Autor: rijo

Datum: 23.10.2012

Titel: Sondermeldung: Machtwechsel in China

 

(Exklusivfoto: Mongolische Morgenpost)


Das Duell des Jahres - Wer wird die nächste Ministerpräsidentin der Vereinigten Freistaaten von Indien, Horst Castro (links) oder Vladimir Romney? Zum 70. Thronjubiläum im November 2015 wissen wir mehr.


Link:

Index rijo Global

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Autor: rijo

Datum: 14.10.2012

Titel: Fünf Jahre transit nürnberg - und Sie kriegen was geschenkt!

 


Fünf Jahre, vier Ausgaben (wir haben zwischendurch auch andere Sachen gemacht) - ein kleines Jubiläum: Die zwei Hefte und zwei Bücher unserer Publikationsreihe haben ihre Leser(innen) gefunden und wir sind stolz darauf.

Bevor wir jetzt auf Gratulationen und Präsente warten, beschenken wir - großzügig wie immer - die Welt mit einer digitalen Sondernummer von transit nürnberg: 78 bunte Seiten vermitteln einen Eindruck von den Inhalten seit 2007, den transitorischen Folgen der einzelnen Ausgaben auf die Nürnberger Event-Szene sowie den anderen Erzeugnissen des Verlags testimon.

Feiern Sie mit uns, indem Sie sich das PDF herunterladen (s.u.) und darin lesend fröhlich rauf- und runterscrollen. Mehr gibt's in gediegener Papierform mit Lesebändchen, einem für uns absolut essentiellen Feature, mit dem weder Internet noch E-Books jemals werden aufwarten können.

Links:

Download der digitalen Sondernummer von transit nürnberg (PDF / 10,7 MB)

Das Programm des Verlags testimon

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Autor: rijo

Datum: 13.08.2014

Titel: Applaus, Applaus für rijo!

 


Nicht nur der berühmteste Frosch der Welt ist ganz aus dem Häuschen, wir sind es auch: Innerhalb von nur acht Monaten (von Oktober 2011 bis Juni 2012) erreichten unsere Zugriffszahlen mit 3612 einmaligen Besucher(inne)n und 83.358 Hits eine neue Bestmarke (Vergleichszahlen für den Vorjahresmonat: 2998 bzw. 56.424 - waui!).

Unser Erfolg ist Ihr Verdienst, indem Sie regelmäßig bei uns vorbeischauen. Vielen Dank & Freddy Quinn: Junge (& natürlich Deern), komm bald wieder!

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 13.10.2012

Titel: Penisneid

 


Die Story ist nicht mehr ganz aktuell, aber so bitterböse gut, dass sie es verdient so oft wie möglich im Internet dokumentiert zu werden: Nach einem angemessen sarkastischen Bericht unseres russischsprachigen Partnerblattes Rubezh in seiner Juliausgabe 2010 führte die Petersburger Künstlergruppe Wojna (was soviel wie Krieg bedeutet) am 14. Juni des Jahres eine spektakuläre Aktion durch, bei der Mitglieder und Helfer eine Zugbrücke über einen der vielen Kanäle ihrer Heimatstadt mit einem Riesenschniepel verzierten, der bei der nächsten Durchfahrt eines Schiffes erigierte.

Was sagt der geistesverwandte Laie dazu? Superidee, deren Vorbereitung und Umsetzung eine logistische Glanzleistung darstellen, also: Karascho!

Nun ist Russland trotz anderslautender Behauptungen eines ehemaligen deutschen Bundeskanzlers, dessen Kopf scheinbar nur noch Erdgas enthält, keine Demokratie, weshalb solch subversive leichte Sachbeschädigung sofort den berüchtigten Geheimdienst FSB auf den Plan ruft. Die Staatsmacht tapste voll in die von den Aktionisten aufgestellte Bärenfalle und komplettierte das Gesamtkunstwerk durch Verhaftung, Verurteilung und Inhaftierung von Beteiligten.

Für mich sind die Leute von Wojna, die für ihr entlarvendes Humorverständnis bereit sind in den Knast zu gehen, wahre Helden. Und Politiker und Polizisten, die sich von einem aufgemalten Pimmel bedroht fühlen, gehören kräftig ausgelacht und danach auf eine Psychiatercouch.

Dass man in Putins Oligarchenreich nichts dazugelernt hat und die Apparatschiks offenbar auch unter einer Muschi-Phobie leiden, zeigt aktuell der in vielerlei Hinsicht vergleichbare Fall der Band Pussy Riot. Man muss allerdings aufpassen, sich nicht allzu selbstgefällig über derlei vorderasiatisches Staatsverständnis zu mokieren. Ich möchte nicht wissen, was passieren würde, wenn sich Angie eines Morgens in Berlin an ihrem Schlafzimmerfenster verträumt den Schlaf aus den Augen reibt und dabei eines monströsen Johannes ansichtig wird.

Verunsicherung ist so einfach, selbst im wolfsschanzemäßig festbetonierten, liberalen Neu-Adenauerland.


Link:

Mordkorea & wir

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Autor: rijo

Datum: 26.09.2012

Titel: Blöde Schlitzaugen

 


Die Chinesen machen alles falsch: Die Regierung greift massiv ins Wirtschaftsleben ein, es gibt gigantische Staatsunternehmen mit viel zu vielen Arbeitskräften, Subventionen werden rausgehauen wie die Angst, ausländische Firmen, die im Land investieren wollen, durch Verträge mit unglaublichen Konditionen (z.B. Zwangspartnerschaft mit einheimischen, Ansiedlung nur an vorgeschriebenen Orten) geknebelt. Dirigismus und Behinderung unerwünschter Importe sind integrale Bestandteile des Systems, keine alte Sau kümmert sich um ausländische Patentrechte.

Angesichts dieser eklatanten Verstöße gegen die grundlegendsten Regeln der freien Marktwirtschaft ist es wirklich kein Wunder, dass China ökonomisch hinten nicht hochkommt und politisch als Schrumpfmacht Asiens rechts oben in der Ecke zur Bedeutungslosigkeit verkümmert. Pah, da sind wir schon mindestens 30 Jahre weiter!

Nur eine Sache äffen sie uns erfolgreich nach: Die Ruhigstellung des Volkes durch besinnungslosen Konsumismus. Weiß, schwarz, braun, gelb oder kariert, alle Menschen werden global geistig arme Brüder, wenn es um den Run auf das neue iPhone geht.

Aus dem Osten kommt das Bremslicht für die Aufklärung.

Links:

Shenzhen, das goldene Kuckucksei

Manches bleibt anders: Vom Besuch einer chinesischen Delegation 1906 in Nürnberg bis zur Städtepartnerschaft mit Shenzhen

Nülnbelg in Südchina (rijo-tv)

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 26.09.2012

Titel: Wir fordern: Christlich-jüdische Fatwa gegen Woody Allen!

 



Neulich, zum 40. Jubiläum, mal wieder Was Sie schon immer über Sex wissen wollten angeschaut. In diesem gotteslästerlichen Machwerk wird ein masochistischer orthodoxer Rabbiner ausgepeitscht, während seine Frau vor ihm kauernd Schweinefleisch essen muss und eine riesige mordlüsterne weibliche Brust wird mit einem Kruzifix exorziert.

Komisch: Trotzdem gingen 1972 nirgendwo US-Botschaften in Flammen auf, weder in Warschau, Rom oder Jerusalem.

Außerdem hatte Mr. Allen Glück, dass sich damals außer Islamwissenschaftlern noch niemand für Mohamed und seine Lehren interessierte, sonst wäre er vielleicht auf die Idee gekommen, dass der in sein Schaf verliebte Hirte nicht Armenier, sondern ein komischer ägyptischer Moslembruder auf Besuch in New York City ist.

Ändert aber nix an unserem nachträglichen Vorschlag an Benedikt XVI. und den amtierenden Oberrabbiner von Israel: Gleiches Recht für alle! Wenigstens sollte man zur Strafe und Satisfaktion der mal wieder spontan - gab es bei uns schon vor 80 Jahren dauernd, z.B. am 9.11.1938 - brodelnden Volksseele die Brille des Regisseurs öffentlich zerbrechen und ihm die Klarinette wegnehmen. Rechtehandabhacken heben wir uns für die Blasphemien in Die letzte Nacht des Boris Gruschenko auf, vierzigmal folkloristisch Erstechen, Enthaupten und die nackte geschändete Leiche durch die Straßen schleifen für Zelig. Ist wenigstens was los nach dem Freitagsgebet.

Und wenn schlecht gemachte, himmelschreiend blöde und geschmacklose Filmchen ab sofort als innen- und außenpolitische Legitimation für bürgerkriegsähnliche Zustände ausreichen, dann geht's nach dem nächsten Schmachtfetzen mit der Schauspielrentnermafia in der Prime Time von ARD & ZDF aber mächtig ab in Deutschlands Fußgängerzonen. Also Vorsicht, Frau Neubauer!

Sagt mal, Ihr Islamisten: Seid Ihr noch ganz knusper im Kopf? Euer Prophet hat sich längst einen Scheidungsanwalt genommen und streitet die Vaterschaft ab. Und niemand - echt keiner - will Eure Länder oder Frauen haben, nicht einmal Ihr, denn sonst wärt Ihr nicht hier oder in den USA.

F*** you, Ihr hirnlosen Killer aus dem Mittelalter!

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Autorinnen: Susanne Rieger & Verena Müller-Rohde

Datum: 02.12.2016

Titel: Das Olympia 72 Lesebuch. Für München und den Rest der Welt!



Als wir die Einladungen zur Vorstellung des Olympia 72 Lesebuchs verschickten, teilte uns der Vorsitzende eines Münchner Sportvereins in recht geschertem Ton sein herzliches Desinteresse mit, da er schon zwei Bücher über das Ereignis besitze. Gibt es trotz des vernichtenden Urteils eines solchen selbsternannten Experten vielleicht doch gute Gründe, einen Blick in unser Werk zu werfen und es sogar käuflich zu erwerben, auch wenn man sogar drei Bücher besitzt und zusätzlich alle Fernsehdokumentationen gesehen und Presseartikel gelesen hat, die im Jubiläumsjahr zu diesem Thema angeboten wurden? Es wird Sie nicht verwundern, dass wir, die Autorinnen des Olympia 72 Lesebuchs, sowie einige wirklich kompetente und wohlmeinende Menschen dieser Meinung sind.

Das bestechendste Argument für das Olympia 72 Lesebuch ist aus unserer Sicht, dass es dieses bisher noch nicht gab und wir es deshalb erst schreiben mussten. Denn es unterscheidet sich von der Fülle der Literatur über die Münchner Sommerspiele durch den Ansatz, möglichst viele Perspektiven zu bieten: Menschen kommen zu Wort, die in ganz unterschiedlichen Rollen an ihnen teilnahmen, ob als Sportler, Organisatoren, Personal, Journalisten, Besucher, Polizisten oder Rettungskräfte. Wir glauben, nur so gewinnen die Leser(innen) einen authentischen und nachvollziehbaren Eindruck von dem, was damals wirklich geschah, wie es aussah, roch und schmeckte.

Was spricht noch für das Olympia 72 Lesebuch? Dass es sich gut lesen lässt, wie schon der Titel zum Ausdruck bringen soll, denn schließlich kommt bei uns beiden trotz unseres mädchenhaften Charmes doch schon etwas Recherche- und Schreiberfahrung und somit hoffentlich auch jeweiliges Können zusammen. Außerdem haben wir unser Team für diese Aufgabe gezielt verstärkt durch unser Projektmaskottchen Lympy, das bereits 1972 live dabei war (s. Foto).

Trotz unserer Liebe zum geschriebenen Wort erwartet Sie im Olympia 72 Lesebuch aber keine Bleiwüste, denn unsere Gesprächspartner haben uns großzügig ihre Fotoalben und Privatarchive geöffnet und gewähren so unserer Leserschaft im wahrsten Sinne des Wortes auch neue Einblicke in Form bisher unveröffentlichter Bilder.

Beurteilen Sie bitte selbst, ob es uns mit dem Olympia 72 Lesebuch gelungen ist, unsere hochgesteckten Ansprüche zu erfüllen.

Bibliographie
Verena Müller-Rohde, Susanne Rieger: Das Olympia 72 Lesebuch. Für München und den Rest der Welt! 220 S., zahlr. Abb. ISBN 978-3-00-038413-4. Zu beziehen für 9,50 EUR direkt vom Verlag oder im Buchhandel (bei Verlagsbestellungen Versand mit Rechnung zzgl. Porto).

Links:

Das Olympia 72 Lesebuch: Mehr zum Buchinhalt & zur Bestellung

Website oly72.de

Tag: #Oly_Buch

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Autor: rijo

Datum: 07.09.2012

Titel: Eric Yondorf (1922 - 2012)




Selbstportrait von Eric Yondorf, 2010

Am 18. Juli 2012 verstarb in Chicago wenige Monate nach seinem 90. Geburtstag unser Freund und mehrfacher Gastautor für rijo-research.de Eric Yondorf, geboren als Erich Jondorf am 1. April 1922 in Nürnberg.

Eric war das, was man früher Feingeist genannt hat: Obwohl als Ingenieur eher den Naturwissenschaften verpflichtet, liebte er die Kunst und seine beiden Sprachen, in denen er auch Gedichte Ringelnatzscher Qualität verfasste. Im persönlichen Umgang beherrschte er souverän die ganze Klaviatur des Humors von sanfter Ironie bis zum pointierten Sarkasmus, ohne damit jemals unter der Gürtellinie und damit seinem Niveau zu landen. So gab er einmal auf unsere naive Frage, wann erstmals ein Jude US-Präsident wird, trocken zurück: Wäre das wünschenswert? Sein Selbstverständnis hat er überaus treffend in obigem Foto festgehalten, das er mit Tempus fugit betitelte.

Seiner Herkunft aus Deutschland war sich Eric sehr bewusst. Er pflegte dieses kulturelle Erbe ebenso wie die Erinnerung an die Verdienste, die sich seine Familie als Unternehmer und engagierte Nürnberger Bürger um die Allgemeinheit erworben haben. In seiner Wahlheimat Chicago setzte er diese Tradition fort, u.a. durch seine Mitgliedschaft bei den Friends of the Chicago River, die sich für eine Renaturierung des Flusses einsetzen.

Wieder haben wir einen Freund verloren, der für uns ein Vorbild war an Toleranz, Aufgeschlossenheit und Bildung, und sind im Gedanken bei Lisa, seiner kongenialen, liebenden Partnerin, und seinen beiden Kindern.

Links zu Beiträgen von Eric Yondorf bei rijo-research.de:

Kommerzienrat Ludwig Rosenzweig (25.3.1861 in Nürnberg - 29.10.1943 in Glarus, Schweiz - über seinen Großvater)

Emil und Fanny Yondorf. Versuch einer Doppelbiographie (über seine Eltern)

The Rosenzweig Letters: A Journey into the German-Jewish Tragedy (englische Übersetzung & Edition der Korrespondenz seiner Großeltern mit Opfern und Überlebenden des Holocausts)

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Autor: rijo

Datum: 02.09.2012

Titel: Lady Gaga kommt aus Kaufbeuren




(Ausriss aus Zeit Magazin Nr. 24 / 06.06.2012)

In seiner Ausgabe vom 6. Juni 2012 gab das Zeit Magazin in der Rubrik Deutschlandkarte bekannt, dass sich die meisten Psychiater und Psychotherapeuten in Kommunen der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Bayern konzentrieren. Selbst wenn wir erstere beide psychopathische Katastrophengebiete gnadenhalber unkommentiert lassen, bleibt die Tatsache beunruhigend, dass gerade im idyllischen Allgäu auf 100.000 Bewohner des Landkreises Kaufbeuren bundesweit spitzenmäßig 35,7 Irrenärzte treffen (die verrückten Kühe gar nicht mitgerechnet), dicht gefolgt von solchen Tollhäusern wie Ansbach (32,1) und Bamberg (21,5). Wohlgemerkt taucht Berlin gar nicht in der Statistik auf, was beim Sitz der Bundesregierung und des Bundestags zunächst Zweifel an dieser Bekloppten-Bedarfsstatistik weckt. Aber die alte Tante Zeit lügt nicht und lässt uns allein mit unseren Selbstzweifeln, auch wenn sie beruhigend davon spricht, dass sich Seelenklempner bevorzugt in ländlich harmonischen Gegenden niederlassen. - So ein Quatsch! Für uns steht jetzt fest, dass die Beschepperten-Dichte in den bayerischen Regierungsbezirken Schwaben, Mittelfranken (kennen wir) und Oberfranken besonders hoch ist. Hhm - über Westmittelfranken munkelt man schon seit Jahrzehnten, dort seien die Folgen einer Neigung zur Inzucht sichtbar ... oder doch das Ergebnis der erfolgreichen Strukturpolitik der Münchner C-Staatsregierung? Jedenfalls sind wir beleidigt, dass selbst hinsichtlich seiner Deppenquote Nürnberg wieder einmal unter ferner liefen bleibt.

Links:

Aber diese Stadt hat wahrlich Schwachsinn auf Weltniveau zu bieten: Nürnberg griddisch

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Autor: rijo

Datum: 17.06.2012

Titel: Mit transiturs auf den Spuren Albrecht Dürers durch Nürnberg




(Grafik: rijo)

Wenn Sie als Gruppe ab fünf Personen nach Nürnberg kommen, bietet Ihnen transiturs Städtereisen einen etwas anderen Rundgang zu Leben und Werk des Meistermalers an, der den interkulturellen Hintergrund seines Schaffens betont, denn Dürers Familie stammte aus Ungarn, seine Geburtsstadt war ein internationales Nachrichten- und Verkehrszentrum, er selbst liebte Italien und reiste in die Niederlande, ein Bruder wurde mit seiner Hilfe Hofmaler im polnischen Krakau und er zeichnete das erste Portrait eines Afrikaners in Europa.

Die Tour dauert etwa 90 min und kann individuell gebucht werden. Insidertipps zu Hotels, Gastronomie, Shopping oder weiteren Sehenswürdigkeit gibt es gratis dazu. Bei Interesse nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf unter:

info[at]testimon.de
oder
Tel.: (0162) 75 15 840
oder
Fax: (03222) 247 958 6

Link:

Website transiturs Städtereisen

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Autor: rijo

Datum: 10.06.2012

Titel: George John Beeston (1920 - 2012)




(Grafik: rijo)

Am 4. Juni 2012 verstarb unser Freund George John Beeston nach kurzer Krankheit in seiner belgischen Heimatstadt Charleroi.

Wir sind dankbar den 1920 in Hamilton (Australien) geborenen Ingenieur und Weltenbummler seit dem Jahr 2000 gekannt zu haben, denn dadurch durften wir von seiner Lebenserfahrung profitieren, die sein stets wacher Geist zu einer zutiefst humanen Philosophie verarbeitet hatte. Die Eindrücke, die er als Flüchtling vor der vorrückenden Wehrmacht 1940, als Zwangsarbeiter in Nürnberg von 1942 bis 1945 und danach in Diensten der britischen Armee zwischen Somalia und der Weihnachtsinsel im Pazifik sammelte und für unser Buch transit nürnberg #3 handschriftlich aufzeichnete, überzeugten ihn von der elementaren Wichtigkeit der Empathie mit seinen Mitmenschen unabhängig von Rasse oder Religion und der individuellen Freiheit als Grundwert jeder wirklichen Zivilisation.

Zusammen mit seiner Familie empfinden wir den großen Verlust des nachdenklichen und sensiblen, aber zugleich energischen Kicking Kangaroo, wie er sich selbst scherzhaft wegen seines Geburtslandes nannte. Wir sind stolz darauf, mit seinen Memoiren in transit nürnberg #3 das Andenken an ihn für die Nachwelt zu erhalten.

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 03.06.2012

Titel: Paternalismus & blühender Blödsinn aus dem Land der glücklichen Kühe & Banker




Nach der Lösung aller anderen Probleme wie Verarmung, Verdummung und Pervertierung des politischen Systems wenden sich die Regierungen verstärkt neuen Tätigkeitsfeldern zu, v.a. der ungefragten Einmischung in das Privatleben ihrer Untertanen, freilich nur, weil sie immer ihr Bestes wollen.

Ohne solche hochmoralische Aufrufe wären wir doch nur ein kettenrauchender Sauhaufen, der den keuchenden Kindlein absichtlich den Qualm in die tränenden Äuglein bläst. Danke, danke, liebe Politiker(innen)!

Als Ziele der nächsten populistischen Hexenjagd zur Ablenkung von Eurer eigenen Verkommenheit und der neofeudalistischen Realität schlage ich die wachsende Gruppe der Fettsüchtigen oder Fahrradfahrer ohne Helm vor.

Proteggi i bambini - Jagen Sie Ihre Volksvertreter zum Teufel!

Link:

enfants flambés

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Autor: rijo

Datum: 17.03.2012

Titel: Umsonst ist nur der Tod - außer in Preußen

 

Wenn sich dieses Loch in einem preußischen Schlosspark befinden würde und wir das Foto verkaufen wollten, hätten wir jetzt echt ein Problem
(Grafik: rijo)

Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Brandenburg vom 15.12.2011 dürfen ohne Erlaubnis der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Pressefotografen keine Bilder vom öffentlich zugänglichen Park des Schlosses Sanssouci in Potsdam anfertigen oder vermarkten (Quelle: journalist Nr. 2, Feb. 2012, S. 71). Ausschlaggebend für das Urteil in der Sache, die schon den Bundesgerichtshof beschäftigt hat, war die Frage nach dem Eigentum an der Grünfläche, das die Stiftung mit alten Grundbuchauszügen mehr oder weniger stichhaltig nachwies. Da das Gericht keine Revision zugelassen hat, müssen die Beklagten, eine Bildagentur, und ihre Unterstützer aus dem berufsständischen Bereich, die ein fatales Präzedenzurteil verhindern wollen, jetzt versuchen denn Fall wieder vor den BGH oder sogar das Bundesverfassungsgericht zu bringen.

Man / frau könnte sagen: Was soll's? Ich bin kein Pressefotograf, also nicht mein Problem. Angesichts der zunehmenden Privatisierung des öffentlichen Raums, z.B. Eintrittsgeldern für Kirchen und abgegatterten Sondernutzungen mitten in der Stadt, bedarf es aber nicht viel Phantasie, um sich die Konsequenzen auch für Otto Normalverbraucher vorzustellen, wenn der Grundsatz akzeptiert wird, dass der Genehmigungsvorbehalt für Außenaufnahmen die Regel ist: Knipsen Sie ein hübsches Haus und stehen dabei auf dem Gehsteig, der zum Grundstück gehört, stellen Sie das Foto auf Ihre Website und deuten Sie nur vage an, dass Sie Interessenten das Bild in einer besseren Auflösung zur Verfügung stellen - schon haben Sie eine realistische Chance auf eine Abmahnung in Höhe von mehreren Tausend EUR. Das sollten Sie nur tun, wenn Sie oder Ihr Anwalt bereit sind, danach über mehrere Instanzen hinweg über die Panoramafreiheit fotografischer Aufnahmen zu diskutieren. Und prinzipiell fragt man sich, ob vom Steuerzahler finanzierte Stiftungen und deutsche Gerichte nichts Wichtigeres zu tun haben.

Link:

Demnächst verbotene Bilder, wenn sie uns jemand abkaufen wollte: Der Münchner Odeonsplatz und seine Gebäude

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Autor: rijo

Datum: 13.08.2014

Titel: Der Deutsch-Club in Kignan (Mali)

 

(Grafik: rijo)

Nach seiner Versetzung ins südmalische Kignan hat unser Freund und transit-nürnberg-Autor, der Junglehrer Boureïma Uro-ogon, wie schon in der Hauptstadt Bamako einen Deutsch-Club gegründet, in dem sich Schülerinnen und Schüler während ihrer Freizeit mit deutscher Sprache und Kultur beschäftigen.

Link:

Afrika-Tag des Deutsch-Clubs in Bamako

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Autor: rijo

Datum: 10.03.2012

Titel: Herbert Kolb ist 90

 

Herbert Kolb mit seiner etwas anderen Geburtstagstorte
(Foto: Rebecca Segal)

Ende Februar 2012 wurde unser Freund, der gebürtige Nürnberger Herbert Kolb 90 Jahre alt. Dieser wahrhaft historische Anlass wurde in den USA von Familie und Freunden mit einer angemessenen Party gefeiert, u.a. durch das Geschenk von 90 Flaschen seiner bevorzugten Biermarke Samuel Adams aus Boston, was nach Kolbs Einschätzung einem Vorrat für drei Monate entspricht.

Herbert, Sohn des letzten Gemeindesekretärs vor 1945 Bernhard Kolb und Theresienstadtüberlebender, ist derjenige unter den ehemaligen jüdischen Nürnbergern, mit dem wir am längsten in Kontakt stehen. Wir haben von ihm unschätzbar viel über jüdische Geschichte und die Nazizeit gelernt - und nebenbei über Hühnerzucht, Berchesbacken und die Verwendung von Velcro in der angewandten Ausstellungstechnik. Außerdem leistete er wichtige Beiträge zu unserer Website, von denen die deutschsprachigen unten verlinkt sind. Auch denjenigen, die ihm und seiner Lebensgefährtin Arlene Beckman 2003 bei der Präsentation Der Dank des Vaterlandes ist Euch gewiss mit Exponaten aus seiner Privatsammlung im Künstlerhaus persönlich begegnen dürften, sind Mann und Schau dauerhaft im Gedächtnis geblieben.

Wir wünschen Herbert Kolb jede Menge Massel und Broche bzw. noch viele Gelegenheiten, um seine Bierreserven auffüllen zu lassen.

Links:

Der große Moment: Herbert Kolb bläst seine Geburtstagskerzen aus (Film auf YouTube)


Texte von Herbert Kolb bei http://rijo-research.de:

Biografie Bernhard Kolb (1882 in Sugenheim - 1971 in Vineland, USA)

Unsere Hühnerfarm. Das Leben von Bernhard und Reta Kolb nach der Emigration in die USA

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Autor: rijo

Datum: 05.03.2012

Titel: Dr. Jacob Rosenthal (1922 - 2012)

 

(Grafik: rijo)

Wenige Monate vor seinem 90. Geburtstag verstarb am 20. Februar 2012 in Jerusalem der gebürtige Nürnberger Dr. Jacob (Heiner) Rosenthal. Wir verlieren mit ihm als unserem Freund jetzt das, was die Stadt durch die Vertreibung und Ermordung ihrer jüdischen Bürgerinnen und Bürger schon vor mehr als 70 Jahren tausendfach verloren hat: einen liebenswerten, hochgebildeten, gänzlich uneitlen Menschen mit einem klaren, aufgeschlossenen und vielseitigen Geist und einem feinen Gefühl für die Sprache seiner Kindheit und Jugend, die ihm die Nazis nicht nehmen konnten.

Deshalb sind wir dafür dankbar, dass uns Jacob Rosenthal seine Erinnerungen bei rijo-research.de hinterlassen hat und in gedruckter Form seine grundlegende Arbeit über die Judenzählung in der deutschen Armee während des Ersten Weltkriegs sowie seinen Beitrag 60 Jahre Israel: die Sicht eines ehemaligen Nürnbergers zur Zeitschrift transit nürnberg #2, in dem er kenntnisreich die Entwicklung seiner neuen Heimat parallel zur eigenen bewegten Biografie beschreibt (s.u. Links).

Wir empfinden es als großes Privileg, Männer wie ihn kennengelernt zu haben und trauern mit seiner Witwe Tirza und ihrer Familie.

Links:

Jugenderinnerungen an Nürnberg und das Melanchthon-Gymnasium von Dr. Jacob Rosenthal

Besprechung Die Ehre des jüdischen Soldaten. Die Judenzählung im Ersten Weltkrieg und ihre Folgen (2007)

Inhalte transit nürnberg #2

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Autor: rijo

Datum: 18.02.2012

Titel: Kollegiale Hilfe

 

(Foto: Harald Leder)

Soweit hat uns also die Eurokrise gebracht: Beschwingt durch den dort gerade tobenden Mardi Gras, das weitaus sinnlichere Gegenstück zum Veitshöchheimer Humba-humba-täterä-Fasching in Louisiana, bietet Mr. Mike Martin, der Chancellor (= Präsident) der Staatsuniversität in Baton Rouge, vor laufenden Kameras unserer Bundesliesel aus Pappe finanzielle Unterstützung an - in US-Dollar!

Um den Spott auf die Spitze zu treiben, wurde Äntschies birnenförmigem Abbild auch noch eine Kette aus bunten Plastikmurmeln in den Traditionsfarben Gold, Grün und Lila umgehängt, genannt Mardi Gras Beads, mit denen man sich im US-Süden in der Karnevalssaison statt Kammelle bewirft. Das erinnert doch irgendwie an den Kolonialistenbrauch, unterbelichtete Eingeborenenhäuptlinge mit geschenkten Glasperlen und einer Flasche Feuerwasser ruhigzustellen.

Nein, die Amis meinen es sicher nicht böse, zumal der Schnappschuss bei einer Veranstaltung der Do-Deutsch-Kampagne entstand, die im Ausland für das Erlernen unserer doch (noch, s.u.) schönen Sprache wirbt. Aber trügt wirklich der Eindruck, dass unser einig Vaterland von außen nur noch als Tante Angelas dröger Geldspeicher und Produzent von Luxuskarossen gesehen wird - Daimler & Banker statt Dichter & Denker?

Link:

The Big Easy (mehr Fotos von Harald Leder)

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 17.02.2012

Titel: Der nächste Haubentaucher, bitte!

 

(Foto: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung)

 

(Foto: rijo)

Eigentlich schade, dass er es dann doch nicht aussitzen konnte, obwohl er sich minutiös an unseren Text Phrasenschatz & Handlungsanleitung für das Krisenmanagement (s. Link) gehalten hat. Jetzt kehrt er unter seine freilaufenden wiederkäuenden Artgenossen zwischen Lüneburger Heide und Wattenmeer zurück, um sein völlig unverdientes Altersruhegeld zu verzehren - und die Karten werden neu gemischt! Einstellungsvoraussetzungen für den Job: permanentes Hohlraumsausen im Fischkopf und die Gunst der Kanzlerprinzessin. Kann Dieter Bohlen als Bundespräsi noch verhindert werden?

Link:

Phrasenschatz & Handlungsanleitung für das Krisenmanagement (vielleicht klappt's beim nächsten Mal)

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Autor: Gerhard Jochem

Datum: 17.02.2012

Titel: Der absehbare Vormarsch des professionellen Sprachprekariats

 

(Grafik: rijo)

Blutrünstige Lastkraftwagen greifen mit vier linkisch gewählten Wörtern wehrlose alte Damen an und erfinden dabei neue Verbalkombinationen (totschießen ja, totlabern meinetwegen, aber totfahren, nicht zu reden von tot fahren ... dann gültet bei Scrabble künftig aber auch totschwimmen).

Ich sag' ja immer: Sowas liegt nicht nur am entwicklungshemmenden Einfluss der Regierung Merkel und des deutschen TV-Programms auf die heranwachsende Jugend, sondern v.a. an der Bleibelastung der Atemluft (Insiderwitz für Freizeit-Biochemiker).


Link:

rijo Humor (trotzdem oder gerade deswegen)

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Autor: rijo

Datum: 21.01.2012

Titel: Wilhelm Seider (München 05.03.1935 - 14.10.2011)

 

Wilhelm Seider
(Foto: Susanne Rieger)

 

Trümmerlandschaft in der Altstadt mit Frauenkirche (Öl auf Holz, 2004)

Im Herbst letzten Jahres ist unser Freund, der Maler Wilhelm Seider, in seiner Heimatstadt München verstorben. Für uns schuf er als Augenzeuge der Geschehnisse sieben Ölbilder mit Motiven aus der Zeit des Bombenkriegs.

Seider war ein Künstler mit einer eigenen Lebensphilosophie, in der sich Bodenständigkeit und Sensibilität vereinigten - ein Münchner Gwachs im besten Sinne. Wir wünschen ihm, dass er im Biergarten auf dem ewigen Viktualienmarkt den angemessenen reservierten Stammplatz bekommen hat, wo er in sich ruhend das Getriebe der Welt beobachten und sich seine Gedanken darüber machen kann.

Link:

Wilhelm Seider: München im Luftkrieg

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Autor: rijo

Datum: 11.01.2012

Titel: Themen & Materialsammlungen für W-Seminararbeiten in Geschichte

 

(Grafik: rijo)

Lehrer(inne)n und Schüler(inne)n auf der Suche nach einerseits ergiebigen, andererseits mit vertretbarem Aufwand aus bereits aufbereitetem Material zu behandelnden Themen für Seminararbeiten im G8 machen wir folgende Angebote, die jeweils die Bereitstellung von Quellensammlungen (Kopien von Originaldokumenten, Presseartikeln und aus der Forschungsliteratur) sowie eine begleitende fachliche Beratung einschließen.

Wir möchten damit die Beschäftigung mit historischen Sachverhalten fördern, die unserer Meinung nach bisher zu wenig beachtet wurden. Unsere einzige Bedingung für eine Zusammenarbeit ist, dass der Text nach der Benotung bei http://rijo-research.de veröffentlicht wird.

1) Die öffentliche Diskussion über Zwangsarbeit und Entschädigung seit 1997

In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre erhielt der Diskurs über das lange verdrängte NS-Verbrechen der Zwangsarbeit international und national neue Impulse, die zur Entschädigung der letzten, überwiegend in Mittel- und Osteuropa lebenden Opfer und zu zahlreichen örtlichen Initiativen zur Erforschung der geschichtlichen Fakten führten. Diese Entwicklung war politisch umstritten, ihre juristischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Ergebnisse sind nur vor dem Hintergrund der damaligen Auseinandersetzung verständlich.

Der umfangreiche gegliederte Pressespiegel und die mittlerweile erschienene Literatur ermöglichen eine Behandlung beider Themenkomplexe als eigenständige Aufgaben. Bei der Zwangsarbeit liegt der Aussageschwerpunkt der Quellen auf Bayern bzw. der Region Nürnberg, bei der Entschädigung auf Bundesebene.

2) Zwangsarbeiterinnen in Nürnberg während des Zweiten Weltkriegs

Die einschlägigen Publikationen des Verlags testimon erlauben eine geschlechtsspezifische Sicht auf die Situation der Mädchen und jungen Frauen, die als billige Arbeitskräfte für die Rüstungsindustrie nach Nürnberg gerieten, z.B. ihr Verhältnis untereinander und zu ihrer männlichen Umwelt aus Landsleuten und deutschen Vorgesetzten. Ergänzend zu den schriftlichen Berichten der ausländischen Zeitzeuginnen besteht die Möglichkeit der unmittelbaren Kontaktaufnahme mit unseren Autorinnen.

Links:

Anregungen für Lehrkräfte zur zeitgeschichtlichen Schülerarbeit in Archiven

Zwangsarbeit in Nürnberg - Fakten statt Verdrängung

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Autor: rijo

Datum: 08.01.2012

Titel: Beggar's Banquet

 

(Grafik: rijopedia)

 

Als wir erstmals bei Wikipedia des neuesten Bettel-Banners ansichtig wurden, dachten wie sofort: Das kann teribloG auch! Schließlich wirbeln die HTMLs und PDFs unserer Online-Präsenzen auch nicht für Gotteslohn auf der Festplatte eines Internet-Servers herum, ganz zu schweigen von dem intellektuellen und handwerklichen Aufwand, bis sich die Dinger inhaltlich und technisch überhaupt materialisieren! Qualitativ können wir es - bei aller Bescheidenheit - allemal mit der weltgrößten Wissensquelle aufnehmen, da unser garantiert undemokratisches Redaktionsprinzip für klare Verantwortlichkeiten und Ergebnisse sorgt.

Also haben wir geschwind ein Foto unseres Chairmans Bully Bratzmann mit tödlich strafendem Blick hineingebastelt und warten jetzt in unseren dünnen Nachthemdchen bibbernd auf den Sterntalerregen - natürlich nicht, dazu sind wir schon zu lange im WWW dabei. Vielmehr hoffen wir auf ein wenig schlechtes Gewissen unserer Besucherinnen und Besucher, was sicher auch bei der Kampagne des großen (und nun reichen - 3,8 Mio EUR, meine Fresse!) Wiki-Bruders ein kalkulierter Nebeneffekt war: Schon mal überlegt, wie man / frau Websites unterstützen kann, die man / frau schätzt und die garantiert niemals von der EU, der Bundes- oder bayerischen Landesregierung, den Städten Nürnberg oder München (oder Gazprom) gefördert werden, weil sie unverbesserlich dickschädelig seit 1999 nur das bringen, was sie für richtig, wichtig oder witzig halten?

Auch uns macht Geld allein nicht glücklich, aber es könnte z.B. dazu beitragen, den kilometerlangen Rückstau an Storys und Bildern abzubauen, die wir in der Pipeline haben, indem wir ihre Umsetzung an Dritte vergeben und so auch noch kompetenten Mitmenschen ein Einkommen verschaffen. Wäre das nix?

Links:

http://rijo-research.de

http://www.testimon.de

http://www.transiturs.de

Nürnberg griddisch

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Autor: rijo

Datum: 27.12.2011

Titel: Der transit nürnberg #4 Autor Jake Jacobson war wieder im Lande

 

Damals & heute: Jake als G.I. & 2011 in Nürnberg
(Fotos: privat & Susanne Rieger)

 

Fragen & Antworten in beide Richtungen: Jake & unsere Gäste
(Foto: Susanne Rieger)

 

Erfahrungsaustausch zwischen zwei Lehrern
(Foto: Susanne Rieger)

 

Stilleben mit Bier, Buch & Gummienten
(Foto: Susanne Rieger)

Am 21.12.2011 ergab sich durch einen Abstecher während seines Aufenthalts in Europa für uns die Gelegenheit, ein zwangloses Treffen von Herbert (Jake) Jacobson, einem der Autor(inn)en in unserem zweisprachigen Buch transit nürnberg #4, und Freunden aus Nürnberg, Fürth und Erlangen zu organisieren, um ihre Ansichten über Vergangenheit und Gegenwart der deutsch-amerikanischen Beziehungen auszutauschen. Die Kombination aus Jakes kalifornischem Charme, Wissen und Interesse auf beiden Seiten sowie bayerischem Bier schuf eine entspannte und anregende Atmosphäre, in der jeder Aspekt des Lebens offen diskutiert werden konnte, (natürlich) von der Innen- und Außenpolitik bis hin zum Erziehungswesen und der Sprache.

Wir danken Jake für seine Bereitschaft zur Teilnahme wie auch den anderen Gästen für ihr Kommen und ihre nette Gesellschaft. Für uns bestätigte dieser Abend die Richtigkeit des Ansatzes unserer Aktivitäten im Printbereich, bei Veranstaltungen, Führungen und im Internet, dass Geschichte und ihre Lehren am besten durch persönliche Erfahrungen und Begegnungen vermittelt werden können.

Link:

Teaser aus transit nürnberg #4 mit dem Anfang von Jake Jacobsons Text Eine Erfahrung fürs Leben: Nürnberg aus der Sicht eines G.I. 1959 - 1961

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Autor: rijo

Datum: 24.12.2011

Titel: 20.12.2011

 

(Grafik: rijo)

Liebe kleine Schwestern und Brüder,

das eine Tor sei Euch von Herzen gegönnt. Jetzt feiert mal schön bei Euch unten im Pegnitzdelta und danach fahrt um Gottes Willen nach Berlin. Wir waren neulich dort und haben den Pokal geholt, das müsst Ihr erst noch schaffen.

Beste Grüße
Die, die uneinholbar schon dreimal öfter als Ihr Deutscher Meister waren

Links:

Website der SpVgg Greuther Fürth

Nürnberg feiert den DFB-Pokal (2007)

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Autor: rijo

Datum: 31.10.2013

Titel: Recherche nach Vätern von Besatzungskindern in US-Archivbeständen

 

Eine deutsch-amerikanische Begegnung in Nürnberg 1946. Die Ergebnisse daraus
hervorgegangener Beziehungen suchen oft bis heute nach ihren Erzeugern
(Foto: NARA)

 

1952 hatten in Deutschland ca. 94.000 Kinder Väter aus den Besatzungsmächten. Vielen von ihnen besitzen bis heute nur unvollständige oder gar keine Informationen über ihren ausländischen Elternteil, da er bei außerehelichen Beziehungen meist als Tabu behandelt und im Falle der US-Armee die Kontaktaufnahme eher behindert als gefördert wurde.

Ein neues Angebot der National Archives and Records Administration (NARA) in Washington DC könnte die Situation der nach ihren Wurzeln suchenden Menschen verbessern: Mittels eines Online-Formulars kann man dort einen Auftrag zur Recherche in den Personalakten der amerikanischen Streitkräfte erteilen (s.u. Link). Allerdings bestehen dabei neben der englischen Sprachfähigkeit weitere rechtliche und bürokratische Hürden wie der Nachweis der Verwandtschaft mit dem Nachgefragten und die regressiven Sperrfristen, d.h. die Unterlagen werden erst nach deren Ablauf sukzessive freigegeben. Deshalb muss die Praxis der NARA im Umgang mit solchen Anfragen zeigen, ob nun erstmals für Besatzungskinder eine realistische Chance besteht, direkt und mit überschaubarem Aufwand Auskunft über ihre Väter in Uniform zu erhalten.

Im Oktober 2013 fand in Berlin ein Treffen von Besatzungskindern aus dem deutschsprachigen Raum statt. In der Berichterstattung wurde die Organisation GI trace (s. Links) erwähnt, die Menschen auf der Suche nach alliierten Soldaten hilft.

Übrigens: In den Ausgaben #2 & #4 von transit nürnberg hat Dr. Harald T. Leder das Thema individueller deutsch-amerikanischer Beziehungen in der Nachkriegszeit und den Umgang mit den Besatzungskindern in sehr lesenswerter Form behandelt.

Links:

Webseite der NARA zur Recherche in Personalakten der U.S. Army

Website von GI trace

TV-Dokumentation Brown Babies über farbige Besatzungskinder

Inhaltsübersicht transit nürnberg #1-4

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Autor: rijo

Datum: 11.12.2011

Titel: transit nürnberg #4: USA in New York auf dem Weg zum Bestseller!

 

(Foto: Prof. Raymond M. Weinstein)

Herzlichen Dank an unseren in New York geborenen Gastautor Prof. Raymond M. Weinstein, der einem (mehr oder weniger legal) eingewanderten Exemplar unseres deutsch-englischen Buches transit nürnberg #4 Asyl gewährt.

Jetzt, da wir in der Medienmetropole der Ostküste angekommen sind - oder zwischenzeitlich zumindest auf dem Balkon von Prof. Weinsteins Apartment in Brooklyn als unserem Versteck mit einem atemberaubenden Blick auf die Skyline von Manhattan - gibt es unserer Meinung nach nichts mehr, das transit nürnberg #4 daran hindern könnte, auch in den USA ein Verkaufsschlager zu werden: Alles, was die mit uns befreundeten Familien noch tun müssen, ist, einen Kritiker der Literaturbeilage der New York Times oder des New Yorker zu kidnappen und ihn für ein paar Stunden mit dem Buch auf der Toilette einer gemütlichen kleinen Pizzeria einzusperren. Beiläufige Bemerkungen über das Gewicht von Beton und die Tiefe der nahegelegenen Upper New York Bay sollten genügen, um ihn zu einer euphorischen Besprechung in der nächsten Ausgabe seines Blattes zu bewegen. Falls nicht, kommen die Nürnberger Paten selbst vorbei, um zunächst ihm eine halbe Grapefruit ins Gesicht zu drücken, und, wenn nötig, sein Lieblingspferd mit einer Machete zu rasieren.

Links:

SS-Kaserne: Erinnerungen an Nürnberg 1959 von Raymond M. Weinstein

Inhalte & Leseprobe transit nürnberg #4: USA!

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Autor: rijo

Datum: 03.12.2011

Titel: Mission accomplished


(Grafik: VEB rijo)

Mit dem Euro und dem Niveau des deutschen TV-Programms geht's stetig bergab, mit uns schön antizyklisch bergauf: Im Oktober erreichten unsere Internetpräsenzen, allen voran rijo-research.de, ihre höchste Reichweite seit Beginn der Aufzeichnungen (August 2001): Der Counter zählte 72.630 Hits (= Zugriffe; zum Vergleich: 65.532 im Vorjahresmonat).

Wir freuen uns und sagen Dankeschön an alle Besucher(innen). Kommen Sie wieder, wenn Sie Informationen brauchen oder interessante Geschichten von unseren Gastautor(inn)en und uns lesen wollen. Das gefiele sicher auch dem roten Rauschebart.

Links:

Zugriffsstatistik seit März 2006

20 Jahre deutsche Einheit - 60 Jahre DDR!

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Autor: rijo

Datum: 03.12.2011

Titel: rijo-Autor Ernest Haas in den Nürnberger Nachrichten / Gedenkveranstaltung am 29.11.2011

 

NN-Artikel und Einspielung des Videointerviews mit
Ernest Haas bei der Gedenkveranstaltung am 29.11.2011
(Foto: Susanne Rieger)

 



Vor ihrem Auftritt im Dokuzentrum (v.l.n.r.): Peter Stern,
Dr. Samuel Stern (jeweils mit Gattinnen), Rudolf Ceslanski
(Foto: Susanne Rieger)

 

In der Wochenendausgabe der Nürnberger Nachrichten vom 26./27.11.2011 schrieb Claudine Stauber über die erste Massendeportation vor 70 Jahren von Nürnberg in das Lager Jungfernhof bei Riga. Grundlage dafür war ein Gespräch mit einem der letzten Überlebenden des Transports, dem gebürtigen Neumarkter Ernest (Ernst) Haas, dessen detaillierte Erinnerungen an seine Leidenszeit bis 1945 in englischer Sprache bei rijo-research.de veröffentlicht wurden (s.u. Links).

Mr. Haas, der nach Kriegsende in die USA emigrierte, war - zumindest elektronisch - auch auf der Gedenkveranstaltung am 29. November, dem Jahrestag der Verschleppungsaktion, im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände präsent, bei der Ausschnitte aus einem Videointerview gezeigt wurden, das der Leiter der Einrichtung, Hans-Christian Täubrich, mit ihm während eines Deutschlandaufenthaltes in diesem Jahr geführt hatte. Als Zeitzeugen traten die gebürtigen Nürnberger Peter und Dr. Samuel Stern (beide ebenfalls USA) auf, die als fünf- bzw. zweijährige Kinder nach Riga kamen, sowie Rudolf Ceslanski, der Sohn von Julius Ceslanski, der die KZ-Haft überlebte, aber durch die Nazis seine Frau verlor, ebenso wie der Vater der Stern-Brüder 1944 umkam.

Links:

Ernest Haas: Neumarkt - Fürth - Riga - USA

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Autor: Meir Brom, Jerusalem (Israel)

Datum: 10.11.2011

Titel: Gemischte Gefühle

 

(Grafik: rijo)

 

Gemischte Gefühle von unendlicher Scham und Stolz überkommen mich heute:

Scham, weil der ehemalige Präsident Israels, Mosche Kazav, wegen zweifacher Vergewaltigung vor Gericht stand. Wehe uns, dass so etwas geschehen konnte.

Stolz, weil in Israel, meiner Heimat, vor dem Gesetz alle gleich sind. Zu sieben Jahren Gefängnis wurde der ehemalige Präsident verurteilt. Dies geschah bereits vor einem Jahr in einem Distriktgericht. Der verurteilte ehemalige Präsident legte Rekurs ein vor dem Obersten Gericht in Jerusalem. Heute hat das Obergericht diesen Rekurs abgelehnt, er muss sieben Jahre im Gefängnis sitzen.

Und nochmal Stolz: Einer der drei Richter des Obergerichts, das den Expräsidenten endgültig für sieben Jahre ins Gefängnis schickte, heißt Salim G'ubran und ist ein Araber. So geschehen im Apartheidstaat Israel.


Link:

"Mein Israel feiert seinen Sechzigsten" von Meir Brom

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Autor: rijo

Datum: 01.11.2011

Titel: Bauen Sie mit am rijo baum!


(Grafik: rijo)

Wenn Sie Lust und eine Geschichte, Gedanken oder Bilder haben, die Sie mit anderen teilen möchten, melden Sie sich unter info[at]testimon.de und werden Sie Mitglied der exklusiven Gruppe von derzeit schon mehr als 90 außergewöhnlichen Menschen aus 14 verschiedenen Ländern, die bei rijo-research.de mit Beiträgen in sieben Sprachen vertreten sind. Tragen Sie dazu bei, dass der rijo baum weiter wächst, blüht und frische Äste treibt!

Link:

rijo's Gastautoren

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Autor: rijo

Datum: 29.10.2011

Titel: The Big Easy

 

(Foto: Harald T. Leder)

 

(Foto: Harald T. Leder)

Von seinem letzten Trip nach New Orleans schickte uns unser Freund und transit-nürnberg-Autor Harald T. Leder die oben beguckbaren Schnappschüsse. Für den Glückspilz ist das ein Tagesausflug, denn er lebt und arbeitet in Baton Rouge, der politischen Hauptstadt Louisianas.

Straßenmusik im French Quarter und Gruseltouren über die Friedhöfe, hhm - ... trotz Wirbelsturm, Flut, Zerstörung und schleppendem Wiederaufbau gibt es ihn noch, den Spirit, der die Stadt am unteren Ende des Mississippi zum Traumziel der Easy Riders machte, nicht nur als Show für die Touristen. Das liegt wohl hauptsächlich an ihren Bewohner(inne)n, deren Kultur durch Herkunft und Geschichte so unkaputtbar in sich verschlungen ist wie die Vegetation der Bayous. Jetzt muss die beschädigte Schönheit nur noch die Regierung bekommen, die sie verdient. Dass es viel unbedeutendere Kommunen gibt, die dieses Problem mit New Orleans teilen, ist ein anderes Kapitel.

Links:

transit nürnberg deep down south

Unser Blog Nürnberg griddisch

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Autor: rijo

Datum: 28.10.2011

Titel: transiturs' motorisierte Premiere am 30.09.2011

 



Frau Rieger in Aktion, Herr Rieß, unser Fahrer, im Hintergrund
(Foto: Gerd Decker)

 



Vor dem Aufbruch: Die Teilnehmer(innen) sammeln sich
(Foto: Susanne Rieger)

 



Die stilechte Dekoration im Büssing Präfekt
(Foto: Peter Janocha)

 



On tour: Frau Rieger und ihre Gäste auf den Spuren der Amis in Nürnberg
(Foto: Peter Janocha)

Alles hat gepasst: Strahlender Sonnenschein, die Teilnehmer(innen) waren zufrieden, der von Herrn Rieß gelenkte Büssing Präfekt brummte zuverlässig und seine Copilotin Frau Rieger hatte Spaß daran, den Anwesenden an den originalen Schauplätzen etwas über die deutsch-amerikanische Nachkriegsgeschichte Nürnbergs zu erzählen.

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Autor: rijo

Datum: 05.10.2011

Titel: rijo-research.de Autor Milorad Živojnov in den Nürnberger Nachrichten

 

Milorad Živojnov auf Spurensuche in Langwasser
(Foto: NN / Stefan Hippel)

 

In ihrer Ausgabe vom 05.10.2011 gaben die Nürnberger Nachrichten unter dem Titel Serbische Offiziere wurden in Nürnberger Lager gut behandelt dem Journalisten und langjährigen Deutschlandkorrespondenten Milorad Živojnov die Gelegenheit, sein Forschungsprojekt vorzustellen und einen Aufruf an Zeitzeugen zu richten, die zwischen 1941 und 1945 in Bayern in Kontakt mit jugoslawischen Kriegsgefangenen waren. Mehr dazu erfahren Sie unter dem folgenden Link.

Link:

Milorad Živojnov: Vergesse uns nicht! Forschungsprojekt zum Leben jugoslawischer Kriegsgefangener in Nürnberg 1941 - 1945

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Autor: rijo

Datum: 17.09.2011

Titel: Thank you for coming, Susi & Arnold!

 

Prof. Arnold & Susi Friedmann in der Königstraße
(Foto: Susanne Rieger)

Am 22. Juli 2011 besuchten Prof. Arnold Friedmann und seine Frau Susi aus den USA im Rahmen eines Europa-Trips Nürnberg. Als ihre langjährigen Freunde hatten wir die Ehre und das Vergnügen, der gebürtigen Wienerin und ihrem von hier stammenden Gatten zu begegnen.

Das Treffen war für uns eine Lektion in Charme, Intelligenz, Humor, Weltoffenheit und Neugier auf alles, was das Leben zu bieten hat. Der Kontakt mit Menschen wie den Friedmanns ist ein Privileg, das wir nicht missen möchten. Und der emeritierte Design-Professor gehört als die Professionalisierung seines Fachgebiets vorantreibende Kraft sicher zu den vielbeschworenen großen Söhnen dieser Stadt, dessen Bescheidenheit ihm aber verbietet, viel Aufhebens um seine Person zu machen. Lieber spielt er noch immer leidenschaftlich Tennis oder umrundet mit seiner Frau den Globus.

Links:

Susi Friedmanns Biografie: 1946 - 2009: Palestine / Israel, USA

Prof. Arnold Friedmanns Biografie: Improving Life by Meaningful Design

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Autor: rijo

Datum: 17.09.2011

Titel: rijo-research.de-Autoren in der Nürnberger Zeitung

 

Ausriss aus dem NZ-Artikel

Am 9. September 2011 erschien in der Nürnberger Zeitung unter dem Titel Unser Land hat seine Ideen und Ideale verloren ein Beitrag von Gabi Eisenack, der auf den Ergebnissen einer Umfrage unserer Website rijo-research.de unter 175 Kontakten in den Vereinigten Staaten basierte. In ihm kommen vier Menschen aus dem Großraum zu Wort, die aus ihrer ganz persönlichen Sicht als Flüchtlinge vor dem Naziterror die Veränderungen beschreiben, die in den USA seit den Anschlägen vom 9. September 2001 stattgefunden haben. Ihre lesenswerten Statements sind geprägt von einer besonderen Sensibilität für die Menschenrechte und Entwicklungen, die die persönliche Freiheit einzuschränken drohen. Ihre Kritik lässt aber auch Raum für Aussagen wie diese: Optimismus ist das wesentliche Merkmal dieser Nation. Sie wird sich nicht unterkriegen lassen.

Wir schließen uns dieser Hoffnung an - auch im Interesse der Länder, die diese Grundwerte teilen.

Links:

Text des NZ-Artikels

Ten years after September 11, 2001: A survey among U.S. citizens about the consequences (alle Antworten auf die Umfrage im englischen Original)

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Autor: rijo

Datum: 17.09.2011

Titel: Klein, aber oho: Straßenbahnmodelle der Firma Alfred Rieß (Nürnberg)

 

 

 

 

 

 

 

 

Beispiele aus der Handfertigung von Alfred Rieß
(alle Fotos: Firma Rieß)

Es sind Einzelkämpfer wie Alfred Rieß, die heute Nürnbergs Tradition als Modellbaustadt aufrecht halten, nachdem von den großen Firmen bestenfalls noch die Markennamen existieren. Seit 1994 fertigt er aus Messing und Kunststoff internationale Straßenbahnmodelle - wie es sich für einen Fahrer der Verkehrsaktiengesellschaft gehört. Doch Talent und Können gehen schon auf den Vater zurück, der als Hobby über fünfzig Jahre lang Miniaturbahnen baute und von dem sich der Sohn einiges abschaute.

Die professionellen Ergebnisse mit ihrem liebevollen Detailreichtum können sich sehen lassen - und sind nach Aussage des Herstellers fast zu schade zum Verkaufen. Also: Greifen Sie zu, bevor er es sich anders überlegt und erwerben Sie im Kleinformat die abgasfreien Fahrzeuge, die die Menschen durch Tallinn, Prag oder Rotterdam befördern!

Links:

Website der Firma Alfred Rieß

Die beigerote Zeitmaschine (die Herr Rieß in Originalgröße fährt)

Ausgetrixt

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Autor: rijo

Datum: 17.09.2011

Titel: TV-Dokumentation Brown Babies

 

 

 

Eines der Brown Babies: Die TV-Moderatorin Doris McMillon und die Presseberichterstattung über die Wiedervereinigung mit ihrer Mutter in München Anfang der 1980er Jahre (Screenshots: arte)

Die am 14. September 2011 erstmals bei arte ausgestrahlte Dokumentation Brown Babies über zur Adoption in die Vereinigten Staaten geholte Kinder afroamerikanischer G.I.s und deutscher Frauen, vor allem ihre Suche nach ihren Müttern und Familien in Deutschland, ist absolut empfehlenswert. Wenn in ihr in einem Ausschnitt aus einer zeitgenössischen deutschen Fernsehsendung der Interviewer einer dieser Frauen im Plauderton die Frage stellt, ob sie ihr Kind nicht zum Zirkus geben will, oder eine der Betroffenen das Grab ihrer zu spät wiedergefundenen Mutter mit bloßen Händen von Wildwuchs befreit, kann man als Zuschauer nicht emotionslos bleiben.

Die Geschichten der deutsch-amerikanischen / schwarz-weißen Menschen und ihre Identitätsprobleme werden packend, doch sensibel und nicht voyeuristisch geschildert. Außerdem bekommt der Interessierte genug geschichtliche Informationen über ihre Lebensbedingungen auf beiden Seiten des Atlantiks: Ein Lehrstück über (In-)Toleranz, Integration und individuelles Durchsetzungsvermögen.

Link:

Recherche nach Vätern von Besatzungskindern in US-Archivbeständen

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Autor: rijo

Datum: 30.09.2011

Titel: Die beigerote Zeitmaschine

 

Der Präfekt, die Spezialschaffnerin Frau Rieger mit den Stars and Stripes und der Fahrer Herr Rieß
(Foto: Rudi, der Schichtschlosser)

 

Unser Stolz - aus Braunschweig
(Foto: Susanne Rieger)

 

Bequeme Nostalgie im Innenraum
(Foto: Susanne Rieger)

 

Und außen zeitlose Eleganz
(Foto: Susanne Rieger)

Man muss kein Technikfreak sein, um sich in das Gefährt zu verlieben: Bei der Vorbesichtigung am 06.09.2011 schlug das Herz unserer Frau Rieger, Organisatorin und Leiterin der Rundfahrt auf den Spuren der Amis durch ganz Nürnberg (28.10.2011, Einzelheiten s.u. Link), höher, als sie den Büssing Präfekt aus dem historischen Fuhrpark der VAG inspizierte. Bei den Nürnberger(inne)n unserer Generation und älter erweckt er unweigerlich verblasste Bilder zu neuem Leben, z.B. noch von Hand abgestempelte, grünweiße Dünndruckfahrscheine für Expeditionen in eine fremde, futuristische Welt namens Langwasser.

Am 28. Oktober geht es nicht ganz so weit naus, aber die Ziele zwischen Soldiers' Field und Palace of Justice sind dennoch unbedingt sehenswert. Kommen Sie mit auf unsere motorisierte Städtetour, bei der der sympathische Herr Rieß das Steuer jederzeit fest im Griff hat!


Technische Daten Linienbus Büssing Präfekt

* Baujahr: 1969

* Länge: 10,56 m

* Breite: 2,50 m

* Höhe: 3,10 m

* Motor: 6-Zylinder-Diesel-Unterflur-Heckmotor mit Direkteinspritzung

* 156 PS

* Höchstgeschwindigkeit: 69 km/h

* Leergewicht: 7,8 t

* zulässiges Gesamtgewicht: 14,4 t

* Sitzplätze: 30

* weitere Charakteristika: Halbautomatik, Lenkunterstützung, Luftfederung, Längs- und Quersitze, Innenschwingtüren

Link:

Amis gone home - Bustour durch Nürnberg am 28.10.2011

Klein, aber oho: Straßenbahnmodelle der Firma Alfred Rieß (Nürnberg)

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Autor: rijo

Datum: 01.09.2011

Titel: Neues Blog Nürnberg griddisch

 


Nürnberg griddisch (für Nichtfranken: kritisch) heißt der jüngste Zweig am rijo-research.de-Baum. Hier finden Sie künftig an einem Ort unsere laufenden Beobachtungen und Kommentare zu allem, was uns in der Bratwurststadt so aufstößt (noch ein Outlet für Jubelarien ist wohl überflüssig).

Nürnberg griddisch ist für uns eine Plattform, um unsere völlig unmaßgebliche Meinung (= unseren Senf) zur Entwicklung dieses Gemeinwesens zu äußern, wie wir sie sehen. Darüber zu schreiben erscheint uns zunehmend wichtig, denn was sich unmittelbar vor der eigenen Haustür abspielt, betrifft einen mehr als der globalisierte sprichwörtliche Sack Reis in China, der umfällt. Vieles davon gefällt uns nicht, deshalb der Titel. Ab sofort werden wir es konzentriert in Nürnberg griddisch kommentieren und so hoffentlich neue Aspekte zur Diskussion beitragen - in gewohnter Manier: ernst gemeint, aber satirisch-polemisch gemacht, wenn die Kleider der immer zahlreicheren Kaiserlein allzu viel Nacktheit preisgeben. Wenn Sie das mögen, laden wir Sie herzlich dazu ein, ab und zu einen Blick in Nürnberg griddisch zu werfen, um zu schmunzeln und nachzudenken.

Links:

Nürnberg griddisch

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http://www.teriblog.de | © Susanne Rieger, Gerhard Jochem;